Getreu dem Motto “Buy the Dip”
Den Kurssturz des niederländischen Zahlungsabwicklers Adyen hat die bekannte Tech-Investorin Cathie Wood zum Anlass genommen, um günstig Wertpapiere nachzukaufen.
Adyens Kurssturz:
Binnen weniger Tage sind die Aktien des Unternehmens um 45 Prozent eingebrochen. Auslöser waren überraschend schlechte Halbjahresergebnisse des Zahlungsabwicklers. Der operative Gewinn (Ebitda) sank in den ersten sechs Monaten um zehn Prozent auf 320 Millionen Euro. Die Ursache hierfür lässt sich in den USA finden: Adyen ist für die Abwicklung von Zahlungen für Onlineplattformen wie Netflix, Spotify, Hellofresh, Zalando, Hugo Boss oder auch Microsoft verantwortlich. Allerdings machen nun zunehmend Unternehmen wie Paypal, Stripe oder Fiserv Konkurrenz.
Die Millioneninvestition:
Über ihre Investmentgesellschaft Ark Invest hat Cathie Wood, nach Berechnungen der Finanzagentur Bloomberg, Adyen-Aktien für insgesamt rund neun Millionen Dollar gekauft. Damit ist es die größte Investition von Ark Invest an einem Tag für dieses Jahr. Allerdings fließen die Wertpapiere nicht in ihren größten Fond „ARK Innovation ETF“ (ARKK), sondern in den „ARK Innovation ETF“ und den „ARK Next Generation Internet“.
Nach Daten der US-Finanzaufsicht SEC ist Adyen schon seit 2019 investiert. Gegenwärtig werden die Aktien für im Schnitt 660 Dollar gehandelt. Mittlerweile hält Woods Investmentgesellschaft Adyen-Aktien für knapp 40 Millionen Dollar.
Weniger Banken raten zum Kauf
Sechs der 35 Analysten, die Adyen laut Bloomberg beobachten, haben nach den Zahlen ihre Kaufempfehlungen für die Aktie zurückgenommen. So schrieb Antoine Hucher von der schweizerischen Großbank, dass die mittelfristige Zeile des Zahlungsabwicklers “vorerst außer Reichweite” sei. Infolgedessen kürzeste er seine mittelfristige Schätzung für das operative Ergebnis für das laufende und kommende Jahr.
Schlussendlich raten immer noch 13 Analysten zum Kauf der Aktie. Zu ihnen zählt Nooshin Nejati von der Deutschen Bank. Aus ihrer Sicht bietet der Kursrückgang für langfristig orientierte Anleger eine Kaufgelegenheit, getreu dem Motto “Buy the Dip”. Adyen sei, so Nejati, immer noch „das schönste Haus in einer temporär hässlichen Nachbarschaft“.
Fazit
Trotz des freien Falls der Aktie sehen neben Cathie Woods einige Investoren Potenzial in der Aktie. Inwieweit jedoch mit der Millionen-Investition eine Trendwende eingekehrt werden könnte, ist bislang unklar. Seit Beginn der Woche befindet sich das Unternehmen weiterhin in einem Abwärtstrend und konnte sich von dem starken Abverkauf nicht erholen.
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