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“Trump-Trades”: Diese Branchen dürften profitieren

Die Finanzmärkte reagieren mit spürbaren Erschütterungen auf Donald Trumps erneuten Wahlsieg bei der US-Präsidentschaftswahl.

Für Anleger stellt sich nun die zentrale Frage, welche Investmentchancen sich aus seiner zweiten Amtszeit ergeben könnten. Eine aufschlussreiche Analyse der Marktbewegungen aus seiner ersten Präsidentschaft, kombiniert mit aktuellen Experteneinschätzungen, gibt wertvolle Hinweise auf potenzielle Gewinnerbranchen.

Besonders aufschlussreich ist dabei die Entwicklung der elf Kernbranchen des “S&P 500” nach Trumps erstem Wahlsieg 2016. Während der Index insgesamt um 31 Prozent zulegte, übertrafen fünf Sektoren diese Performance deutlich mit Zuwächsen zwischen 33 und 48 Prozent. Einige dieser Branchen werden auch für Trumps zweite Amtszeit vielversprechende Chancen zugeschrieben.

Die Industriebranche

Der Industriesektor präsentiert sich als einer der Hauptprofiteure. DZ Bank-Analyst Sören Hettler sieht die Gründe dafür in Trumps wirtschaftspolitischer Agenda: geplante Unternehmenssteuersenkungen gepaart mit protektionistischen Importzöllen zum Schutz der heimischen Industrie: „Anleger setzen offensichtlich darauf, dass Trump seine Pläne umsetzen kann, zum einen die Unternehmenssteuern zu senken, zum anderen die heimische Industrie mithilfe von Importzöllen zu schützen.“

Diese Strategie erwies sich bereits in seiner ersten Amtszeit als äußerst wirksam - der Sektor übertraf mit einem Plus von 33 Prozent die Gesamtmarktentwicklung deutlich. Der Industrie-Sektor steht vor einer aussichtsreichen Zukunft unter US-Präsident Trump, da etwa Maschinenbauunternehmen von einer Konzentration auf die inländische Produktion von Energie- und Bergbaurohstoffen profitieren dürften.

Die Anlagestrategin Savita Subramanian von der “Bank of America” (“BofA”) weist jedoch darauf hin, dass die erhöhten Zölle zu steigenden Preisen für Vorprodukte der Industrieunternehmen führen könnten. „Aus unserer Sicht stellt dies eine größere Herausforderung dar als die Zölle von 2018.“ 

Die zyklischen Konsumgüter 

Im Bereich der zyklischen Konsumgüter zeichnet sich ebenfalls eine positive Entwicklung ab. Die angekündigten Steuersenkungen für Unternehmen und Privatpersonen könnten die Konsumausgaben für nicht-essenzielle Güter wie Autos, Haushaltsgeräte und Luxusartikel deutlich ankurbeln. Besonders interessant erscheinen hier Unternehmen wie “Amazon” und “Home Depot”, aber auch amerikanische Autohersteller wie “Ford” oder “General Motors”, die von möglichen Importzöllen auf ausländische Fahrzeuge profitieren könnten.

Die Tech-Branche

Der Technologiesektor, der in Trumps erster Amtszeit mit einem beeindruckenden Wertzuwachs von 48 Prozent brillierte, wird auch diesmal positiv eingeschätzt. Auch diesmal zeigte der Sektor seit Trumps Wahl mit einem Plus von 4,4 Prozent eine bessere Performance als der “S&P 500” und erhielt von vielen Analysten positive Einschätzungen. Mark Haefele von “UBS Global Wealth Management” etwa sieht trotz möglicher handelspolitischer Spannungen gute Chancen, insbesondere durch eine erwartete Deregulierung und das anhaltende Wachstum im KI-Bereich. Besonders Halbleiterhersteller wie “Intel” könnten von Trumps “America First”-Politik profitieren.

Die Finanzbranche

Der Finanzsektor, der sich bereits in Trumps erster Amtszeit als absoluter Spitzenreiter erwies, zeigt auch diesmal vielversprechende Ansätze. “BofA”-Analyst Ebrahim Poonawala identifiziert mehrere positive Faktoren: erwartete Fed-Zinssenkungen, stabile Konjunktur und möglicherweise vereinfachte Genehmigungsverfahren für Fusionen und Übernahmen könnten sowohl Banken als auch Investmentgesellschaften zugutekommen.

Die Materialbranche

Differenzierter fällt die Einschätzung für den Materialsektor aus. Während einige Unternehmen unter möglichen Importzöllen leiden könnten, ergeben sich für Goldminenbetreiber interessante Perspektiven - besonders wenn geopolitische Spannungen den Goldpreis treiben sollten. 

Die Energiebranche

Der Energiesektor könnte von regulatorischen Erleichterungen profitieren, wobei die moderate Entwicklung während Trumps erster Amtszeit zur Vorsicht mahnt. Allerdings hat die neue US-Regierung angekündigt, die Kernkraft bis 2050 verdreifachen zu wollen. Neue Reaktoren sollen gebaut und bestehende Anlagen modernisiert werden. Besonders bemerkenswert ist hier die parteiübergreifende Unterstützung für die Kernkraft in den USA. Sowohl Demokraten als auch Republikaner sehen darin einen wichtigen Baustein zur Reduzierung von Emissionen im Energiesektor. Der steigende Strombedarf, nicht zuletzt durch energieintensive Technologien wie Künstliche Intelligenz, verstärkt die Bedeutung dieser Energieform. 

Fazit

Trumps wirtschaftspolitischer Kurs könnte einzelnen Branchen durchaus Auftrieb verleihen - allerdings bedarf es einer sorgfältigen Analyse der spezifischen Unternehmenssituationen, um die sich bietenden Chancen optimal zu nutzen.

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