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Der Krypto-Gangster-Betrug

„Es ist alles nur Abzocke.“ - Wie Internet-Banden Anleger um ihr Geld betrügen.

„Das geht alles auf das Nervensystem: Am Ende ist man fix und fertig und zittert“, berichtet Hartmut W. (58) über seinen derzeitigen Zustand. Ihn lockte die Aussicht auf schnellen Reichtum durch Kryptowährungen - bezahlen musste er mit 35.000 Euro und seiner Gesundheit. 

Auf einer Website stieß Worm auf einen Artikel, der eine vermeintliche Handelsplattform, die Tesla-Chef Elon Musk gehören soll, beworben hat. Automatisierte Algorithmen, entwickelt von Jeff Bezos und Bill Gates, mit denen jeder vom Boom der Kryptowährungen profitieren kann, versprechen in diesem Artikel das schnelle Geld “über Nacht". 

Überall im Netz sind derartige Anzeigen zu finden, in denen allerhand Prominente vermeintliche Investmentsysteme “bewerben”. Experten wissen, dass hinter derartigen Versprechungen kriminelle Gruppen stecken, die aus der Unerfahrenheit und Sehnsucht nach dem schnellen Geld der Internetuser Gewinn schlagen wollen.  

„Das sind hochprofessionelle Organisationen, sehr arbeitsteilige Netzwerke“, weiß Jörn Rehren, der für den Bundesverband der Verbraucherzentralen den Finanzmarkt beobachtet. „Da sind Tausende Leute engagiert und verdienen teilweise auch gutes Geld damit.“

Am Anfang forderten die Betrüger von H. Worm nur kleine Beträge, so etwa 250 EUR, um auf der beworbenen Krypto-Plattform ein Konto zu eröffnen. Schnell scheint sich dieses Investment zu lohnen - der Kurs des Investments schnellt nach oben. Um seine Rendite zu vergrößern, investiert der 58-Jährige weitere tausend Euro. Schon drei Monate später liegt sein Kontostand bei 45.000 EUR. 

Doch als Worm sich einen Teil seines neuen Vermögens auszahlen lassen will, passiert zunächst nichts. Eine Beraterin der vermeintlichen Handelsplattform, mit der Worm seit seiner Investition fast täglich telefoniert, verspricht eine schnelle Aufklärung. 

Rasch scheint das Problem zu lösen. Worms Account sei zu lange offline gewesen. Einzig eine weitere Transaktion würde eine Auszahlung ermöglichen. Der ersehnten Auszahlung nahe, sendet Worm der Plattform mehr Geld, welches in die Krypto-Währung Ether investiert werden soll - umgerechnet 23.000 Euro. 

Da Worm nicht über derartige Summen verfügt, bekommt er von der Beraterin ein Darlehen über 20.000 Euro vermittelt. Da Worm der Beraterin per Fernwartungssoftware den Zugriff auf sein Konto gewährt hat, ist dieses Geld aber schnell wieder weg. „Das Ende vom Lied ist: Ich habe mehrere tausend Euro eigenes Geld verloren und dazu noch einmal 27.000 über den Kredit.“

Der Betrogene hofft, mit einem Anwalt sein Geld zurückzubekommen. Hoffnungsvoll ist die Lage laut diesem aber nicht. Und auch Verbraucherschützer Rehren sieht nur geringe Erfolgsaussichten. Obwohl es der Polizei gelegentlich gelingt, Krypto-Gangster-Banden  dingfest zu machen, “besteht wirklich sehr, sehr wenig Hoffnung, dass man das Geld wieder auffindet.“ Hartmut Worm hofft, dass andere seine Fehler vermeiden und warnt: „Es ist alles nur Abzocke.“

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