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KI in der Medizin: Revolution mit Verantwortung

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens schreitet mit großen Schritten voran, und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine zunehmend wichtige Rolle.

Eine aktuelle Umfrage unter 300 deutschen Ärztinnen und Ärzten, durchgeführt vom Netzwerk Gesundheitsstadt Berlin in Zusammenarbeit mit Doctolib, zeigt: Ein Drittel der Mediziner nutzt bereits KI-Anwendungen, und zwei Drittel schätzen das Potenzial dieser Technologie als hoch oder sehr hoch ein.

Die Anwendungsmöglichkeiten von KI in der Medizin sind beeindruckend vielfältig. Von der medizinischen Diagnostik über die Medikamentenentwicklung bis hin zum Prozessmanagement in Krankenhäusern – die intelligenten Systeme unterstützen das medizinische Personal auf verschiedenen Ebenen. Besonders hervorzuheben sind dabei die Vorbereitung und Durchführung komplexer Eingriffe, beispielsweise in der Krebstherapie, die präzise Markierung von Schutzzonen bei der Bestrahlung von Hirntumoren, die Echtzeitanalyse von Patientendaten auf Intensivstationen zur Früherkennung möglicher Komplikationen und die Unterstützung bei der Ressourcen- und Kapazitätsplanung.

KI in der Medizin führt zu Entlastung und Zeitgewinn

Ein besonders wichtiger Aspekt ist die Entlastung des Gesundheitssektors durch KI, vor allem bei bürokratischen Aufgaben. Die gewonnene Zeit kommt direkt den Patienten zugute: Sie ermöglicht eine gezieltere Vorsorge und individuellere Behandlungen. Zwei Drittel der befragten Ärzte sehen in der KI sogar eine mögliche Lösung für den Fachkräftemangel.

Herausforderungen und Qualitätssicherung

Trotz der vielversprechenden Möglichkeiten gibt es wichtige Herausforderungen zu meistern. Ein zentraler Aspekt ist das Training der KI-Systeme. Bernt Heinrichs vom Forschungszentrum Jülich etwa arbeitet mit einem interdisziplinären Team aus Medizinern, Juristen und Soziologen an einem Regelwerk für KI-Trainingsprogramme. Dies ist von entscheidender Bedeutung, wie ein von Matthias Spielkamp (AlgorithmWatch) berichteter Fall zeigt: Bei einer KI für Nierentransplantationen wurden die Kreatinwerte für schwarze Patienten ohne wissenschaftliche Grundlage höher angesetzt, was zu ungerechtfertigten Verzögerungen führte.

Datenschutz und Fortbildung

Den befragten Ärzten ist besonders wichtig, dass die verwendeten Daten aus Europa oder Deutschland stammen. Dies gewährleistet eine gemeinsame Datenschutz-Basis und schafft Vertrauen in die Herkunft und Entstehung der Daten. Fast alle Befragten fordern zudem mehr Fortbildungsmöglichkeiten, um den digitalen Wandel aktiv mitgestalten zu können.

Die Zukunft der Medizin wird zunehmend digital vernetzt sein. 

Die elektronische Patientenakte (ePA), KI-gestützte Auswertungen und Vorhersagen sowie Roboterassistenten im OP sind nur der Anfang. Telemedizinische Erstgespräche, KI-gestützte Diagnosen und individualisierte Therapien bis hin zur Nachsorge zu Hause werden das Gesundheitswesen nachhaltig verändern. Die Integration von Patientendaten, öffentlichen Gesundheitsdaten und Informationen aus Gesundheits-Apps und Smart Wearables wird dabei eine zentrale Rolle spielen.

Die erfolgreiche Implementierung von KI in der Medizin erfordert einen ausgewogenen Ansatz, der die technologischen Möglichkeiten nutzt, dabei aber ethische Grundsätze und Patientensicherheit nicht aus den Augen verliert. Mit der richtigen Balance zwischen Innovation und Verantwortung kann KI zu einem wertvollen Werkzeug in der medizinischen Versorgung werden.

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