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2025: Rohstoff-Investments mit großem Potential

Das Jahr 2024 bereits eindrucksvoll demonstriert hat, welches Potenzial in Rohstoff-Investments steckt.

Die Energiewende eröffnet aber auch in diesem Jahr neue Perspektiven für Investitionen in Minenaktien und Minen-ETFs. Während der “MSCI World Index” mit einem Zuwachs von 17 Prozent das Jahr abschloss, übertrafen Edelmetalle wie Gold und Silber diese Performance deutlich mit Steigerungen von 27 beziehungsweise 21 Prozent. Besonders bemerkenswert war die Entwicklung bei Agrarrohstoffen: Orangensaft, Kaffee und Kakao verzeichneten außergewöhnliche Wertsteigerungen zwischen 55 und 178 Prozent.

Die Zukunftsaussichten für bestimmte Rohstoffe sind vielversprechend, da die Energiewende eine stark steigende Nachfrage erzeugt, während gleichzeitig die Investitionen in neue Förderkapazitäten nicht Schritt gehalten haben. Dies könnte zu erheblichen Preissprüngen führen. Für Anleger mit Risikobewusstsein bietet sich daher die Möglichkeit, ihr Anlageportfolio durch Rohstoff-ETFs oder Minenaktien zu diversifizieren.

Allerdings gibt es für deutsche Anleger in Sachen ETFs, im Gegensatz zu Minenaktien, einige regulatorische Besonderheiten zu beachten: 

EU-Richtlinien untersagen die Auflage von ETFs, die sich auf nur einen einzelnen Rohstoff konzentrieren. 

Als Alternative haben Anbieter wie “WisdomTree” sogenannte ETCs (“Exchange Traded Commodities”) entwickelt - besicherte Zertifikate auf Future-Kontrakte, die die Wertentwicklung eines oder mehrerer Rohstoffe nachbilden.

ETFs, die mehrere Rohstoffe abbilden, arbeiten mit Futures - Termingeschäften, bei denen sich Verkäufer und Käufer vertraglich zur Lieferung beziehungsweise Abnahme einer bestimmten Rohstoffmenge zu festgelegten Konditionen verpflichten. Der “iShares Diversified Commodity Swap UCITS ETF” etwa ist mit einem Volumen von über 1,2 Millionen Euro der größte in Deutschland gehandelte Rohstoff-Future-ETF. Er punktet mit einer vergleichsweise günstigen Gesamtkostenquote von 0,19 Prozent jährlich.

Dieser ETF bildet den “Bloomberg Commodity Index” nach, der 24 verschiedene Rohstoffe aus sechs Sektoren umfasst: Energie, Getreide, Industriemetalle, Edelmetalle, Agrarrohstoffe und Produkte aus der Viehwirtschaft. Mit einer Jahresperformance von vier Prozent blieb er jedoch deutlich hinter dem “MSCI World” zurück. Die stark unterschiedlichen Wertentwicklungen verschiedener Rohstoffe machen einen breit diversifizierten ETF zu einem komplexen Investment, da die einzelnen Sektoren von verschiedensten Faktoren wie Wetter, geopolitischen Entwicklungen und der Energiewende beeinflusst werden.

Für risikofreudigere Anleger bieten sich Minen-ETFs oder Minenaktien an. Diese Investments werden von mehreren Faktoren beeinflusst: neben den Rohstoffpreisen spielen Energie- und Personalkosten, Produktionseffizienz, Umweltauflagen, Erzqualität und die politische Stabilität der Förderländer eine wichtige Rolle. Frank Mohr von der “Société Générale” betont besonders die Bedeutung der Länderrisiken und empfiehlt eine genaue Prüfung der zugrundeliegenden Indizes, da manche ETFs geografisch wenig diversifiziert sind oder nur wenige, stark gewichtete Unternehmen enthalten.

Als Beispiel für einen breit gestreuten Minen-ETF dient der “VanEck S&P Global Mining UCITS ETF” mit einem Volumen von 882 Millionen Euro und einer jährlichen Kostenquote von 0,5 Prozent. Er bildet den “S&P Global Mining Reduced Coal Index”mit 128 Positionen ab, darunter große Bergbaukonzerne wie “Rio Tinto” und “Freeport McMoran”. Seine Jahresperformance lag mit sechs Prozent allerdings unter dem Gesamtmarkt.

Nicht alle Rohstoffe haben gleichermaßen positive Zukunftsaussichten. 

Die “Internationale Energieagentur” (“IEA”) prognostiziert beispielsweise eine Plateaubildung der Ölnachfrage gegen Ende des Jahrzehnts, und bei Palladium herrscht bereits ein Überangebot aufgrund der zunehmenden Elektromobilität. Aber auch bei Rohstoffen wie Kupfer oder etwa Antimon sollte man eine steigende Nachfrage erwarten können.

Spezialisierte ETFs, etwa im Kupferbergbau, bieten interessante Alternativen. Der “Global X Copper Miners UCITS ETF” ist mit 135 Millionen Euro Fondsvolumen und 0,55 Prozent Jahreskosten der größte seiner Art, enthält aber nur 39 Unternehmen. Während kurzfristige Risiken durch die schwächelnde chinesische Wirtschaft bestehen, sind die langfristigen Aussichten aufgrund der Energiewende positiv.

Besonders interessant sind ETFs oder Aktien, die auf Metalle und seltene Erden (etwa Antimon) setzen, da hier aufgrund der Energiewende Knappheiten drohen. Der “VanEck Vectors Rare Earth/Strategic Metals ETF” bietet Zugang zu diesem Sektor, wobei der hohe Anteil chinesischer Unternehmen (28 Prozent) zu beachten ist. Für Anleger, die auf eine Renaissance der Atomkraft setzen, steht der “VanEck Uranium and Nuclear Technologies UCITS ETF” zur Verfügung, der im letzten Jahr fast 28 Prozent Rendite erwirtschaftete. 

Goldminen-ETFs stellen eine Option für risikobewusste Anleger dar, wobei die Schwankungen hier deutlich höher sind als bei physischem Gold. Die langfristige Performance von Minenaktien (6,5 Prozent pro Jahr seit 1974) übertrifft zwar die von Gold (5,6 Prozent), seit 2007 hat sich dieser Trend jedoch umgekehrt. Der “iShares Gold Producers UCITS ETF” erzielte dennoch in den letzten zwölf Monaten eine beachtliche Rendite von 41 Prozent und übertraf damit die Entwicklung des physischen Goldes (35 Prozent).

Die ETF-Analystin Elisa Piscopiello von “L&G Asset Management” sieht für 2025 großes Potenzial bei Goldminenaktien, gestützt durch erfolgreiche Übernahmen im vierten Quartal und robustes Gewinn- und Umsatzwachstum im Sektor.

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