Wie die Deutschen Geld verlieren
Aufgrund mangelnder Verzinsung von Geldwerten auf Girokonten sinkt die Kaufkraft der Deutschen. Zu welchen Alternativen die Experten raten.
Wenn man alle Kontostände der Deutschen addiert, dann liegen insgesamt 1,4 Billionen EUR auf Girokonten und anderen Sammelstellen, so die Statistiken der Bundesbank. Diese Summe ist jedoch bedroht, da das Geld unverzinst ist.
Bei einer Inflationsrate von jährlich 8 Prozent verlieren die Eigentümer dieser 1,4 Billionen EUR insgesamt 112 Milliarden EUR pro Jahr. Wären die Billionen pro Kopf verteilt, würde jeder Deutsche pro Jahr 1333 EUR ärmer werden.
Laut Berechnungen des Zinsradars der Plattform Tagesgeldvergleich.net käme man auf einen Kaufkraftverlust von über 200 Milliarden EUR, wenn man alle Bankeinlagen der Deutschen aus den vergangenen Jahren in diese Gleichung einbezieht. Bankexperten warnen davor, dass aufgrund der hohen Teuerung viele Menschen nicht mehr in der Lage seien, Geld zu sparen. Experten sehen aber eine einfache Lösung.
Katharina Lüth, Vorstandsmitglied des Zinsportals Weltsparen, meint, dass Geld auf Girokonten totes Geld sei, weshalb Verbraucher vergleichen sollten, um sich die bestmöglichen Zinsen auf dem Markt zu sichern.
Würde man die 1,4 Billionen EUR in Tagesgeld- oder Festgeldkonten anlegen, würde man bei einem Zinssatz von zwei Prozent auf Erträge in Höhe von 28 Milliarden EUR pro Jahr kommen, hat Lüth ausgerechnet. Wenn man das Geld auf Festgeldkonten mit einer Laufzeit von einem Jahr anlegen würde, dann würde man mit einem Zins von drei Prozent sogar 42 Milliarden EUR erzielen. Angesichts des Verlustes von jährlich 112 Milliarden EUR fallen diese Summen aber nicht weiter ins Gewicht.
Das Deutsche Aktieninstitut teilte zuletzt seine Einschätzung, dass es alternativlos sei, Geld in Aktien, Fonds und ETFs zu investieren, um die Kaufkraft zu erhalten. Jedoch erfordert das Anlegen an den Kapitalmärkten Zeit und Geduld. Sollte nämlich das Geld während eines Börsentiefs dringend benötigt werden, dann kann es zu hohen Verlusten kommen. Experten raten deswegen, stets ein bis zwei Monatsgehälter flüssig zu halten.
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