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Die Cannabis-Legalisierung

Lohnt sich der Einstieg jetzt?

Ab dem 1. April wird in Deutschland unter bestimmten Bedingungen der Besitz und die Nutzung von Cannabis legalisiert. Am Freitag stimmte der Bundestag für ein entsprechendes Gesetz, das nun noch die Zustimmung des Bundesrates benötigt. Gemäß den neuen Regelungen dürfen Erwachsene grundsätzlich bis zu 25 Gramm Cannabis für den Eigengebrauch bei sich führen. Im privaten Bereich wird es außerdem erlaubt sein, bis zu drei lebende Cannabispflanzen zu besitzen und bis zu 50 Gramm Cannabis für den persönlichen Gebrauch aufzubewahren.

Anleger können in Cannabis-Firmen investieren und zwar sowohl in Form von Aktienkäufen an der Börse als auch über andere Investitionsvehikel wie ETFs, die sich auf Cannabis oder verwandte Branchen konzentrieren. Seit der Legalisierung von medizinischem und in einigen Ländern auch von Freizeit-Cannabis hat der Sektor ein signifikantes Wachstum erfahren, was das Interesse von Investoren geweckt hat. Die rechtliche Situation rund um Cannabis variiert allerdings stark von Land zu Land und kann sich auf die Geschäftstätigkeit und den Erfolg von Unternehmen in diesem Sektor auswirken. Es ist wichtig, sich über die aktuellen Gesetze und Vorschriften in den relevanten Märkten zu informieren.

Ab der zweiten Hälfte des Jahres werden in Deutschland sogenannte Klubs für den nicht-kommerziellen Anbau von Cannabis legalisiert. Diese Vereinigungen dürfen ihren Mitgliedern pro Monat höchstens 50 Gramm der Substanz zur Verfügung stellen. Einige Kritiker bezeichnen diese Regelungen als „Legalisierung light”, doch für bestimmte Cannabis-Unternehmen war allein die Ankündigung ein positives Signal. Seit Mitte Februar haben sich die Kurse mehrerer Cannabis-Aktien teilweise verdoppelt. Anleger, die von dieser Entwicklung in Deutschland profitieren möchten, können dies tun, indem sie in entsprechende Branchen-ETFs und Cannabis-Aktien investieren.

Die Profiteure der Legalisierung:

Auf den ersten Blick könnten alle Unternehmen, die weltweit Cannabis anbauen, verarbeiten und vertreiben, von der Legalisierung profitieren. Jedoch ist der Cannabis-Markt kein gewöhnlicher Markt. Aufgrund der Tatsache, dass es sich um eine kontrollierte Substanz handelt, unterliegt er strengen staatlichen Regulierungen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass Deutschland möglicherweise Schutzzölle einführen könnte, um die heimische Industrie zu unterstützen.

Deutsche Cannabis-Aktien:

Derzeit gibt es drei bedeutende deutsche börsennotierte Unternehmen im Cannabis-Sektor: „Synbiotic” mit Sitz in München, „Cannovum” und das Berliner Start-up „Cantourage”. Obwohl alle drei Unternehmen vergleichsweise klein sind, verzeichneten ihre Aktienkurse in den letzten Tagen deutliche Anstiege. Der Wert einer “Synbiotic”-Aktie hat sich mehr als verdoppelt, ebenso wie die Papiere von “Cannovum”. Auch die Aktien von “Cantourage” haben in jüngster Zeit an Wert gewonnen. Diese Unternehmen konzentrieren sich vor allem darauf, Cannabis für medizinische Zwecke zu nutzen, anstatt es als Freizeitprodukt zu vertreiben.

Global-Player: 

Zu den großen internationalen Cannabis-Konzernen zählen „Tilray Brands”, „Canopy Growth” und „Aurora Cannabis”. Ein Blick auf ihren Börsenwert zeigt, dass es sich auch bei den Branchengrößen um vergleichsweise kleine Gesellschaften handelt. Der Wert der drei großen börsennotierten Cannabis-Firmen “Jazz Pharmaceuticals”, “Tilray” und “Canopy” liegt zusammen unter 15 Milliarden Euro. Zum Vergleich: “Abbvie”, einer der größten Pharmakonzerne der Welt und auch ein Player am Cannabis-Markt, ist mit rund 320 Milliarden Euro mehr als das Zwanzigfache wert.

Es gibt aber auch weitere Pharmakonzerne, die Cannabis verarbeiten und in Medikamenten einsetzen. Dazu gehört etwa „Novartis”. Die Schweizer sind gemeinsam mit „Abbvie” im „Foxberry Medical Cannabis & Life Sciences USD Index” gelistet, einem der bekannteren Cannabis-Indizes.

Cannabis-ETFS:

Derzeit gibt es eine Vielzahl von ETFs, die den Cannabis-Markt in unterschiedlichem Maße abbilden. Ein Beispiel dafür ist der „Medical Cannabis and Wellness ETF”. Jedoch sind auch solche Indexfonds wie die meisten der zugrunde liegenden Aktien anfällig für Kursschwankungen. Markus Jordan vom Anlegerportal “Extra ETF” sagt: „Cannabis ETFs sind klassische Themen-ETFs, wenn es gut läuft, kann man Rendite machen, aber es geht auch leicht in die andere Richtung.“ Er empfiehlt, Themen-ETFs nur als Beimischung im Portfolio zu halten. Der Großteil des investierten Geldes sollte über verschiedene Themen und Branchen hinweg weltweit breit gestreut sein.

Fazit

Der Cannabis-Markt ist im Vergleich zu anderen Märkten sehr klein. In Ländern wie Kanada, das als eines der ersten liberalen Cannabis-Gesetze erlassen wurde, werden nur wenige Milliarden Euro mit Cannabisprodukten umgesetzt. Selbst in Ländern mit größerer Bevölkerung, wie den USA, dürfte Cannabis ein Nischenmarkt bleiben. Daher sollten Cannabis-Aktien und -ETFs nur eine untergeordnete Rolle im Portfolio spielen. Wer dennoch am potenziellen Cannabis-Boom teilhaben möchte, kann beispielsweise auf Aktien großer Pharmakonzerne wie “Abbvie” oder “Novartis” setzen. Die Kurse dieser Unternehmen schwanken in der Regel weniger stark als diejenigen rein auf Cannabis spezialisierten Firmen.

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