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Zwischen wirtschaftlichem Aufschwung und Rezession

Wie die Märkte derzeit auf den Ukrainekrieg und die Inflation reagieren

Im vergangenen Monat Juli haben sich die Märkte und Indizes deutlich von den Folgen der Rezession und der Inflation erholt: Der breit gefächerte S&P 500 legte um knapp neun Prozent zu, der Dow Jones Industrial Index um knapp 6,7 Prozent und die Technologiebörse NASDAQ um hohe 12,3 Prozent. In der Bundesrepublik zeichnete sich ein ähnliches Bild ab. Der Leitindex DAX stieg um 5,5 Prozent, der stärkste Juli seit sechs Jahren. 

Positive Stimmung an den Märkten

“Paradoxerweise hatten all die schlechten Nachrichten keine negativen Auswirkungen auf die Aktienmärkte. Das lag auch daran, dass große Technologieunternehmen aus den USA für das abgelaufene Quartal gute Ergebnisse und für den Rest des Jahres einen positiven Ausblick meldeten”, erklärt Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Tech-Riesen wie Apple (ISIN: US0378331005 ; WKN: 865985) konnten in den vergangenen Wochen massiv an Prozenten aufholen, wodurch sich Optimismus bei Analysten und Aktionären breit gemacht hat. Allerdings bedeutet dies noch keine vollständige Entwarnung: An der Inflation hat sich bislang wenig verändert. “An den Zinsmärkten gab es bereits Hoffnung, dass die avisierten Zinssteigerungen der Notenbanken wieder abgeblasen werden. Angesichts der weiterhin hohen Inflation ist dies jedoch unwahrscheinlich”, so Kater. Nachdem die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank ihren Leitzins erhöht haben, wird nun über eine Zinserhöhung in Großbritannien spekuliert. 

Auch der Bitcoin, die Mutter aller Kryptowährungen, hat sich wieder moderat erholt. Die führende Leitwährung befand sich Mitte Juli noch bei 19.000 US-Dollar. Nun bewegt sie sich um die Marke von 23.000 US-Dollar. 

Alternative Währungen kämpfen derzeit um das Interesse von privaten und institutionellen Anlegern. Demnach seien Kryptowährungen dem Aktiensegment näher als beispielsweise Rohstoffe wie Gold. “Die Einschätzung, wonach der Bitcoin als Inflationsschutz eingesetzt werden kann, lässt sich folglich momentan nicht belegen”, erklären Analysten der genossenschaftlichen Zentralbank. Gold gilt als die Krisenwährung und als Inflationsschutz. Dennoch werden aufgrund des steigenden Preises digitale Vermögenswerte gegenwärtig bevorzugt. 

Befinden sich die europäischen Märkte vor einer Rezession?

Der Ukrainekrieg belastet die europäische Wirtschaft. Preise für Gas und Öl sind seit Anfang des Jahres in die Höhe geschossen. “Die Gaskrise treibt Deutschland wahrscheinlich in die Rezession”, sagt Robert Greil. “Die direkten und indirekten Auswirkungen der Russlandkrise von höheren Energiepreisen bis zu den umfangreichen Einsparungen bergen erst einmal den Abschwung noch verstärkende Inflationsgefahren, bevor sich wahrscheinlich gegen Jahresende die desinflationären Effekte vermehrt durchsetzen.” 

Es wird sich zeigen wie sich die Europäischen Märkte weiterhin verhalten. Obwohl der Erholungsmonat Juli einiges wettmachen konnte, könnten die Energiepreise zum WInter hin weiter steigen und die Rezession voran treiben.

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