Goldpreis steigt in Richtung Allzeithoch
Analyst:innen heben das Kursziel weiter an, während die Notenbanken ein Risikofaktor bleiben
Ein angeschlagener US-Dollar, schwache Arbeitsmarktdaten und die Angst vor einer Rezession sorgen für eine Hochkonjunktur des Goldpreises. Seit Beginn des Jahres ist der Preis des Edelmetalls um mehr als 10 Prozent gestiegen und notiert derzeit bei gut 2.018 US-Dollar. Dennoch raten Expert:innen zur Vorsicht und warnen vor der Zinspolitik der Notenbanken.
Schwächere Konjunkturdaten treiben den Kurs an
In dieser Woche sank der US-Dollar-Index, der die US-amerikanische Währung mit einem Währungskorb aus sechs weiteren Währungen vergleicht, bereits um rund 1,5 Prozent. Das goldene Edelmetall wird in Dollar gehandelt, wodurch die Nachfrage, besonders durch Käufer:innen mit anderen Währungen, gestärkt wird. Der Analyst Ricardo Evangelista von der Handelsplattform ActivTrades erklärte dazu: „Die Bankenkrise vom März hat die negativen Auswirkungen der aggressiven geldpolitischen Straffung der Zentralbanken auf die Realwirtschaft deutlich gemacht.“
Arbeitsmarktdaten bestärken die Hausse
Analyst Craig Erlam vom Online-Broker CMC Markets vermutet, dass der Aufwärtstrend noch weiter anhalten könnte. Weitere Annäherungen an das Rekordhoch seien möglich, insofern am Karfreitag neue Jobdaten aus den USA kommen: „Ein schwächerer US-Arbeitsmarktbericht könnte dieses Niveau auf die Probe stellen, vor allem wenn der Handel wegen des Feiertags extrem dünn sein wird.“
Der Experte glaubt zudem, dass die Daten des US-amerikanischen Arbeitsmarktes schlechter ausfallen können als zuletzt: „In den letzten Monaten wurde eine Reihe von Massenentlassungen in der Technologiebranche und im Bankensektor angekündigt, aber das hat sich noch nicht in den Daten widergespiegelt. Es könnte sein, dass sich jetzt eine Flaute abzeichnet.“
Sowohl die Krisenwährung Gold als auch die Tech-Aktien würden im Zuge dessen profitieren, da diese unter den gegenwärtig hohen Zinsen leiden. Für die US-Notenbank Fed ist der Arbeitsmarkt ein entscheidender Parameter, je schwächer dieser ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass baldige Zinssenkungen folgen.
Was sind die Aussichten?
Einige Expert:innen prognostizieren den nächsten Widerstand bei 2050 Dollar. Aus technischer Perspektive sehe es gut aus, so der Goldhändler Alexander Zumpfe von Heraeus. „Die Marke von 2050 Dollar könnte hierbei als wichtiger Widerstand fungieren. Sollte dieser überwunden werden, könnte der Goldpreis schnell in Richtung Allzeithoch steigen“, so der Experte. Der Preis dürfte sich seiner Einschätzung nach bei diesem Niveau konsolidieren.
US-Notenbanken als Risikofaktor
Besonders die Fed könnte für Unsicherheiten am Goldmarkt sorgen. Obwohl viele Analyst:innen von Zinssenkungen in naher Zukunft ausgehen, hat sich diesbezüglich noch kein Zentralbanker geäußert. Vielmehr sprach sich die Fed-Politikerin Loretta Mester dafür aus, die Zinsen weiter anzuheben und zu halten. Infolgedessen rät Carsten Menke, Analyst bei der Privatbank Julius Bär zur Vorsicht: „Wir sind nach wie vor der Meinung, dass eine Rezession in den USA vermieden werden kann und dass eine schnelle Umkehr der US-Geldpolitik unwahrscheinlich ist.“
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