Lithium wird knapp
Hersteller warnen vor einer drohenden Knappheit des gefragten Rohstoffes. Warum die Versorgung nicht gewährleistet ist.
Lithiumhersteller warnen, dass das weltweite Angebot von Elektrofahrzeugen die Nachfrage allzu bald nicht mehr decken kann. „Man könnte in eine Krisensituation geraten, in der die Batterieunternehmen keine Sicherheit für (Lithium-)Rohstoffe haben“, sagte Stu Crow, Vorsitzender von Lake Resources (WKN: 796995 ; ISIN: AU000000LKE1), letzte Woche am Rande der Fastmarkets-Konferenz für Lithium- und Batterierohstoffe in Las Vegas.
Lake Resources verschob in der letzten Woche die erste Produktion aus seinem Kachi-Lithiumprojekt in Argentinien um drei Jahre. Das Unternehmen begründete diesen Schritt mit Problemen mit der Stromversorgung und weiteren logistischen Schwierigkeiten.
Aufgrund der stark fortschreitenden Elektrifizierung der Fahrzeuge von Stellantis (WKN: A2QL01 ; ISIN: NL00150001Q9) , Ford (WKN: 502391 ; ISIN: US3453708600) und weiteren Automobilherstellern, hat sich Lithium zuletzt zu einem der gefragtesten Rohstoffen der Welt entwickelt. In Nord- und Südamerika, Asien und Australien wächst derzeit der weltweit größte Lithiumproduzent Albemarle. Trotzdem rechnet das Unternehmen damit, dass die weltweite Nachfrage nach Lithium 2030 bereits 500.000 Tonnen über dem Angebot liegen wird.
Auch wenn andere Anbieter abweichende Prognosen haben, warnen alle vor einer drohenden Verknappung. „Es ist eine große Herausforderung“, sagte Eric Norris, Leiter des Lithiumgeschäfts von Albemarle. Selbst wenn mehr Lithiumminen gebaut werden würden, gäbe es nicht ausreichend Anlagen, die spezielle Arten des Metalls für Batterien produzieren können.
“Es gibt einen großen Unterschied zwischen Lithium, das aus dem Boden kommt, und Lithium, das in eine Batterie geht“, meint Sarah Maryssael von Livent (WKN: A2N464 ; ISIN: US53814L1089), einem Zulieferer von Tesla (WKN: A1CX3T ; ISIN: US88160R1014). Sollten Autohersteller gezwungen sein, Lithium von geringerer Qualität zu akzeptieren, würde die Reichweite von Elektroautobatterien verringert werden.
Fastmarkets gibt an, dass im vergangenen Jahr weltweit 45 Lithiumminen in Betrieb gewesen sind. in diesem und nächsten Jahr soll die Zahl um 18 weitere erhöht werden. Laut Expertenmeinung kann man mit einem solchen Tempo die weltweite Versorgung mit dem Rohstoff nicht sicherstellen.
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