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Ins Zweirad investieren

Für Anleger:innen ist die Investition in die Verkehrswende nicht sehr einfach, da nur wenige Unternehmen aus der Fahrradbranche an deutschen Börsen gelistet sind.

Das Fahrrad gewinnt als Verkehrsmittel an Bedeutung, was sich auch politisch niederschlägt. Die EU-Kommission soll zeitnah einen Gesetzentwurf für sichere Radwege und Stellplätze vorlegen und auch die Kommunen wollen das Fahrrad zunehmend in Verkehrs-und Stadtplanung einbinden. 

Anleger:innen, die von diesem Trend profitieren, haben es aber schwer, da es zwar viele Hersteller von E-Bikes, traditionellen Rädern und Fahrradkomponenten gibt, diese allerdings nur selten an deutschen Börsen gelistet sind. Der größte gelistete Wert ist das japanische Unternehmen Shimano (WKN: 865682 ; ISIN: JP3358000002). 

Der Konzern mit einer Marktkapitalisierung von 14,3 Milliarden EUR verbaut seine Teile in nahezu jedem zweiten weltweit gebauten Fahrrad. Es handelt sich dabei um Schaltungen, Ketten oder Bremsen. Shimano erwirtschaftet 80% seines Umsatzes mit Fahrradkomponenten, den Rest mit Angelzubehör.

2022 stieg der Umsatz um 15,1% auf 629 Milliarden Yen (4,3 Milliarden EUR). Das operative Ergebnis stieg um 14,1% auf 148 Milliarden Yen (eine Milliarde Euro). Vor allem Bestellungen aus der Pandemie haben zu diesem Jahresergebnis geführt. 

So ist die Aussicht seitens des Managements für 2023 deutlich vorsichtiger. Aufgrund hoher Lagerbestände, der geopolitischen Risiken und der Inflation geht man von einem Rückgang der Erlöse um 21% und des operativen Ergebnisses um 38% aus. Dennoch folgen diese Zahlen dem grundsätzlichen Wachstumstrend. 

Analysten zeigen sich optimistisch. Fünf von zwölf Beobachtern raten zum Kauf, vier zum Halten und drei zum Verkaufen. Sie rechnen mit einem Umsatz von 3,7 Milliarden EUR und einem operativen Ergebnis von 0,7 Milliarden EUR. Gegenüber der Prognose des Shimano-Managements bedeutet dies eine Verschlechterung der Marge. 

Mit einer Eigenkapitalquote von rund 90% kann das Unternehmen etwaige Probleme selbst stemmen. Die aktuelle Schwächephase bietet damit eine günstige Einstiegsmöglichkeit für Anleger:innen. Als Qualitätsunternehmen und Marktführer könnte Shimano vom allgemeinen Marktwachstum profitieren. 

Auch das schwedische Unternehmen Mips (WKN: A2DNT6 ; ISIN: SE0009216278) git als interessant. Mips stellt ein Aufprallschutzsystem her, das in Fahrrad-, aber auch Ski- und Reithelme eingebaut wird. Jüngst hat das Unternehmen seine mittelfristigen Ziele erhöht. 

Der Umsatz soll bis 2027 von zuletzt  563 Millionen Schwedischen Kronen (SEK) auf zwei Milliarden SEK (175 Millionen EUR) steigen. Die operative Marge soll bei über 50% liegen und jährlich soll die Hälfte des Gewinns als Dividende ausgeschüttet werden. 

Im letzten Jahr sank der Umsatz um sieben Prozent. In den vier Jahren zuvor war aber eine Umsatzsteigerung von bis zu 67% zu verzeichnen. Das operative Ergebnis lag bei 229 Millionen SEK (20,1 Millionen EUR) nach 326 Millionen SEK (28,6 Millionen EUR) im Vorjahr. Bei der Hauptversammlung am 10. Mai soll eine Dividende von 0,48 EUR beschlossen werden. 

Mips-CEO Max Strandwitz hält die Wachstumsverlangsamung für vorübergehend. Er rechnet mit einer Bekanntheitszunahme in den kommenden Jahren. Von fünf Analysten raten zwei zum Kauf, zwei sind neutral eingestellt und einer empfiehlt den Verkauf. 

Mit Bike24 (WKN: A3CQ7F ; ISIN: DE000A3CQ7F4) besteht eine alternative Investitionsmöglichkeit. Die E-Commerce-Plattform konnte 2022 den Umsatz um 4,5% auf 261,5 Millionen Euro steigern, das operative Ergebnis (Ebit) fiel aber mit minus 7,8 Millionen Euro in den roten Bereich. Mit 25,3 Millionen Euro ist auch der freie Cashflow negativ. 

Aktuell will sich das Unternehmen internationalisieren. In der Benelux-Region wurde im Februar ein lokalisierter Onlineshop eröffnet. Genauso in Spanien, Frankreich und Italien. Auch die Komplettverkäufe von Rädern seien um 38% gestiegen. Diese Sparte macht jetzt 13% des Gesamtumsatzes aus. 87% entfallen auf Teile, Zubehör und Kleidung.

Andere börsennotierte Fremdunternehmen sind Pierer Mobility (WKN: A2JKHY ;ISIN: AT0000KTMI02) , hGears (WKN: A3CMGN ; ISIN: DE000A3CMGN3)  und Thule Group (WKN: A12FT ; ISIN: SE0006422390). Pierer Mobility ist für die motorisierten Zweiräder der Marken KTM, Husqvarna und Gasgas bekannt, fertigt aber auch E-Bikes.

hGears stellt Getriebeteile mit Fokus auf das wachsende Geschäftsfeld E-Mobilität her. Der Umsatz war zuletzt rückläufig im Bereich elektrische Geräte für Gartenbau und Heimwerkerei. Thule Group produziert Gepäckboxen für Autos, aber auch Fahrradträger und -anhänger.

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