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Meta Platforms Inc.
WKN A1JWVX

Meta: verunsicherte Investoren trotz KI-Gewinne

Täglich nutzen durchschnittlich 3,2 Milliarden Menschen die Produkte von Meta.

Jetzt hat das Unternehmen seinen Quartalsgewinn dank des florierenden Werbegeschäfts verdoppelt, plant jedoch erhebliche Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI), was zu einer negativen Reaktion am Aktienmarkt führte. 

Am Mittwoch veröffentlichte der Mutterkonzern von “Facebook” seine Quartalsergebnisse und offenbarte damit seine finanzielle Bewertung der KI-Technologie. Die Ergebnisse übertrafen zwar die Erwartungen der Analysten, dennoch fiel die Aktie im nachbörslichen Handel um über 16 Prozent. Meta erzielte einen Quartalsumsatz von 36 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Gewinn konnte mit rund zwölf Milliarden Dollar mehr als verdoppelt werden, hauptsächlich angetrieben durch das Werbegeschäft, welches 97 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachte. Laut Beobachtern profitierte Meta sowohl von einer starken Konjunktur als auch von KI-Innovationen, die eine noch zielgerichtetere und ertragreichere Werbeschaltung in Apps wie “Facebook” und “Instagram” ermöglichen.

Trotz der beeindruckenden Finanzergebnisse sorgten die geplanten hohen Investitionen in KI für Unsicherheit bei den Anlegern. „Sobald unsere neuen KI-Dienste eine gewisse Größe erreicht haben, sind wir in der Lage, sie effektiv zu monetarisieren“, sagte Mark Zuckerberg während der Analystenkonferenz.

Zuckerberg plant Investitionen von bis zu 40 Milliarden Dollar

Gleichzeitig kündigte Zuckerberg an, die Investitionen in diesem Jahr nochmals zu steigern. Die Kapitalausgaben sollen um bis zu zehn Milliarden Dollar auf insgesamt 35 bis 40 Milliarden Dollar anwachsen, um „da wir unsere Investitionen in die Infrastruktur weiter beschleunigen, um unsere KI-Roadmap zu unterstützen“. Für 2025 werden ebenfalls erhöhte Ausgaben erwartet. Das bedeutet, dass Meta erhebliche Mittel bereitstellen muss, um kostspielige KI-Chips zu erwerben und Rechenzentren für das Training sowie den Einsatz von KI-Modellen zu erweitern. Unmittelbar nach Zuckerbergs Ankündigung setzte der nachbörsliche Ausverkauf ein. Nachdem Meta 2023, das Zuckerberg als „Jahr der Effizienz“ bezeichnet hatte, die Kosten signifikant reduzierte, löste die Ankündigung der bevorstehenden hohen KI-Investitionen Besorgnis unter den Anlegern aus, so Paul Marino von “Graniteshares”.

Expertin verlangt straffere Budgetkontrolle

Sophie Lund-Yates, Analystin bei “Hargreaves Lansdown”, betont, dass Meta die Erwartungen übertroffen habe: „Metas beträchtliche Investitionen in KI können das Engagement auf seinen Plattformen enorm steigern und damit auch den Betrag, den Vermarkter bereit sind, für Werbeplätze zu bezahlen.“ Zudem könnte Meta von der unsicheren Zukunft von “TikTok” in den USA profitieren. Trotzdem warnt sie, dass Meta „trotz aller kühnen KI-Pläne nicht leisten, den Kern des Geschäfts aus den Augen zu verlieren“: nämlich die Werbeeinnahmen. Die Investitionen in KI sollten „gezielt und im Einklang mit einer klaren Strategie getätigt werden“. Die Zeiten, in denen einfach Kapital in neue Technologien gepumpt und abgewartet wurde, was sich davon am Markt durchsetzt, seien vorbei. Dies werde von den Börsen nicht mehr gutgeheißen. „Metas Ressourcen sind riesig, aber nicht unendlich“, so Lund-Yates. Sie weist auch darauf hin, dass nicht alle von Zuckerbergs früheren strategischen Entscheidungen erfolgreich waren. Zum Beispiel verzeichnet die für das Metaverse und die VR-Brillen zuständige Sparte „Reality Labs“ weiterhin hohe Verluste, mit einem Minus von 3,8 Milliarden Dollar im aktuellen Quartal gegenüber 4 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum, während der Umsatz lediglich 440 Millionen Dollar erreichte, was einem Anstieg von 29 Prozent entspricht.

Diese Woche präsentieren Tech-Riesen ihre Quartalsergebnisse

Seit Jahresbeginn zeigte der Aktienkurs von “Meta” eine beeindruckende Performance und führte zu einem Aufschwung im gesamten Technologiesektor. Während die Aktien des Facebook-Mutterkonzerns um etwa 42 Prozent zulegten, verzeichneten andere große Tech-Unternehmen wie “Amazon”, “Microsoft” und “Google” geringere Gewinne. “Apple” und “Tesla” mussten sogar Kursverluste hinnehmen. Am Donnerstag werden die Finanzergebnisse von den KI-Vorreitern “Microsoft” und “Google” erwartet, ebenso wie vom Onlinehändler “Amazon”. Besonders im Fokus steht dabei, wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz die Geschäftsergebnisse beeinflusst hat.

Meta hat kürzlich sein neues Sprachmodell “Llama 3” vorgestellt, das in ersten Tests überzeugen konnte. Dieses Modell soll in Apps wie “Instagram” und “WhatsApp” integriert werden, um auf Anfrage Bilder zu erzeugen oder Texte zusammenzufassen, was neue Nutzer anziehen könnte. Diese Entwicklung könnte auch helfen, die negativen Effekte der strengen Datenschutzbestimmungen, die “Apple” 2022 eingeführt hat und die “Meta” rund zehn Milliarden Dollar Umsatz gekostet haben, zu mildern.

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