Zum Inhalt springen
MarketWorld
MarketWorld
Volkswagen AG
WKN 766403

Führende E-Autohersteller setzen auf eigene Batterie-Produktionen

Profitieren die Rohstoffwerte auch von dieser Expansion?

Das Wettbauen eigener Zellwerke hat begonnen: Führende Automobilhersteller setzen nun auf die Herstellung von firmeneigenen Batterien, für Konzerne ein wichtiger Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Nicht nur Tesla hat in der Vergangenheit durch seine Gigafactory in Grünheide für Aufsehen gesorgt. Auch deutsche Unternehmen wie VW, BMW, Mercedes-Benz oder Porsche expandieren weiter im In- und Ausland. 

Volkswagen

Der VW-Konzern (ISIN: DE0007664039 ; WKN: 766403) plant, seinen neuen Elektrokleinwagen mit eigenen Akkus zu versorgen. Dafür wird gegenwärtig in Sagunt bei Valencia der Grundstein für das erste Batteriezellwerk in Spanien gelegt. VW-Technikvorstand Thomas Schmall erklärte anlässlich der Grundsteinlegung mit Spaniens König Felipe VI. und Regierungschef Pedro Sánchez: „Heute ist ein historischer Tag für die Transformation der europäischen Autoindustrie.“ Die Grundsteinlegung stehe „für einen neuen Anfang“

Volkswagen möchte 2025 das erste eigene Batteriezellwerk in Salzgitter eröffnen. 2026 soll der Standort bei Valencia mit mehr als 3000 direkt Beschäftigten den Betrieb aufnehmen. Es sei zunächst eine Jahresproduktion von Batteriezellen mit einer Gesamtkapazität von 40 Gigawattstunden (GWh) geplant, genug für eine halbe Million Elektroautos pro Jahr sei, so Schmall. 

BMW

Auch die Bayerischen Motorenwerke setzen auf eine eigene Batterieproduktion: In Debrecen, das sich 230 Kilometer östlich von Budapest befindet, will BMW (ISIN: DE0005190003 ; WKN: 519000) in einem neuen Werk nicht nur Autos bauen. Dem Management zufolge soll auf dem Gelände eine Hochvolt-Batterie-Fertigung entstehen. Bis zum Start des Werks investiert BMW mehr als zwei Milliarden Euro in den Standort in Ungarn. 

Des Weiteren plant BMW in Niederbayern ebenfalls ein Batterie-Montagewerk. Hierfür hat der Autohersteller in den Gemeinden Irlbach und Straßkirchen im Landkreis Straubing-Bogen ein 105 Hektar großes Grundstück erworben. Von dem Standort sollen die Autowerke in München, Regensburg und Dingolfing mit Hochvolt-Akkus beliefert werden. 

Im Herbst vergangenen Jahres eröffneten die Bayern ihr neues Kompetenzzentrum für Batteriezellfertigung. Die Produktion der Lithium-Ionen-Batteriezellen ist auf dem 15.000 Quadratmeter großen Gelände inzwischen gestartet.

Mercedes-Benz

Zur Forschung und Entwicklung von Batterien und Batteriezellen entsteht nun am größten Standort Sindelfingen im Mercedes-Benz-Antriebs-Produktionsverbund ein E-Campus. Seit 2021 werden bereits im dazugehörigen Werkteil Hedelfingen Batteriesysteme für den EQE und EQS produziert. 

Auch am Standort Brühl entstehen bereits Akkus für die neueste Plug-in-Hybrid-Generation, 2024 kommen Batterien für vollelektrische Modelle hinzu. Auf dem Gelände des Werks Kuppenheim ist der Aufbau einer Pilotfabrik zum Recycling von Lithium-Ionen-Batteriesystemen geplant. Mercedes (ISIN: DE0007100000; WKN: 710000) bereitet sich darauf vor, bis 2030 voll auf E-Mobilität umzusteigen. Dafür hat sich das Stuttgarter Unternehmen ein weltweites Produktionsnetzwerk aufgebaut.  

Neben den genannten Werken setzt Mercedes-Benz auch weiterhin auf die Produktion im Ausland: In Peking hat die Produktion von Batterien für den EQE schon im vergangenen Jahr begonnen. Ab 2025 beginnt der Hochlauf von elektrischen Antriebseinheiten und Batterien für neue EQ-Modelle. Im thailändischen Bangkok werden Batteriesysteme für Plug-in-Hybride und vollelektrische Fahrzeuge gefertigt und an das dort ansässige Fahrzeugwerk geliefert.

