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WKN 865985

Buffett feiert Rekordgewinne

Besonders die erfolgversprechende Energiesparte von Berkshire Hathaway soll weiter ausgebaut werden.

Im zweiten Quartal verbuchte Berkshire Hathaway (WKN: 854075 ; ISIN: US0846701086) ein Rekordergebnis. Das Unternehmen von Warren Buffett erzielte einen operativen Gewinn von über zehn Milliarden Dollar, was vor allem auf ein starkes Versicherungsgeschäft zurückzuführen ist.

Die Beteiligungsgesellschaft umfasst auch 80 kleine und mittelständische Unternehmen sowie ein rund 350 Milliarden Dollar schweres Aktienportfolio wie auch eine Industrie- und eine Energiesparte. Letztere soll nun in den Fokus rücken. 

„Die Energiesparte liefert verlässliche Umsätze und Gewinne“, betont James Shanahan, Analyst beim Vermögensverwalter Edward Jones. Die Sparte Berkshire Hathaway Energy (BHE) machte im vergangenen Geschäftsjahr knapp sieben Prozent der Konzernumsätze aus. „In fünf Jahren könnten es 15 Prozent sein“, glaubt Shanahan.

In den letzten vier Jahren ist der Umsatz um über 40% gestiegen. Der Nettogewinn verdoppelte sich von 2017 bis 2022 von zwei auf knapp vier Milliarden Dollar. Im zweiten Quartal lag der Nettogewinn bei 785 Millionen Dollar, blieb dabei aber angesichts niedrigerer Energiepreise leicht unter Vorjahresniveau.

Buffet nutzt die aktuelle Schwäche aber für Zukäufe. So baute er im Juli seinen Anteil an einer von sieben Anlagen für Flüssiggas (LNG) in den USA aus und hält nun 75 statt bislang 25 Prozent an Cove Point, einer Anlage im Bundesstaat Maryland. Dafür investierte Buffet 3,3 Milliarden Dollar.

Mit dem Kauf eines erfolgversprechenden Energieversorgers aus dem mittleren Westen für zwei Milliarden USD, baute Berkshire Hathaway 1999 seine Energiesparte aus. Zuletzt wurde BHE mit rund 90 Milliarden Dollar bewertet. Buffetts designierter Nachfolger Greg Abel leitete die Sparte viele Jahre lang. 

BHE setzt sowohl auf fossile Brennstoffe als auch auf erneuerbare Energien. Mit 5,2 Millionen Kunden ist die Sparte einer der größten Stromversorger des Landes und der zweitgrößte Produzent von erneuerbarer Energie. Allerdings will sich Buffett nicht auf erneuerbare Energien fixieren. „Unsere Erfolge im Bereich Wind und Solar werden von keinem anderen Energieversorger in den Vereinigten Staaten übertroffen“, betonte Buffett bei der jüngsten Hauptversammlung im Mai. Einschränkend stellte er aber fest: „Wir werden rationale Entscheidungen treffen. Und wir denken nicht, dass es unamerikanisch ist, Öl zu fördern.“ 

Analyst Shanahan begrüßt diesen Pragmatismus. „Es geht ihm vor allem darum, Energie zuverlässig zu produzieren und zu verteilen. Daher schätzt er die Flexibilität, sich auf alle möglichen Energiequellen verlassen zu können.“

40 Prozent der Energie, die Berkshire im Jahr 2022 produzierte, stammte aus Wind und Solar. Erdwärme und Wasserkraft hinzugenommen, sind es sogar 44 Prozent - eine deutliche Steigerung gegenüber 2017. Damals lag dieser Wert noch bei 32 Prozent. Unter anderem liegt das an stetigen Investitionen, die sich das Unternehmen erlauben kann, da es keine Dividenden ausschüttet. Deshalb lagen die Barreserven des Konzerns im zweiten Quartal bei 147 Milliarden Dollar, nahe dem Höchststand von 149 Milliarden Dollar.

In seinem gut 350 Milliarden Dollar schweren Aktienportfolio spielt Energie ebenfalls eine wichtige Rolle. Dort setzt Buffett auf den Ölmulti Chevron (WKN: 852552 ; ISIN: US1667641005) sowie auf Occidental Petroleum (WKN: 851921 ; ISIN: US6745991058). Er besaß zuletzt Aktien dieser beiden Unternehmen im Wert von fast 35 Milliarden Dollar: knapp 22 Milliarden bei Chevron und 13 Milliarden bei Occidental. Damit machen sie rund elf Prozent des gesamten Portfolios aus.

Schon seit drei Jahren investiert Buffett bei Chevron. Aber erst als der Ukrainekrieg im Frühjahr 2022 losbrach, legte er einen Schwerpunkt in seinem Depot auf die Ölkonzerne. Damals vervierfachte er seinen Anteil an Chevron und stieg zudem bei Occidental ein.

Seitdem ist Chevron unter den fünf größten Positionen in Buffetts Portfolio, wenn er auch seinen Anteil im ersten Quartal um 20 Prozent reduzierte. Die Position bei Occidental baute er sukzessive aus. Mittlerweile ist Buffett mit einem Anteil von gut 25 Prozent der größte Einzelaktionär von Occidental.

Weltweit verfolgen viele Anleger die Portfolibewegungen. Mit Abstand nimmt Apple (WKN: 865985 ; ISIN: US0378331005) die größte Position im Portfolio ein. Somit konnte Buffett gemeinsam mit dem Papier von der guten Stimmung an den Börsen profitieren. 

Berkshires Nettogewinn lag im letzten Quartal bei 35,9 Milliarden Dollar, nachdem Berkshire im vergangenen Jahr noch einen Verlust von fast 44 Milliarden Dollar verbucht hatte. Die schwankenden Nettoergebnisse sind durch Veränderungen im Aktienportfolio bedingt.

Mit einem Kaufvolumen von 1,4 Milliarden USD reduzierte Buffett seine Rückkäufe. Am vergangenen Donnerstag erreichte die Berkshire-Aktie ein Rekordhoch. Das Papier mit den meisten Stimmrechten, jenes der Klasse A, schloss bei 541.000 Dollar. 

Damit ist der Anteilsschein die teuerste Aktie der Welt. Mit einem Wachstum von 14% blieb sie auf kurze Sicht aber hinter dem breit gefassten S&P-500-Index, mit dem Buffett sie gerne vergleicht, zurück. 

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