Everphone: Ein Berliner Vorreiter in der KI-Implementierung
Künstliche Intelligenz eröffnet zahlreiche Möglichkeiten zur Auswertung von Daten und zur Verbesserung von Prozessen.
Doch die praktische Umsetzung in die Realität birgt immer wieder Herausforderungen, insbesondere in der Finanzabteilung. Ein Beispiel für eine gelungene Einführung ist das Berliner Unternehmen Everphone.
Ein innovativer Ansatz zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Unternehmen
„Wir probieren in einer Arbeitsgruppe konkrete Anwendungen aus. Dabei ist jeder Bereich des Unternehmens vertreten“, erklärt Veronika von Heise-Rotenburg, CFO des Berliner Unternehmens. In dieser Gruppe kommen etwa 25 von insgesamt 200 Mitarbeitern zusammen, die ein Interesse an dem Thema KI haben.
Das junge Unternehmen zeichnet sich durch seine aufgeschlossene Haltung gegenüber den Chancen der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz aus. Everphone vermietet Smartphones an Unternehmen und übernimmt dabei den Einkauf, die Installation, den Versand, den Austausch und die Rücknahme der Geräte als Dienstleistung für seine Kunden.
Erfolgreiche KI-Implementierung: ChatGPT überzeugt
Im ersten Schritt hat Everphone KI-Tools angeschafft, um diese in der Praxis zu erproben. Das Unternehmen verfolgt dabei das “Trial-and-Error-Prinzip”. Erst nachdem die Gruppe zu dem Schluss gekommen ist, dass eine Anwendung sinnvoll ist, wird das entsprechende Tool implementiert.
„Insgesamt zwölf Tools haben wir zur Nutzung freigegeben“, sagt von Heise-Rotenburg. Ein bedeutendes Ergebnis der Tests ist, dass sich ChatGPT bei verschiedenen Aufgaben erfolgreich gegen andere Anbieter behaupten konnte. Das Tool wird nun in mehreren Abteilungen eingesetzt, insbesondere im Marketing, wo es zur Texterstellung verwendet wird.
Gespräche analysieren und Verbesserungsvorschläge unterbreiten ist eine weitere konkrete Anwendung, die Everphone implementiert hat. Ein KI-gestütztes Vorhersagemodell ist für das Unternehmen besonders wichtig, da es entscheidend ist, welchen Wert ein Smartphone nach Ablauf der Nutzungszeit noch hat. „Dabei kann das Tool Restwerte prognostizieren. Das ist sehr wichtig für unsere Finanzplanung“, betont von Heise-Rotenburg.
Das System wird kontinuierlich verbessert, indem es mit zusätzlichen Daten gefüttert wird. Hierzu zählen Informationen über aktuelle Marktpreise sowie neue Modelle. Eine weitere App analysiert die Gespräche von Vertriebsmitarbeitern und erkennt, ob der Sales-Manager auf sein Gegenüber eingeht.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven - Warum nicht alle KI-Tools überzeugen
Allerdings können nicht alle Anwendungen überzeugen. So konnte sich ein Tool, das das Feedback von Mitarbeitern zusammenfassen sollte, nicht durchsetzen. „Die Auswertung zeigte, dass die KI das Feedback nicht korrekt zusammenfasst, sondern verzerrt“, so von Heise-Rotenburg.
Unternehmen müssen selbst testen, ob und wie sie Künstliche Intelligenz einsetzen können, bestätigt Khaled Rifai, Partner im Berliner Büro von McKinsey und KI-Experte: „Derzeit gibt es noch keine überzeugenden Standardlösungen, was Unternehmen vor die Wahl stellt, selbst zu entwickeln, mit Partnern zu arbeiten oder abzuwarten.“
Grundsätzlich sieht der KI-Experte in der Zukunft große Chancen für den Einsatz von KI: „Neben der Automatisierung von Standardanalysen und Jahresabschlüssen kann etwa generative KI tiefere Einblicke in Unternehmensdaten liefern, die Entscheidungsprozesse beschleunigen.“
Selbstständige Datenanalyse: KI könnte wertvolle Einblicke liefern
Diese Technologie bietet der Finanzabteilung nicht nur Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung, sondern unterstützt auch strategische Entscheidungen durch die Analyse unstrukturierter Daten und von Szenariomodellen. Khaled Rifai sieht insbesondere in der Finanzabteilung große Chancen, Prozesse zu automatisieren, beispielsweise bei der Erstellung von Rechnungen oder bei Prognosen.
Veronika von Heise-Rotenburg wünscht sich eine Art zahlenfokussiertes ChatGPT. In diesem Szenario würde die KI mit Daten gefüttert, ohne dass Vorgaben für die Auswertung gemacht werden. Die KI könnte dann eigenständig Daten analysieren und interpretieren, was dazu führen würde, dass die Daten noch mehr Informationen liefern.
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