Porsche

Der Vorstandschef Oliver Blume kündigte in der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” an, dass die VW-Tochter eine Batteriefabrik im schwäbischen Tübingen errichten möchte. Darin sollen Hochleistungszellen entstehen, die jene Komponenten ergänzen, die Porsche (ISIN: DE000PAG9113 ; WKN: PAG911) aus anderen Zellfabriken des Volkswagen-Konzerns bezieht.

Lithium- und Graphitaktien: Spiegelt sich die Expansion der Automobilhersteller in den Wertpapieren wider? 

Albemarle

Das US-amerikanische Chemieunternehmen stellt neben Lithiumprodukten auch Flammschutzmittel, Katalysatoren und Chemikalien zur Oberflächenbehandlung her. Albemarle ist durch die Übernahme des Konkurrenten Rockwood im Jahr 2015 eigenen Angaben zufolge zum weltgrößten Produzenten von Lithium und Lithiumverbindungen aufgestiegen und erwirtschaftete damit 2021 rund 41 % des Konzernumsatzes.  

Seit Beginn des Jahres sind die Wertpapiere um fünf Prozent auf 201,40 Euro gefallen. Erst im vergangenen November erreichte das Unternehmen sein All-Time-High mit über 316 Euro. Seitdem befindet sich die Aktie in einem Abwärtstrend.  Mit einer Marktkapitalisierung von nur knapp 25 Milliarden US-Dollar ist Albemarle noch relativ klein, könnte jedoch von der weiteren Lithium-Nachfrage profitieren, dürfte aber sicherlich nicht mehr auf einem besonders attraktiven Kaufniveau sein. 

Syrah Resources Ltd.

Mit einer Marktkapitalisierung von 914,99 Millionen Euro ist die Syrah Resources Ltd. wohl das größte Unternehmen der Graphit-Branche. Über 670 Millionen Aktien befinden sich derzeit im Umlauf und werden zu einem Preis von 0,95 Euro gehandelt. 

Der in Australien ansässige Konzern lässt sich der Industriemineralien- und Technologie-Sparte zuordnen. Das All-Time-High wurde bereits im Juni 2016 erreicht. Zur damaligen Zeit wurde die Vier-Euro-Marke knapp überschritten. Seitdem befanden sich die Aktien in einem stetigen Abwärtstrend und wurden Mitte März 2020 zwischenzeitlich für sieben Cent gehandelt. Mit diesem Tief konnte die Trendwende eingeleitet werden, sodass die Wertpapiere innerhalb von zwei Jahren einen Sprung von fast 1700 Prozent gemacht haben. Seit Beginn des Jahres verloren die Aktien fast 28 Prozent an Wert, in den letzten fünf Tagen fast neun Prozent. Mit einer Marktkapitalisierung von 1,05 Milliarden australische Dollar ist das Unternehmen ebenfalls noch sehr klein, was sich in der hohen Volatilität widerspiegelt. 

Fazit

Die Automobilindustrie boomt. Die Global Player setzen immer mehr auf nachhaltige Antriebsmodelle und machen sich durch firmeneigene Batterieproduktionen unabhängiger von externen Anbietern. Der Lithium- und Graphit-Markt dürfte in den kommenden Jahren eine erhöhte Nachfrage erfahren - das dürfte sich auch auf die Aktien der Player auswirken.  Wer sich früher Unternehmensanteile von zukunftsfähigen Unternehmen sichert, der kann später deutlich mehr Rendite erwirtschaften.

Beliebte Artikel

A0B733

Rohstoffe

Energieträger Wasserstoff

Stehen die nachhaltigen Brennstoffzellen vor einem Börsen-Boom? Warum führende Unternehmen kurz vor einer Renaissance stehen könnten.

Allgemeiner Risikohinweis

Die Daten, Mitteilungen und sonstigen Angaben, die auf dem Portal zu finden sind, dienen ausschließlich Informationszwecken. Alle Informationen und Daten stammen aus Quellen, die zum Zeitpunkt ihrer Erstellung nach presserechtlichen Gesichtspunkten als zuverlässig wahrgenommen wurden. Für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden wird keinerlei Haftung oder Garantie übernommen.

Der Erwerb von Wertpapieren birgt Risiken, die zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die auf Market World angebotenen Informationen und Nachrichten sind zu keinem Zeitpunkt als auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete fachkundige Anlageberatungen anzusehen. Die maßgeblichen Informationen können bei den herausgebenden Emittenten angefordert werden. Eine Haftung für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von den auf dieser oder einer der nachfolgenden Seiten enthaltenen Informationen vorgenommen werden, entfällt.

MarketWorld
© 2024 Market World - Alle Rechte vorbehalten 3.1.4
ImpressumDatenschutz