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Der Goldpreis gerät ins Schwanken.

Steckt ein Fluch hinter den roten Zahlen oder wirtschaftspolitische Faktoren?

Die kanadische Institution PDAC, Prospectors & Developers Association of Canada, lädt einmal im Jahr zur weltweit größten Minenmesse ein. Besucht wird sie von Unternehmen der Rohstoffsparte, Fondsmanagern und von institutionellen Investoren. Jährlich fallen die Preise für Edelmetalle im Monat März zu Messebeginn. Dort wird herkömmlicherweise die Messe in Toronto abgehalten. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde jedoch der Termin auf Juni verlegt. Womöglich stehen die Schwankungen in Zusammenhang mit der Messe, da beispielsweise Gold im März seinen Höchststand erreichte und nun die Rohstoffpreise ins Schwanken geraten. Ein Fluch? Wohl kaum! 

Anleiherenditen: 

Eine Ursache für die volatilen Rohstoffpreise lässt sich in den rasant gestiegenen Renditen der US-Staatsanleihen finden. Diese sorgten für einen starken Abverkauf. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen sprang kurzzeitig über 3,4 Prozent. Auch die Erwartungen an eine weitere US-Leitzinserhöhungen der US-Notenbank FED ließen die Preise springen. Bei der rekordverdächtigen Inflation von 8,6 Prozent erscheint es nur logisch, dass die Renditen steigen. Ein weiterer Zinsschritt der FED um 75 Basispunkte könnte dem Goldpreis und den Minenaktien ein durchaus besseres ökonomisches Umfeld bescheren. Zudem setzen viele Institutionen und Privatanleger in prekären Zeiten auf das goldene Edelmetall, welches schon lange als Krisenwährung angesehen wird. 

Russischer Goldexport:

Im Zuge des russischen Angriffskrieges debattieren die G7-Staaten nun über ein Verbot von russischem Gold, um Russlands Wirtschaft weiter zu schädigen. Die Folge wäre, dass Russland einige Milliarden Dollar an Einnahmen fehlen würden. US-Präsident Joe Biden teilte dazu mit: „Die Vereinigten Staaten haben Putin beispiellose Kosten auferlegt, um ihm die Einnahmen zu entziehen, die er zur Finanzierung seines Krieges gegen die Ukraine benötigt.“ Ein US-Regierungsvertreter führte weiter aus: „Ich denke, dass die kollektiven Anstrengungen der G7 in Bezug auf Sanktionen, Exportkontrollen und andere Maßnahmen gegen Russland eine dramatische Wirkung auf die russische Wirtschaft haben.“ 

Russland ist mit 331 Tonnen Gold, nach China mit 332 Tonnen, der größte Goldproduzent der Erde. Danach folgen Australien (315 Tonnen), Kanada (193 Tonnen) und die USA (187 Tonnen). Die Minen des Machthabers Wladimir Putin förderten laut Daten des World Gold Council im vergangenen Jahr knapp zehn Prozent der weltweiten Minenproduktion. 

Gold belegt Platz vier der wichtigsten Exportgüter Russlands, nur fossile Rohstoffe seien für die russische Wirtschaft ertragreicher. Außerdem seien viele Oligarchen, um den westlichen Sanktionen zu umgehen, auf Gold umgestiegen. 

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