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Bitcoin im Fokus - seriöse Assetklasse oder reine Spekulation?

Seit Beginn des Jahres konnte der Bitcoin einen Anstieg von über 150 Prozent verzeichnen. Während die Mutter aller Kryptowährungen am ersten Januar noch für rund 15.500 Euro gehandelt wurde, schwankt sie gegenwärtig knapp unter der 40.000-Euro-Marke.

 Nicht nur diese unvergleichbare Volatilität macht den Bitcoin umstritten, die FTX-Pleite sorgte weltweit für Furore. Die Meinungen zur elektronischen Währung sind umstritten, einige sehen in ihr eine wertvolle Alternative zum traditionellen Finanzsystem, besonders in Krisenländern, in denen die Währung unbeständig ist. Andere sehen in ihr ein Mittel zum Betrug, eine Währung für unseriöse Geschäfte und für Spekulationen. Warren Buffett sprach vor einigen Jahren von “Rattengift”. 

Bitcoin: Kontroversen, Zinsbeziehungen und Inflationsschutz

James Butterfill, Head of Research beim Vermögensverwalter CoinShares, erklärt in einem Gespräch, dass Bitcoin dies alles zugleich sind. „Bitcoin sind eine Anlageklasse, weil sie sich wie eine Anlageklasse verhalten.“ CoinShares hat seinen Sitz in London und bietet  sogenannte ETPs auf Kryptowährungen an. Es handelt sich dabei um Schuldverschreibungen, also traditionelle Wertpapiere, denen die von ihnen präsentierten Kryptowährungen als Sicherheiten unterlegt sind. Nach eigenen Angaben liegt das verwaltete Vermögen bei rund vier Milliarden Dollar. 

In den vergangenen Tagen hat der Bitcoin, ähnlich wie andere niedrig oder gar nicht verzinste Anlagen wie etwa Gold, eine etwas gedämpfte Erholung erlebt, die mit der Erwartung sinkender Zinsen zusammenhängt. Kryptowährungen gelten ähnlich wie Gold als Krisenwährung und Inflationsschutz, da das Angebot begrenzt ist. Nach der unveränderbaren Programmierung wächst die Zahl der Bitcoin nur noch halb so schnell wie zuvor, ein solches „Halving“ steht wieder im nächsten April an. Jedoch ist dieser Inflationsschutz nicht perfekt: Sobald die Banken als Antwort auf den Preisdruck die Zinsen erhöhen, werden zinslose Anlagen unattraktiver und fallen im Kurs.

Blackrocks Bitcoin-ETF und die Finanzintegration

Butterfill hebt jedoch hervor, dass sich eine positive Entwicklung beim Bitcoin feststellen lässt. So sinkt seit Jahren die Volatilität. Diese sei im Vergleich zu anderen Indizes wie dem MSCI World vergleichsweise hoch, weshalb die Kryptowährung ihren Ruf als Investment für vor allem spekulative Anleger nicht so schnell loswerden wird. Ebenfalls lässt sich feststellen, dass Bitcoin als seriöse Anlage attraktiver werden. Durch die Aussicht auf die Zulassung eines ausschließlich in Bitcoin investierenden börsennotierten Fonds (ETF) des Vermögensverwalters Blackrock in den USA steht eine zunehmende Integration ins traditionelle Finanzsystem bevor. 

Aus Sicht der DZ Bank wäre dies „ein von Krypto-Befürwortern lang ersehnter Schritt in Richtung einer umfassenden Etablierung von Kryptowährungen als Anlageklasse“. Die Krypto-Investmentfirma Greenfield schreibt dazu enthusiastisch: „Die Wall Street steht kurz davor, bedeutende Investitionen in Bitcoin zu tätigen, und verspricht sich dadurch Milliarden an Einnahmen und neue Investitionsmöglichkeiten durch ETF-Vehikel.

Fazit

Insgesamt zeigt sich der Bitcoin als eine äußerst umstrittene Anlageklasse, die von starken Preisanstiegen, aber auch von heftigen Kontroversen geprägt ist. Die Vielschichtigkeit reicht von der Integration ins traditionelle Finanzsystem bis hin zu Warren Buffetts “Rattengift”-Aussage. Während einige die zunehmende Seriosität und Potenziale in der Wall Street begrüßen, bleibt die Volatilität und die Zinsabhängigkeit eine Herausforderung. Der Bitcoin steht an einem Scheideweg zwischen Spekulation und Anerkennung als ernstzunehmende Anlageoption.

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