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Gold: Die Kurstreiber der Krisenwährung

Neben zahlreichen Wertpapieren verzeichnet auch der Goldpreis einen schwachen Jahresstart. Fallende Zinsen könnten jedoch für neuen Aufschwung sorgen.

Der deutsche Aktienmarkt befindet sich in einer Seitwärtsbewegung und musste seit Beginn des Jahres sogar um 0,64 Prozent an Wert nachgeben. Die fulminante Jahresrallye von 2023 wird bislang nicht fortgesetzt. Mit rund 16.721 Punkten liegt der bedeutendste deutsche Index knapp unter der wichtigen 17.000-Punkte-Marke. 

Zinserwartungen und konjunkturelle Sorgen:

Die Gründe hierfür lassen sich neben den konjunkturellen Sorgen bei den angepassten Zinserwartungen der Anleger finden. So sind Investoren bei der US-Notenbank Fed davon ausgegangen, dass der Leitzins im März gesenkt werden könnte. Daten der weltweit größten Terminbörse CME Group zeigen jedoch, dass diese Annahme wankt. Sowohl die Aktienmärkte als auch der Goldpreis werden durch die hohen Zinsen belastet. Letzterer reagiert sensibel auf veränderte Zinserwartungen, da das goldene Edelmetall, anders als Anleihen, keine Zinsen abwirft. So erwartet die Analystin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank, dass die Fed erst ab Mai ihre Zinsen senken wird. „Insofern erscheint ein kurzfristig etwas schwächerer Goldpreis unserer Ansicht nach gerechtfertigt“, erklärt sie in ihrem aktuellen Marktkommentar.

Zuletzt vermittelten die US-Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag den Eindruck einer starken US-Wirtschaft. Dennoch sind die Auswirkungen der Zinserhöhungen spürbar. Der ISM-Index konnte aufzeigen, dass sich der Dienstleistungssektor der USA im Dezember abgeschwächt hat.

Wissenswertes: Der ISM-Einkaufsmanagerindex fängt die Stimmung der Einkaufsmanager ein. Das “Institute of Supply Management” befragt landesweit 400 Einkaufsmanager über die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage des Unternehmens, für welches sie im Einkauf tätig sind. Ein Gesamtwert über 50 Punkte impliziert hierbei eine aufstrebende Wirtschaftsaktivität. Der ISM-Einkaufsmanagerindex fungiert als ein viel beachtetes Konjunkturbarometer für die gesamtwirtschaftliche Lage. Berichtet wird jeweils am ersten Werktag eines Monats für den vorangegangenen Monat.

Sollte sich eine Rezession in den USA abzeichnen, ist damit zu rechnen, dass die Fed die Zinsen senkt, was den Dollar schwächen dürfte und dem Goldpreis in US-Dollar zugutekommt“, vermutet Marc Löffert vom deutschen Edelmetallhändler Heraeus. Am Weltmarkt wird Gold in der US-Währung gehandelt. So wird das Edelmetall bei einem schwachen Dollar für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger. Häufig verhalten sich der Goldpreis und die US-Währung umgekehrt proportional. 

Präsidentschaftswahl als Kurstreiber 

Ebenfalls spricht für einen steigenden Goldpreis auch die Saisonalität: In diesem Jahr steht ebenfalls die Präsidentschaftswahl in den USA an, die den Kurs treiben könnte. Für den Goldpreis ist die Wahl von enormer Wichtigkeit, da ein Wechsel in der Führung und der politischen Ausrichtung der Regierung auf den Dollar und die globale Makroökonomie einen enormen Einfluss haben kann. 

Die Statistik zeigt, dass seit dem Jahr 2000 der Goldpreis in den drei Monaten vor einem Wahlmonat um gut drei Prozent gestiegen ist. „Im Vergleich dazu beträgt die durchschnittliche Veränderung des Goldpreises über einen Zeitraum von drei Monaten in dieser Zeitspanne nur plus 1,8 Prozent“, so Löffert. 

Steht etwa in diesem Jahr ein neues Allzeithoch bevor?

Die Investoren des Goldhändlers Bullionvault prognostizieren, dass der Goldpreis in diesem Jahr auf über 2340 Dollar pro Unze steigen könnte. Dies würde auf Jahressicht ein Plus von knapp 14 Prozent bedeuten. Auch wenn diese Aussicht als sehr gewagt erscheint, so lagen “die Investoren [im Jahr 2023] mit ihrer Vorhersage präziser als die meisten Analysten vor einem Jahr“, so Research-Chef Adrian Ash von Bullionvault

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