Kanada stoppt Huawei beim 5G-Ausbau
Als letztes Mitglied der “Fünf-Augen-Allianz” stoppt Kanada die Aktivitäten des Unternehmens beim 5G-Ausbau und führt als Begründung Sicherheitsbedenken an.
Kanada will die chinesischen Netzwerkausrüster Huawei und ZTE (WKN: A0M4ZP ; ISIN: CNE1000004Y2) wegen Sicherheitsbedenken nicht am Ausbau des örtlichen 5G-Netzes beteiligen, wie Industrieminister Francois-Philippe Champagne Ende letzter Woche verkündete. Kanada folgt damit seinen Partnern der “Fünf-Augen-Allianz” (Umgangssprachlich für eine vertragliche Allianz der Geheimdienste in Kanada, den USA, Großbritannien, Australien und Neuseeland, genannt UKUSA-Vereinbarung).
Produkte zum 5G-Gebrauch müssen dementsprechend bis Juli 2024 entfernt werden und jene für den 4G-Gebrauch bis Ende 2027. Kanadische Mobilfunkanbieter wie Bell Canada (WKN: A0J3LN ; ISIN: CA05534B7604) und Telus (WKN: 918447 ; ISIN: CA87971M1032) hatten für den 5G-Ausbau noch mit chinesischer Ausrüstung gearbeitet, der 5G-Ausbau wird vor allem von Ericsson (WKN: 850001 ; ISIN: SE0000108656), Nokia (WKN: 870737 ; ISIN: FI0009000681) und anderen Anbietern umgesetzt.
Die kanadische Regierung hat sich drei Jahre Zeit für das Verbot gelassen, die anderen Partnerstaaten des Geheimdienstbündnisses sind diesen Schritt bereits gegangen. Nun wird eine Verschärfung der diplomatischen Spannungen zu China befürchtet. Schon seit 2018, als die, inzwischen freigelassene, Huawei Finanzchefin Meng Wanzhou verhaftet wurde, ist die Beziehung zwischen Kanada und China angespannt.
Ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Kanada wirft der Regierung vor gemeinsam mit den USA chinesische Firmen unterdrücken zu wollen und bezeichnet die angeführten Sicherheitsbedenken als politische Manipulation. Der kanadische Huawei Manager Alykhan Velshi erklärte, dass das Unternehmen noch keine Erklärung erhalten habe, wo genau die Sicherheitsbedenken liegen würden.
Das Unternehmen beschäftigt in Kanada 1500 Mitarbeiter. Der Vorwurf der USA an Huawei lautet, dass der Konzern chinesische Spionage im Ausland fördere, was dieser zurückweist. ZTE äußerte sich zunächst nicht zu dem Geschehen.
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