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Steigende Zinsen und sinkende Inflation

Die aktuellen Chancen für Anleger

Nach langer Zeit profitieren Anleger nun von gestiegenen Zinsen und der zuletzt gesunkenen Inflation. So zahlen erste Anbieter für Festgeldanlagen mit einem Jahr Laufzeit Zinsen, die mit 4,75 Prozent oberhalb der Inflationsrate von 4,5 Prozent im September liegen. Dies geht aus einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox hervor. „Für Sparer ist die Rückkehr positiver Realzinsen eine wichtige Zäsur“, sagte Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH.

Kurzer Exkurs zum Realzins

Der Realzins ist jener Ertrag, der sich, im Unterschied zum Nominalzins, durch Einberechnung von Inflation oder Deflation ergibt. Um eine genaue Aussage darüber treffen zu können, wie hoch der reale Zinsertrag wirklich ist, müssen die Zinsverhältnisse zu einem gewissen Zeitpunkt unter Berücksichtigung der momentanen Kaufkraft beurteilt werden. Der Realzins beziffert also die Menge an Waren oder Gütern, die durch die Rendite gekauft werden könnten. Der Realzins kann grob durch Abzug der Inflation vom Nominalzins errechnet werden.

Der Realzins liegt im Schnitt bei Festgeldanlagen immer noch bei minus 1,18 Prozent. Somit ist der Wertzuwachs durch die Teuerung größer als der Kapitalzuwachs durch die Zinsen. Laut Verivox könnte die Ära steigender Zinsen bald zu Ende gehen. „Momentan deutet viel darauf hin, dass die Festgeldzinsen ihren Gipfel bald erreicht haben“, so Maier.

Die Geldpolitik der EZB

Die Europäische Zentralbank hat im Kampf gegen die Inflation seit Juli 2022 die Zinsen im Euroraum zehnmal in Folge erhöht. Am heutigen Donnerstag, den 26.10.2023, wird über den weiteren Verlauf entschieden. Die US-amerikanische Notenbank Fed hatte zuletzt eine Zinspause eingelegt. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass die EZB die Zinsen unverändert lässt, zumal sich die Inflation abgeschwächt hat und die Sorgen um die Konjunktur vor einer Rezession wachsen. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken kann. 

Warum viele Sparer trotz steigender Zinsen wenig profitieren

Allerdings darf nicht unberücksichtigt bleiben, dass viele Anleger den Angaben zufolge bis heute kaum von steigenden Zinsen profitieren. Bei 27 Prozent der insgesamt 747 von Verivox ausgewerteten Banken und Sparkassen mit mindestens einem Tagesgeldangebot erhalten Sparer maximal 0,25 Prozent Zinsen. „Der Einlagezins der EZB ist so hoch wie nie zuvor in der Geschichte der Eurozone“, erklärte Maier. „Doch noch immer geben insbesondere viele Regionalbanken die hohen Zinsen nicht an ihre Kundinnen und Kunden weiter.“

Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis weist darauf hin, dass es sich bei Tagesgeld eher um eine „Geldaufbewahrung“, als um eine Geldanlage handelt. Anders als beim Festgeld können Sparer jederzeit aufs Tagesgeld zugreifen. Geldinstitute könnten mit diesen Mitteln daher nur schwer kalkulieren, sagte Schleweis jüngst. „Das merkt man dann am Zinsangebot.

Fazit

Die steigenden Zinsen und die gesunkene Inflation bieten Anlegern bessere Perspektiven. Einige erhalten bereits Festgeldzinsen über der Inflationsrate, was zu positiven Realzinsen führt. Dennoch profitieren nicht alle Sparer gleichermaßen, und die Zukunft der Zinspolitik bleibt unsicher. Es ist ratsam, die Angebote von Banken und Sparkassen sorgfältig zu prüfen, um von den aktuellen Chancen bestmöglich zu profitieren.

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