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US-Notenbank legt Zinspause ein

Wie geht es mit der US-amerikanischen Wirtschaft weiter?

Am vergangenen Mittwoch hat die US-Notenbank Fed eine erneute Zinspause eingelegt. So ließ sie den Leitzins unverändert auf der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. Ökonomen hatten diesen Schritt weitestgehend erwartet. Allerdings bleibt das weitere Vorgehen offen, so könnten die Zinsen bei der nächsten Sitzung Anfang November oder im Dezember weiter angehoben werden. „Die Inflation ist nach wie vor hoch“, erklärte die Fed in ihrem Statement.

Aus den wirtschaftlichen Projektionen der Geldpolitiker geht hervor, dass die Zinsen im kommenden Jahr weniger sinken könnten als bislang angenommen. Infolgedessen könnte die US-Notenbank  die Zinsen 2024 zweimal um je einen Viertel-Prozentpunkt senken. Die Notenbanker rechnen damit, dass die Inflation in den USA im nächsten Jahr unter drei Prozent fallen und 2026 wieder das Zielniveau von zwei Prozent erreichen wird.  Die

Prognosen für das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr liegen bei 1,5 Prozent. Für 2023 rechnet die Fed mit einem Plus von 2,1 Prozent.

Steigende Ölpreise verschärfen die Situation: 

Allerdings sorgen gegenwärtig die steigenden Ölpreise für neue Komplikationen. Aufgrund von  Produktionskürzungen in Russland und Saudi-Arabien sind die Preise für Rohöl seit Anfang Juli um rund 25 Prozent gestiegen, ein wesentlicher Grund, warum die Inflation im Juli und August wieder gestiegen ist. Manche Ökonomen fürchten daher eine mögliche zweite Welle der Inflation. 

Die steigenden Ölpreise verschärfen indes die Problematiken der Fed. Einerseits steigen so die Verbraucherpreise, wodurch gleichzeitig die Wirtschaft geschwächt wird. Andererseits verkompliziert dies die Zinsstrategie der Notenbank. Das Dilemma besteht darin, dass weitere Zinsanhebungen die US-Wirtschaft weiter belasten. Gleichzeitig könnte die Inflation weiter steigen, insofern die Fed nicht reagiert. Powell verwies infolgedessen auf eine „Reihe von Risiken“ für die US-Wirtschaft.

„Der Prozess, die Inflation auf zwei Prozent zu bringen, ist noch lange nicht abgeschlossen“, so der Notenbank-Chef Jerome Powell auf einer Pressekonferenz am Mittwoch klar. Er wolle die steigenden Ölpreise und deren Effekte auf die Wirtschaft genau beobachten. Sollten sie „für eine Weile hoch bleiben, kann sich das auf die Verbraucher und auf die langfristigen Inflationserwartungen auswirken“, gab er zu bedenken.

Sorge vor einer Rezession verlangsamen das Tempo der Notenbank

Seit März hatte die Fed die Zinsen deutlich angehoben. Zuletzt wurde das Tempo verlangsamt, im Juni sogar eine Zinspause eingelegt. Der Grund hierfür liegt darin, dass steigende Zinsen nur mit einer Verzögerung von zwölf bis 18 Monaten ihre volle Wirkung auf die Wirtschaft entfalten. Daher entschied sich Fed-Chef Powell, behutsamer vorzugehen. 

Die Notenbank geht gleichzeitig von einer weichen Landung aus, bei der die Wirtschaft durch Zinserhöhungen leicht heruntergefahren wird, aber nicht in eine Rezession fällt. Jedoch sind nicht alle so optimistisch. So warnt Olu Sonola, Chefökonom der Ratingagentur Fitch, „[...] dass die Realitäten im Jahr 2024 anders aussehen könnten, als es die Fed erwartet hat“. 

Fazit

Die Unsicherheit über die künftige Zinspolitik bleibt bestehen, obwohl die US-Notenbank Fed eine Zinspause eingelegt hat. Die Inflation bleibt ein zentrales Anliegen, und die steigenden Ölpreise haben die Situation verschärft. Die Fed muss ein Gleichgewicht zwischen der Unterstützung der Wirtschaft und der Kontrolle der Inflation finden, was angesichts der aktuellen Herausforderungen nicht einfach ist. Die Wirtschaftsaussichten für die USA sind weiterhin von Unsicherheiten und Dilemmata geprägt und viele Experten und Analysten sind sich über die langfristigen Aussichten uneinig.

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