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Rekordanstieg der Ölpreise im Juli

Eine stärkere Nachfrage und Förderkürzungen lassen die Preise stark steigen. Experten sehen keine Besserung.

Im Juli haben die Ölpreise so weit zugelegt wie seit anderthalb Jahren nicht mehr und konnten den höchsten Stand seit drei Monaten erreichen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Ölsorte Brent stieg am Montag für eine Lieferung im Oktober auf etwa 85 USD. Ein Barrel WTI stieg auf 81 USD. Bis Ende der Woche konnten sich diese Preise halten. 

Die Preise stiegen im Juli um rund 14%. Im vorangegangenen Jahr hatte die schwache globale Wirtschaftslage bei steigenden Zinsen einen Fall des Ölpreises von einem Fünftel nach sich gezogen. 

Aktuell werden die Preise aber von der Erwartung getrieben, dass das Angebot fällt, während die Nachfrage steigt. Marktbeobachter gehen davon aus, dass Saudi-Arabien die freiwillige Kürzung der Förderung bis September verlängert. Bisher waren die Förderkürzungen um eine Million Barrel pro Tag nur bis Ende August angekündigt.

Analysten rechnen nun beim nächsten Treffen der Opec-plus-Förderstaaten mit einer Ankündigung der Verlängerung um einen Monat. Goldman Sachs erwartet, dass die Kürzung ab Oktober halbiert wird. Laut Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch ist ein leichter Rückgang der Ölproduktion in Libyen, nachdem dort einige Ölfelder aufgrund von Protesten für mehrere Tage lahmgelegt waren, ein weiterer Faktor. Insgesamt könnte die Förderungsmenge der Opec-Plus-Staaten auf das niedrigste Niveau seit Herbst 2021 gefallen sein. 

EIne stärkere Nachfrage aus den USA treibt gleichzeitig die Preise weiter an. Während der US-Handelszeiten seien meist die stärkeren Käufe getätigt worden, meint Vandana Hari vom Rohstoffanalysehaus Vanda Insights aus Singapur gegenüber Reuters.

Experten von Goldman Sachs rechnen mit einem Anstieg des Brent-Preises in diesem Jahr auf 86 USD. Im zweiten Quartal 2024 könnte er sogar auf 3 USD steigen. UBS-Analyst Giovanni Staunovo erwartet, dass der Preis in den kommenden Monaten auf 86 bis 90 Dollar je Barrel zulegt.

Im Juli dürfte laut Goldman Sachs die weltweite Nachfrage auf einen Rekord von 102,8 Millionen Barrel pro Tag geklettert sein. Man rechnet für 2023 mit einer um rund 550.000 Barrel pro Tag höheren Nachfrage dank der verbesserten Konjunkturaussichten in Indien und den USA. Im zweiten Halbjahr dürfte die steigende Nachfrage zu einem Versorgungsdefizit von rund 1,8 Millionen Barrel am Tag führen, meinen die Analysten.

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