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Aufgeladen oder getankt

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Im Kampf gegen den Klimawandel haben die Diskussionen über alternative Antriebsformen stark zugenommen. Ziel ist es, den CO2-Ausstoß zu verringern und sich von fossilen Brennstoffen loszusagen. Sowohl der Wasserstoff- als auch der Elektroantrieb bieten zwei vielversprechende Technologien, die jetzt schon die Automobilindustrie revolutionieren. 

Beide Antriebsformen im Faktencheck:

Wasserstoff:

In den vergangenen Jahren hat die Wasserstofftechnologie erhebliche Fortschritte gemacht, sodass sich die Thyssen-Krupp-Wasstersofftochter Nucera gegenwärtig auf einem Wachstumskurs befindet. Seit Juli konnte das börsennotierte Unternehmen seinen Umsatz im abgelaufenen Quartal fast verdoppeln. „Ein weiterer starker globaler Personalaufbau ist geplant und notwendig, um unsere Wachstumsziele zu erreichen“, erklärte Vorstandschef Werner Ponikwar am Montag auf einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

Im Zuge dessen sind weitere Standorte, etwa in Indien, geplant. Das Unternehmen mit Sitz in Dortmund stellt Anlagen zur Produktion von Wasserstoff her, der eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielt und weltweit stark gefragt ist. Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb, häufig als Brennstoffzellenautos bezeichnet, nutzen sogenannte Brennstoffzellen, um Wasserstoff in elektrische Energie umzuwandeln. Im Vergleich zu vielen Elektroautos überzeugt der Wasserstoffantrieb durch seine weite Reichweite und durch die deutlich geringere Zeit zum Betanken. 

Auch der Bosch-Konzern sieht in Wasserstoff einen unverzichtbaren Rohstoff, um die Klimaneutralität zu erreichen. Insgesamt will Bosch jetzt bis 2026 rund 2,5 Milliarden Euro in die Entwicklung und Fertigung seiner H2-Technologien investieren. Durch die Politik werden diese Investitionen begünstigt: Für den Aufbau der Fertigung von stationären Brennstoffzellen hat Wirtschaftsminister Robert Habeck am vergangenen Montag Hartung eine Förderzusage in Höhe von 161 Millionen Euro gegeben.

Batterien: 

Weiter verbreitet ist der Elektroantrieb auf Basis von Batterietechnologie. So investieren Unternehmen wie VW massiv in die Erforschung und Entwicklung von Elektromotoren und Batterien. Elektro-PKWs werden über Batterien aufgeladen und haben aufgrund von sinkenden Batteriekosten sowie einer gestiegenen Reichweite zunehmend an Attraktivität gewonnen. In der Regel sind sie effizienter und benötigen weniger Energie für die Fortbewegung im Vergleich zu den oben genannten Wasserstofffahrzeugen. 

Rohstoffanforderungen: 

Beide Technologien unterscheiden sich durch ihre verschiedenen Rohstoffanforderungen. Antriebe mit Wasserstoff benötigen Wasserstoffgas, welches mithilfe von Elektrolyse aus normalem Wasser gewonnen wird. Im Gegensatz dazu sind für die Herstellung von grünem Wasserstoff erneuerbare Energiequellen wie Sonnen- und Windenergie erforderlich. Zwar erfordert dieser Prozess Energie, jedoch kann dieser auch umweltfreundlich gestaltet werden, wenn er auf erneuerbaren Quellen basiert.

Elektroantriebe benötigten Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel für die Herstellung von Batterien. Die Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit dieser Rohstoffe sind wichtige Aspekte, die bei der Weiterentwicklung der Elektromobilität berücksichtigt werden müssen.

Einstiegsmöglichkeiten:

Da bislang ungewiss ist, welche der beiden Technologien sich in Zukunft durchsetzen wird, können beide Antriebsmöglichkeiten im Portfolio berücksichtigt werden. So können Aktionäre in Bezug auf Wasserstoff in große Unternehmen wie Thyssenkrupp oder Bosch investieren oder auf explizite Wasserstoff-Werte wie Nel ASA, Ballard Power Systems oder SFC Energy setzen.

Elektroantriebe bieten dahingehend umfassendere Möglichkeiten: Auf der einen Seite können Investoren in Automobilhersteller investieren, die in Zukunft auf Elektromobilität setzen wie beispielsweise VW, BMW oder Mercedes-Benz. Auf der anderen Seite gibt es die Rohstoffe, die in der Vergangenheit bereits einen Boom erlebt haben. Hier stehen Explorationsunternehmen oder die direkten Rohstoffe im Fokus. Zu nennen sind Konzerne wie Albemarle, Sociedad Quimica Minera de Chile oder auch Allkem

Aussichten: 

Beide Technologien besitzen das Potenzial die Automobilindustrie in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken. So könnten Wasserstoffantriebe, insbesondere im Schwerlastverkehr und in Branchen, die große Reichweiten und schnelle Betankung benötigen, eine wichtige Rolle spielen. Elektroantriebe sind im Straßenverkehr deutlich häufiger anzutreffen und liegen im direkten Konkurrenzkampf vorne.

Insgesamt hängt die Entwicklung beider Technologien von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem technologische Fortschritte, die Verfügbarkeit von Rohstoffen, der Ausbau der Infrastruktur und die Akzeptanz der Verbraucher. Konzerne wie Thyssenkrupp und Bosch setzen stark auf beide Technologien, um ihre Entwicklung und Anwendung voranzutreiben. Wahrscheinlich ist es, dass beide Technologien in verschiedenen Anwendungsbereichen erfolgreich sein werden. 

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