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Tesla Motors Inc.
WKN A1CX3T

Tesla nach dem Aktiensplit - Was ist charttechnisch passiert?

Bieten sich für Aktionäre nun Einstiegsmöglichkeiten oder handelt es sich um ein wenig rentables Investitionsrisiko?

Elon Musk gilt als Visionär, Tausendsassa und Großinvestor. Während seine Tesla-Wertpapiere im Januar 2019 noch bei unter 100 US-Dollar lagen, wurde am 04. November ein All-Time-High mit 1.243,49 Dollar erreicht. Seit dem Rekordhoch fielen die Unternehmensanteile um teilweise 46 Prozent und erleben gegenwärtig ein hoch volatiles Auf und Ab.  Am 25. August vollzog die Tesla Inc. (ISIN: US88160R1014 ; WKN: A1CX3T) einen Aktiensplit. Fraglich ist nun, ob dieser die nötige Liquidität und Nachfrage wieder herstellt. 

Definition:

Bei einem Aktiensplit (engl. forward stock split) werden existierende Aktien in eine höhere Anzahl Aktien mit einem niedrigeren Nennwert umgewandelt. Ziel der Aktiengesellschaft ist es, durch den geringeren Nennwert oder die höhere Anzahl von Wertpapieren den Handel zu erleichtern. Das Gegenteil hierzu findet sich in der Aktienzusammenlegung (engl. reverse stock split). Mit dieser Maßnahme wird die Anzahl der ausgegebenen Wertpapiere verringert, wodurch der Börsenkurs steigt. 

Psychologische Hintergründe:

Ein Aktiensplit ist meistens die Reaktion auf einen langanhaltenden, expansiven Kurs. Dies hat zur Folge, dass der Aktienwert weiter ansteigt, die Nachfrage durch den höher werdenden Preis jedoch nachlässt. Um die Attraktivität weiter aufrechtzuerhalten, bedienen sich börsennotierte Unternehmen gerne an dem Instrument des Aktiensplits: Dieser kann in der Hauptversammlung beschlossen werden. Nominell ändert sich an den Beteiligungsverhältnissen nichts. Einzelne Aktien werden vergünstigt, ohne dass sich der Wert des Aktienbestandes des Aktionärs oder das Eigenkapital des Unternehmens ändert. Ökonomische Veränderungen gehen dabei nicht mit einher. Die Investoren besitzen zwar eine höhere Stückzahl an Aktien, die jedoch gleichzeitig einen geringeren Anteil des Unternehmens ausmachen. 

 Rentabilität:

Folgt ein Wertpapier schon seit längerer Zeit einem positiven Trend, wird es schwierig den richtigen Einstiegspunkt zu finden. Die Fear of missing out treibt Aktionäre oft dazu, am Hochpunkt einer Aktie zu investieren. Fraglich ist nun, ob ein Aktiensplit eine Investitionsmöglichkeit oder ein Risiko darstellt. Laut einer Studie der Bank of America wirken sich Aktiensplits positiv auf den Verlauf eines Wertpapiers aus: Dafür wurden gelistete Unternehmen aus dem S&P 500 ausgewählt und analysiert. Das Ergebnis: In den ersten zwölf Monaten nach der erstmaligen Ankündigung verzeichneten die Aktien ein Kursplus von über 25 Prozent. 

Über das Unternehmen:

Tesla Inc. ist ein börsennotierter, US-amerikanischer Autohersteller. Zudem produziert der Konzern Batteriespeicher und Photovoltaikanlagen. Aufsehen erlangt Tesla durch seinen CEO Elon Musk. Der Milliardär, Mitinhaber von PayPal und Leiter des Raumfahrtunternehmens SpaceX trat zuletzt wegen seiner geplanten Twitter-Übernahme in den Fokus der Medien. Auch durch die Giga-Factory in Grünheide sammeln sich viele Kontroversen um den Unternehmer. Diese verunreinige Medien zufolge das Grundwasser der nahe an Berlin gelegenen Stadt. 

Teslas Aktiensplit:

Vor über knapp 12 Jahren feierte Tesla seinen Börsengang (IPO). Im Laufe der Zeit fanden zwei Aktiensplits statt: Der erste erfolgte am 31. August 2020 im Verhältnis fünf zu eins, der zweite liegt erst etwas über einen Monat zurück und wurde am 25. August im Verhältnis drei zu eins vollzogen.

Teslas Motive:

Ein kurzer Rückblick ins Jahr 2021 kann die Motive von Tesla und Elon Musk durchaus erklären: Am 04. November vergangenen Jahres näherten sich die Wertpapiere des US-amerikanischen Automobilherstellers der 1100 Euro-Marke. Die PKW des Technologie-Riesen wurden zum Sinnbild des technologischen Umschwungs im Zeichen der Nachhaltigkeit. Die verschiedenen Elektro-Tesla-Modelle eroberten die Märkte international. Dennoch sind rund 1000 Euro für ein einzelnes Wertpapier ein stolzer Preis, der nicht für jede Person erschwinglich ist. 

Nach Erreichen des All-Time-Highs erfolgte schnell der rasante Abstieg. Innerhalb weniger Tage verlor die Tesla-Aktie fast 20 Prozent ihres Wertes, bis Mitte Dezember sogar über 25 Prozent. Hinzu kamen die hohe Inflationsrate, der russische Angriffskrieg in der Ukraine, der Halbleitermangel, Lieferkettenprobleme und die Kontroverse um die Übernahme des Bloggingdienstes Twitter. 

Chartanalyse:

Seit dem 25. Mai 2022 befinden sich die Wertpapiere wieder in einem Aufwärtstrend. Seit diesem Zeitpunkt haben die Aktien knapp 50 Prozent an Wert zugelegt und befinden sich nun bei rund 293 Euro. Folglich fehlen nur noch rund 22 Prozent bis zum Allzeithoch. 

Es zeigt sich, dass innerhalb weniger Tage, unmittelbar nach dem Aktiensplit, der Kurs um über elf Prozent gefallen ist. Trotz dieser Korrektur wurde der Aufwärtstrend nicht unterbrochen, sodass nach dieser Korrektur ein neues “Higher High” gebildet werden konnte. Der kurze Abschwung könnte damit zusammenhängen, dass Aktionäre nach dem “Forward Stock Split” die dreifache Menge an Wertpapieren besitzen, wodurch es zu einem psychologischen Abverkauf kommen kann. Aus fundamental-analytischer Sicht ändert sich an den Wertpapieren nichts, sodass ein Aktiensplit auf einem Chart nicht ersichtlich ist. 

Fazit

Die Kontroversen haben in jüngster Zeit immer wieder zu einem kurzzeitigen Abverkauf der Tesla-Wertpapiere geführt. Dennoch wird die Hausse fortgesetzt, selbst unter den derzeitigen Marktkonditionen. Die Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed haben, besonders im Technologiesektor, für einen wirtschaftlichen Abschwung gesorgt. Dennoch darf nicht unberücksichtigt bleiben, dass die Wertpapiere der Tesla Inc. verhältnismäßig gut performen und sich auch unter diesen wirtschaftspolitischen Bedingungen dem All-Time-High nähern.  Wie sich der Aktiensplit auf die Unternehmensanteile auswirken wird, bleibt abzuwarten. Oftmals sind Veränderungen, die sich auf einen Aktiensplit zurückführen lassen, erst nach einigen Monaten ersichtlich. Unter Berücksichtigung des Charts ist jedoch ein weiterer wirtschaftlicher Aufschwung nicht unwahrscheinlich. 

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