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Auf dem Weg zum Money-Mindset

So überwinden Sie toxische Glaubenssätze über Geld

Affirmationen, sowohl positiv als auch negativ, bilden sich bei vielen Menschen schon im Kindesalter. „Dinge, die uns nicht bewusst sind, lenken unser Verhalten oft besonders stark“, erklärt Hartmut Walz, Verhaltensökonom an der Hochschule Ludwigshafen. Besonders für die persönliche Geldanlage kann das erhebliche Folgen haben, besonders wenn es an Vertrauen an Geld mangelt oder das Sparen von Reichtum abgelehnt wird. 

Finanzpsychologie 

Häufig wird die Einstellung zum Geld schon in der Kindheit geprägt. So wird oftmals das Verhalten der Eltern bezüglich des Umgangs mit Geld an die Kinder weitergegeben. Auch der Umgang mit Geld oder familiäre Erfahrungen sind ein signifikanter Faktor. So kann beispielsweise der Streit ums Erbe innerhalb einer Familie eine negative Prägung verursachen.  

„Selbst kleine Geschichten können die Einstellung beeinflussen – etwa wenn ein Geschwisterkind dem anderen Kind Geld aus einer Spardose klaut. Dabei soll der Spargroschen dort doch sicher sein. Das Vertrauen ins Geld und damit das Gefühl von Sicherheit kann dadurch nun zerstört sein“, weiß Monika Müller. Die Diplom-Psychologin hat sich auf Finanz-Coachings spezialisiert und ist Gründerin des Unternehmens FCM Finanz Coaching, das Kunden zu finanziellen Entscheidungen berät.

Für die Diplom-Psychologin ist Geld eine Art Projektionsfläche, die individuelle oder familiäre Erfahrungen widerspiegeln kann. So benötigen einige eine Art Notgroschen, um sich sicher zu fühlen, andere verbinden mit Finanzen nur Stress und negative Gefühle. 

„Solange ich nicht verstehe, dass die Projektion etwas mit mir zu tun hat, stoße ich Geld von mir weg, sofern ich eine negative Einstellung besitze.“ Dann gehen die Leute zwar zum Finanzberater, setzen dessen Empfehlungen aber nie um. „Glaubenssätze sind unklug und verwirren. Sie helfen nicht dabei, in einer Situation das zu tun, was angemessen wäre“, so Müller.

Vier negative Glaubenssätze

Geld verdirbt den Charakter: 

Wer so denkt, der möchte mit Finanzen vermutlich wenig zu tun haben. Dass Menschen Geld jedoch von Grund auf ablehnen, komme in der Regel selten vor, so der Verhaltensökonom Walz: “Häufiger gilt ein Vermögen bis zu einem gewissen Maß als annehmbar, zu viel darf es aber nicht sein.“ Nach dieser Logik sei es zwar in Ordnung, ein Eigenheim zu besitzen, nicht aber, fünf Wohnungen zu vermieten. „Wie der Vermieter auftritt, ob er zum Beispiel sozial eingestellt ist und eine niedrige Miete verlangt, spielt dann aber keine Rolle.“

Geld ist die Wurzel allen Übels: 

„Man verdammt mit dieser Einstellung Geld, dabei sind selbst arme Menschen auf Geld angewiesen“, erklärt Walz. So könne Gier natürlich Schlechtes verursachen, aber den Nutzen von Geld sollte man nicht außer Acht lassen. 

Es gibt Wichtigeres als Geld: 

Auf den ersten Blick sage dies nur, dass Geld unwichtig sei, so Müller. „Da Geld eine Projektionsfläche für mich und meine Wünsche ist, sage ich mir aber in Wirklichkeit, dass ich und meine Bedürfnisse nicht so wichtig sind.“

Geld schafft Sorgen und Probleme: 

Nur die Menschen, die ein Vermögen besitzen, müssten sich darum kümmern, es anzulegen und zu vermehren. Allerdings seien viele mit ihrem Reichtum und ihrem Besitz unglücklich, erklärt Walz. „Das ist aber eine Luxussorge. Natürlich kann ich Geld verlieren. Aber es ist doch besser, etwas zu besitzen, als nichts zu haben.“

So lassen sich die negativen Affirmationen umkehren: 

Finanzpsychologin Müller erklärt, dass nur die wenigsten Menschen ausschließlich negative oder positive Glaubenssätze haben. So zeigen viele Menschen eine ambivalente Einstellung zum Geld. „Oft bedeutet ihnen Geld Freiheit oder Sicherheit. Gleichzeitig denken sie aber zum Beispiel, Geld sei schmutzig oder schlecht. Auch dieser Widerspruch verursacht Stress.“

“Jeder Mensch kann einen Bezug zum Geld finden, mit dem er sich wohlfühlt und der funktioniert.“ Folgt man dieser Aussage, so lassen sich die toxischen Glaubenssätze überwinden und auflösen. Das eigene Geldbewusstsein und die positive Einstellung zum Thema Geld lässt sich als “Money Mindset” beschreiben. 

Das “Money Mindset” beruht auf der Annahme, dass negativ behaftete Affirmationen das Wohlbefinden und den Umgang mit Geld verschlechtern. Daher ist es für ein positives Mindset wichtig, die negativen Glaubenssätze in positive umzuwandeln. Der erste Schritt ist es, sich die eigenen Affirmationen bewusst zu machen. Da sich negative Glaubenssätze oft über Jahre oder Jahrzehnte in einem Menschen manifestiert haben, braucht es viel Zeit, um die eigene Einstellung zu verändern.

Positive Glaubenssätz können folgendermaßen lauten: 

  • Ich bin achtsam im Umgang mit Geld und kann mich gut einschätzen.

  • Geld drückt Wertschätzung aus, mir und meiner Arbeit gegenüber.

  • Geld hilft dabei, mit weniger Sorgen durchs Leben zu gehen.

  • Geld schenkt mir finanzielle Freiheit und Selbstbestimmtheit.

Die Folgen des “Money Mindset”

Zunächst befinden sich Affirmationen nur in unserem Kopf. Jedoch können daraus Handlungen und Verhaltensmuster entstehen, die den eigenen Alltag beeinflussen. So beruht ein Großteil der eigenen Entscheidungen auf dem Unterbewusstsein, wie die Wissenschaft zeigt. Wer ein positives Geldbewusstsein pflegt, hat es leichter, sein Geld sinnvoll zu verwalten, zu sparen und sich gelassener um die eigenen Finanzen zu kümmern.

Fazit

Unsere Einstellung zum Geld hat maßgeblichen Einfluss auf unsere finanziellen Entscheidungen und unser Wohlbefinden. Toxische Glaubenssätze, die oft schon in der Kindheit entstehen, können zu Ängsten und ungesundem Finanzverhalten führen. Die Umwandlung dieser negativen Ansichten in positives Denken führt zu einem gesünderen “Money Mindset”. Dies fördert bewusstes finanzielles Handeln, stärkt das Vertrauen in unsere Geld-Entscheidungen und trägt zu besserer finanzieller Gesundheit bei. Ein bewusster Wandel unserer Einstellung zum Geld kann somit zu größerer finanzieller Freiheit und Zufriedenheit führen.

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