Ölpreise klettern nach Aussage von Biden um bis zu fünf Prozent
Eine Äußerung des US-Präsidenten verstärkt die Befürchtungen, dass Israels Reaktion auf den iranischen Raketenangriff auch Ölproduktionsanlagen treffen könnte – was den Rohstoffmarkt stark beeinflusst.
Am Donnerstag stieg der Preis für “West Texas Intermediate” (“WTI”) Öl um mehr als fünf Prozent und erreichte fast 74 US-Dollar pro Barrel. Der Preis für die Brent-Referenzsorte lag zeitweise bei knapp 78 US-Dollar. Auf die Frage, ob er einen israelischen Angriff auf iranische Ölanlagen unterstützen würde, antwortete US-Präsident Joe Biden: „Wir diskutieren das.“
Der Brent-Ölpreis lag am Freitagmorgen bei etwa 77,50 Dollar pro Barrel, während “WTI” rund 73,60 Dollar erreichte. Die Differenz in den Preisen ist durch die leicht unterschiedlichen Eigenschaften der Rohölsorten bedingt. Seit fast einem Jahr wird der Ölmarkt durch die jüngste Krise im Nahen Osten belastet. Über ein Drittel der weltweiten Ölproduktion stammt aus den Staaten dieser Region.
Laut einer Mitteilung der “Citigroup” vom Mittwoch könnte ein groß angelegter Angriff Israels auf die iranischen Exporte bis zu 1,5 Millionen Barrel pro Tag vom Markt nehmen. Sollte Israel hingegen nur kleinere Infrastrukturen, wie nachgelagerte Anlagen, treffen, wären 300.000 bis 450.000 Barrel betroffen, erklärten die Analysten. Die aktuellen Preisspitzen zeigen die extreme Volatilität des Ölmarktes und die Anspannung unter den Akteuren. Der Handel mit Optionen auf steigende Ölpreise erreichte in den USA am Mittwoch einen Rekord, wobei Kontrakte teilweise zu Preisen von bis zu 100 US-Dollar pro Barrel abgeschlossen wurden.
Vorräte existieren, doch der Zugang zum Markt bleibt aus.
Trotz der aktuellen Spannungen gibt es Anzeichen, dass die Ölförderung steigen wird. Opec+ will Teile ihrer ruhenden Kapazitäten, darunter auch von Saudi-Arabien und Russland, erst im Dezember wiederherstellen. Laut offiziellen Berichten verzeichneten die Rohölbestände in den USA letzte Woche einen überraschenden Anstieg um 3,89 Millionen Barrel, den größten seit etwa fünf Monaten. „Die Märkte wurden künstlich verknappt, weil die Opec+ etwa sechs Millionen Barrel pro Tag an freien Kapazitäten vom Markt fernhält, sie planen diese Kapazitäten zurückzubringen, auch wenn sie sie immer wieder verschieben könnten“, sagte Eric Lee von der “Citigroup” am Donnerstag zu “Bloomberg”. Dies könnte den Ölpreis stabilisieren, der entscheidend für die Weltwirtschaft ist.
Experten gehen davon aus, dass die Marktvolatilität anhalten wird, insbesondere wenn Israel als Reaktion iranische Öl-Förderanlagen angreift.
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