Experten raten: Goldmarkt bietet gerade wieder beste Einstiegsgelegenheiten
Gold gilt traditionell als Refugium in unsicheren Zeiten, was sich in seiner Beliebtheit bei Investoren in Krisenzeiten widerspiegelt.
So erlebte der Goldpreis etwa nach dem Angriff auf die Ukraine einen signifikanten Anstieg von über fünf Prozent in nur zwei Wochen. Im Gegensatz dazu wirkt sich ein hohes Zinsniveau negativ aus, da Investoren, die auf einen Anstieg des Goldpreises setzen, auf sinkende Zinsen hoffen. Nach der US-Wahl in der letzten Woche ist der Goldpreis um mehr als 3 Prozent gesunken. Experten sehen aber gerade aus diesem Grund eine gute Chance, um jetzt Gold-Allokationen aufzubauen.
Die politischen Entwicklungen in den USA könnten mittelfristig zu einem Anstieg der Goldpreise führen, auch wenn die unmittelbaren Auswirkungen anders ausfielen als erwartet. Entgegen der Expertenprognosen reagierte der Goldpreis zunächst überraschend auf Donald Trumps Wahlsieg: Statt des erwarteten Anstiegs verzeichnete das Edelmetall einen Rückgang von über drei Prozent und blieb auch in den Folgetagen unter der Marke von 2700 US-Dollar je Unze.
Bietet sich jetzt eine gute Einstiegsgelegenheit?
Die “UBS” beispielsweise prognostiziert für 2025 einen Anstieg auf 2900 US-Dollar pro Unze. Ihre Kaufempfehlung stützt sich dabei auf mehrere Faktoren: wachsende Staatsdefizite, die Auswirkungen möglicher Handelszölle und kontinuierliche Goldkäufe durch Zentralbanken. Diese Einschätzung wird von Branchenexperten wie Tobias Kascha von “Philoro Edelmetalle” geteilt, der sogar einen Anstieg auf 3000 US-Dollar je Unze für möglich hält.
Gold mit klassischem Muster
Die jüngste Entwicklung des Goldpreises zeigt sich volatil: Nach der Zinssitzung der Federal Reserve erreichte er kurzzeitig wieder Werte über 2700 US-Dollar. Allerdings dämpfte Fed-Chef Jerome Powell die Erwartungen an weitere Zinssenkungen, was den Preis erneut unter Druck setzte. Diese Reaktion entspricht dem klassischen Muster, da Gold als zinslose Anlage besonders von Niedrigzinsphasen profitiert und bei höheren Zinsen an Attraktivität gegenüber festverzinslichen Anlagen einbüßt.
Die Marktentwicklung nach der US-Wahl zeigt interessante Zusammenhänge: Steigende Anleiherenditen von fast 4,5 Prozent - der höchste Stand seit Juli - sowie ein starker Dollar belasten den Goldpreis. Dennoch hat Gold in diesem Jahr bereits 38 neue Höchststände erreicht, getragen von der Nachfrage asiatischer Investoren, Zentralbanken und vermögender Privatanleger im OTC-Handel, die oft große Zwölf-Kilogramm-Barren erwerben.
Verschiedene Faktoren sprechen für einen weiteren Preisanstieg unter Trump:
Das überparteiliche “CRFB” prognostiziert eine Verdoppelung der US-Staatsschulden im Vergleich zu einem hypothetischen Szenario unter Harris. Die USA geben bereits jetzt über eine Billion Dollar jährlich für Zinszahlungen aus. Eine mögliche Schuldenkrise könnte das Vertrauen in den Dollar schwächen und Anleger verstärkt zu Gold als sicherem Hafen treiben.
Trumps geplante Handelspolitik, insbesondere die angekündigten Importzölle von bis zu 60 Prozent auf chinesische Waren, könnte zusätzliche Volatilität erzeugen. Alexander Zumpfe von “Heraeus” sieht darin einen potenziellen Katalysator für steigende Goldpreise. Die protektionistischen Maßnahmen könnten nicht nur das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen, sondern auch inflationär wirken. Ein besonderer Risikofaktor liegt in Trumps Haltung zur Federal Reserve. Seine Forderung nach präsidialem Mitspracherecht bei Notenbankentscheidungen lässt “Commerzbank”-Analyst Carsten Fritsch befürchten, dass die Unabhängigkeit der Fed gefährdet sein könnte. Dies könnte die Fähigkeit der Zentralbank einschränken, angemessen auf Inflationsrisiken zu reagieren – eine Konstellation, die den Goldpreis zusätzlich beflügeln könnte.
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