Zum Inhalt springen
MarketWorld
MarketWorld

Goldpreis erreicht neuen Höchststand seit Ende September

Was sind die Aussichten?

Die Eskalationen im Nahost-Konflikt sowie die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed machen sich in der Entwicklung des Goldpreises bemerkbar. So trägt die Unsicherheit auf den Anlagemärkten dazu bei, dass sich der Preis des Edelmetalls in Richtung der 2000-Dollar-Marke entwickelt. 

Aufwärtsrallye wird fortgesetzt

Auch zu Beginn der neuen Handelswoche setzt der Goldpreis seinen beeindruckenden Aufwärtstrend in Richtung der 2000-Dollar-Marke fort. Zwischenzeitlich wurde ein Höchstwert von 1.983 US-Dollar pro Feinunze (31,10 Gramm) erreicht. Zum Vergleich: Am vergangenen Montag lag der Preis bei 1.920 Dollar. Dies markiert eine bemerkenswerte Preissteigerung in kurzer Zeit, insbesondere wenn man bedenkt, dass Anfang Oktober der Goldpreis auf einem Achtmonatstief von 1.820 Dollar verharrte.

Ein Blick auf die letzten Monate zeigt die Volatilität des Goldmarktes. Am 2. Januar begann der Preis bei 1.823 Dollar, stieg auf 1.950 Dollar Anfang Februar, fiel auf 1.811 Dollar Ende Februar und erreichte schließlich im Mai ein Hoch bei 2.050 Dollar. Seitdem setzte ein Abwärtstrend ein, der den Preis bis zum 5. Oktober auf 1.820 Dollar drückte. Diese Preisschwankungen spiegeln die komplexen und sich ständig ändernden Einflussfaktoren auf den Goldmarkt wider.

Wie sind die Aussichten? 

Gegenwärtig ist die Entwicklung des Edelmetalls durch zwei Faktoren geprägt: Auftrieb erhält es durch die hohe Unsicherheit nach dem Großangriff der Hamas auf Israel. So hat die Attacke der terroristischen Vereinigung die Angst vor einem Übergreifen des Konflikts auf die für die weltweite Energieversorgung kritische Region Naher Osten verstärkt.

Sollte die Blockade des Gazastreifens fortdauern, könnte dies eine Ausweitung der Auseinandersetzungen zur Folge haben, so der iranische Außenminister. In besonders prekären politischen Zeiten ist Gold bei Anlegern äußerst beliebt. So stieg der Goldpreis auch nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine innerhalb von zwei Wochen um mehr als fünf Prozent.

Anders verhält es sich mit dem hohen Zinsumfeld. Investoren, die auf steigende Goldpreise setzen, hoffen auf eine Senkung der Zinsen. Bevor der Preis wegen des Kriegs gegen Israel stieg, verlor er seit Mitte September zwischenzeitlich mehr als 100 US-Dollar. Gleichzeitig stiegen die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen auf Niveaus, die es seit der Finanzkrise nicht mehr gab. 

Vor knapp einem Monat verkündete die Fed, dass sie vorübergehend eine Zinspause einlegt. So ließ sie den Leitzins unverändert auf der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. Steigende bzw. hohe Zinsen belasten die Nachfrage nach Gold, da es, anders als beispielsweise Wertpapieren, keine laufenden Erträge abwirft. „Der Markt rechnet damit, dass die Zinsen nun für eine längere Zeit hoch bleiben“, sagt Adrian Ash, Research-Chef des Goldhändlers BullionVault. 

Gold als Krisenwährung: 

Der Goldpreis hat sich in den vergangenen 10 Jahren fast verdoppelt. Gold dient dabei schon seit Jahrzehnten als krisensichere Wertanlage. Sowohl Privatanleger als auch Institutionen investieren in das goldene Edelmetall, um sich vor Wirtschaftskrisen zu schützen. Der Preis wird durch Angebot und Nachfrage in US-Dollar ermittelt. 

Allerdings hängt die Nachfrage mit der Verunsicherung der Menschen hinsichtlich wirtschaftlicher Entwicklungen zusammen. Erst wenn die Anleger das Vertrauen in Papierwährungen verlieren und sich auf die bewährte Krisenwährung konzentrieren, deren Kurs in der Folge steigt, bringt eigentlich renditenloses Gold auch Zinsen. 

Dementsprechend aktiviert auch ein fallender Zins die Nachfrage nach Gold. Im Umkehrschluss nimmt der Goldpreis tendenziell ab, wenn die Zinsen steigen. Zudem entscheiden sich viele Anlegerinnen und Anleger in Zeiten finanzieller Turbulenzen eher gegen riskante Aktien-Geschäfte und wählen stattdessen die Investition in „sicheres“ Gold.

Fazit

Der Goldpreis hat in letzter Zeit einen Aufwärtstrend verzeichnet, wobei er in Richtung der 2000-Dollar-Marke gestiegen ist. Dieser Anstieg ist auf eine erhöhte Unsicherheit auf den Anlagemärkten aufgrund von Ereignissen wie dem Nahostkonflikt und geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed zurückzuführen. Die Unsicherheit im Nahen Osten und geopolitische Spannungen haben dazu beigetragen, dass Gold in Zeiten politischer Unsicherheit bei Anlegern beliebt ist.  Gleichzeitig spielen die Zinssätze eine Rolle, da Investoren auf eine Senkung der Zinsen hoffen, um den Goldpreis weiter steigen zu lassen. Die Zukunft des Goldpreises hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter geopolitische Entwicklungen, Zinspolitik und das Vertrauen der Anleger in Papierwährungen.

Beliebte Artikel

A0B733

Rohstoffe

Energieträger Wasserstoff

Stehen die nachhaltigen Brennstoffzellen vor einem Börsen-Boom? Warum führende Unternehmen kurz vor einer Renaissance stehen könnten.

Allgemeiner Risikohinweis

Die Daten, Mitteilungen und sonstigen Angaben, die auf dem Portal zu finden sind, dienen ausschließlich Informationszwecken. Alle Informationen und Daten stammen aus Quellen, die zum Zeitpunkt ihrer Erstellung nach presserechtlichen Gesichtspunkten als zuverlässig wahrgenommen wurden. Für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden wird keinerlei Haftung oder Garantie übernommen.

Der Erwerb von Wertpapieren birgt Risiken, die zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die auf Market World angebotenen Informationen und Nachrichten sind zu keinem Zeitpunkt als auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete fachkundige Anlageberatungen anzusehen. Die maßgeblichen Informationen können bei den herausgebenden Emittenten angefordert werden. Eine Haftung für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von den auf dieser oder einer der nachfolgenden Seiten enthaltenen Informationen vorgenommen werden, entfällt.

MarketWorld
© 2024 Market World - Alle Rechte vorbehalten 3.1.4
ImpressumDatenschutz