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KI-ETFs: Diese Investitionsmöglichkeiten gibt es

Investitionen in KI-Technologien sind riskant. Diese ETFs versuchen, das Risiko durch breite Streuung zu verringern.

Aufgrund des Erfolgs von Chat GPT beschäftigen sich immer mehr Anleger:innen mit künstlicher Intelligenz. „Inzwischen hat sich KI von der experimentellen in die kommerzielle Phase weiterentwickelt“, meint Philipp von Königsmarck, Head of Wholesale für Deutschland, Österreich und Luxemburg bei der Wertpapierfirma Legal & General Investment Management. „Der Aktienmarkt unterschätzt dabei häufig das Ausmaß der Chancen, die führende Anbieter neuer Technologien in einem frühen Stadium bieten.“

Da es schwierig ist zu ermitteln, welche Unternehmen dabei in Zukunft Erfolg haben werden, ist es möglich, in breit gestreute ETFs zu investieren, die das gesamte Themenfeld KI abdecken. Die Vergleichsplattform Justetf führt derzeit vier unterschiedliche KI-ETFs auf. 

Der größte dieser Fonds ist der ETF “Xtrackers Artificial Intelligence and Big Data” (WKN: A2N6LC ; ISIN: IE00BGV5VN51) der DWS. Dieser Fonds wurde 2019 aufgelegt und umfasst ein Volumen von 549 Millionen EUR. Damit steht der Fonds aus Expertensicht gut da. Thomas Letsche von Justetf meint dazu : „Wir haben als Daumenregel, dass bei einem Fonds mit einem Alter von drei Jahren und Volumen von 100 Millionen Euro die Gefahr gering ist, dass er bald geschlossen wird.“ 

Der Xtrackers-Fonds bildet den Index „Nasdaq Yewno Global Artificial Intelligence and Big Data“ ab. Die einzelnen Positionen, die in den Fonds aufgenommen werden, hängen von einer Analyse der Patentdaten, der Marktgröße und des Handelsvolumens ab. Neben Unternehmen aus dem Sektor der künstlichen Intelligenz werden auch Unternehmen aus den Bereichen Datenverarbeitung und Datensicherheit berücksichtigt. 

Zuletzt war die Aktie der Bank of America (WKN: 858388 ; ISIN: US0605051046) am stärksten gewichtet. Gefolgt vom südkoreanischen Elektronikkonzern Samsung (WKN: 881823 ; ISIN: US7960502018) und dem Chiphersteller Nvidia (WKN: 918422 ; ISIN: US67066G1040). Die maximale Gewichtung eines Titels ist auf 4,5 Prozent begrenzt.

Der ETF Wisdom-Tree Artificial Intelligence (WKN: A2N7KX ; ISIN: IE00BDVPNG13) des US-Vermögensverwalters Wisdom Tree bildet den „Nasdaq CTA Artificial Intelligence“ ab. Der Index nimmt Unternehmen aus drei Gruppen aus, abhängig vom Umsatzanteil des Bereiches KI ist, oder davon, ob ihre Produkte Weiterentwicklung von KI ermöglichen oder ob der Hauptfokus auf der Bereitstellung von KI-basierten Dienstleistungen und Gütern liegt. 

Den größten Teil der Positionen macht die letzte Gruppe aus. Innerhalb der einzelnen Gruppen werden aber alle Unternehmen gleich gewichtet. Am stärksten sind Autostore (WKN: A3C5A3 ; ISIN: BMG0670A1099), ein norwegisches Lagertechnik-Unternehmen, Pros und der deutsche Chip-Hersteller Infineon (WKN: 623100 ; ISIN: DE0006231004). 

Gemessen and er Performance ist dieser ETF der erfolgreichste und konnte im letzten Jahr um 16% und auf Drei-Jahres-Sicht um 39% zulegen. Letsche mahnte aber, dass die vergangene Performance kein Indikator für die zukünftige sei. Mit 55% hat dieser ETF auch das geringste Gewicht der vorgestellten ETFs.

Der ETF von Amundi, Amundi Stoxx Global Artificial Intelligence (WKN: A2JSC9 ; ISIN: LU1861132840) bildet die Entwicklung des Indexes „Stoxx AI Global Artificial Intelligence ADTV5“ ab. Der ETF kauft aber Aktien direkt, sondern bildet die Performance über die sogenannten Swaps nach. 

Exkurs: Ein Swap ist ein Vertrag, bei dem zwei Parteien vereinbaren, Zahlungsströme (Cashflows) in einer bestimmten Höhe und zu bestimmten Bedingungen auszutauschen. Bei einem solchen Swap tauscht eine Partei mit der anderen einen Vermögenswert gegen eine Verbindlichkeit.

Solche ETFs sind riskanter, da der Swap-Partner insolvent gehen kann, wodurch ein zusätzliches Kontrahentenrisiko von maximal zehn Prozent entstehen kann. Laut Letsche ist dieser Fonds dafür breiter gestreut. Er investiert in 300 Titel, während die Konkurrenz nur in 70 bis 80 Einzelwerte investiert. Auch ist der Fokus auf den Tech-Bereich geringer. Die Gewichtung liegt bei 4%, während sie bei den anderen ETFs bei bis zu 92% liegt. Die Aktien werden abhängig von den gewährten KI-Patenten ausgewählt. 

Der Satellitenhersteller Maxar Technologies (WKN: A2PBD3 ; ISIN: US57778K1051), das Medizintechnik-Unternehmen Alphatec (WKN: A2AP5V ; ISIN: US02081G2012) und der staatliche Energieversorger Korea Electric Power (WKN: 893161 ; ISIN: US5006311063) sind die drei größten Positionen des ETF. Der Fonds wird alle drei Monate justiert, sodass alle Werte gleich gewichtet sind.

Die höchste Gesamtkostenquote in Höhe von 0,49% hat der ETF L&G Artificial Intelligence (WKN: A2PM50 ; ISIN: IE00BK5BCD43) von Legal & General (L&G). Xtrackers und Amundi sind mit jeweils 0,35% am günstigsten, bei Wisdom-Tree liegt der Wert bei 0,40%. Der ETF ist ebenso wie die Konkurrenz “thesaurierend”, was bedeutet, dass Dividenden wieder investiert werden. 

Der Fonds bietet den Index „Robo Global Artificial Intelligence“ ab, der Zugang zu Unternehmen bietet, die einen bestimmten Teil ihres Geschäfts und Umsatzes im Bereich der Künstlichen Intelligenz erwirtschaften. Die größten Positionen sind das Analytics-Software-Unternehmen Fair Isaac (WKN: 873369 ; ISIN: US3032501047), Global Unichip und Nvidia (WKN: 918422 ; ISIN: US67066G1040).

 L&G gibt das Risiko für den ETF mit sieben von sieben Punkten an. Mit jeweils sechs von sieben Punkten gilt die Konkurrenz aber als unwesentlich weniger risikoreich. 

„Diese Volatilität betrifft aber fast alle Themen-ETF, weil sie eine sehr spezifische Fokussierung auf einzelne Ländern und Branchen haben“, so Letsche. „Bei KI-Aktien kommt hinzu, dass sie, wie andere Technologiewerte auch, sehr stark auf höhere oder niedrigere Zinsen reagieren. Das muss man sich bewusst machen.“

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