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Aktienmärkte unter Druck

Wie die US-Leitzinspolitik Unruhe auf den weltweiten Aktienmärkten schürt, wie es um die Inflation in Deutschland bestellt ist und welches Unternehmen trotz Wachstums stark an Wert verloren hat. Ein Überblick.

Nach einer positiven Wochentendenz steht der deutsche Aktienmarkt am Freitag (11.2.2022) plötzlich unter Druck. Er folgt damit den schwachen Vorgaben der Wall Street und der asiatischen Märkte. Für den Dax ist eine Schwächung um 1,4% unter 15.300 Punkten zu erwarten.

Der Index konnte noch bis Mittwoch ein durchschnittliches Tagesplus bilanzieren und schloss am Donnerstag knapp unter 15.500 Punkten. Jedoch reagieren deutsche Anleger mit Verunsicherung auf die hohe Inflation in den Vereinigten Staaten und deren Auswirkungen auf die Kapitalmärkte. Für viele Unternehmen zeigt sich dies in den Zahlen zum Ende der Woche. Besonders Delivery Hero (WKN: A2E4K4 ; ISIN: DE000A2E4K43) verzeichnete am Vortag einen extremen Kurssturz. 

In den USA ist die Sorge vor einem deutlichen Zinsanstieg im kommenden März spürbar. Im Dow-Jones-Index zeigt sich dies mit einem Rückgang von 1,5 Prozent auf 35.241 Punkte. Auch der S&P 500 verlor 1,8 Prozent auf 4504 Punkte und auch der Nasdaq verzeichnet einen Rückgang um 2,1 Prozent auf 14.185 Zähler. Nach einer zunächst positiven Entwicklung der Indizes und ermutigenden Firmenbilanzen, teilte der US-Notenbanker James Bullard der Agentur Bloomberg mit, dass er eine Anhebung der Leitzinsen in den USA bis zum 1. Juli bei einem Prozent befürworte, was einen Fall sämtlicher Kurse nach sich zog. Grund dafür ist die unerwartet hohe Teuerungsrate in den USA von 7,5% im Januar. Dabei handelt es sich um den höchsten Inflationswert in den USA seit 40 Jahren. US-Staatsanleihen rentierten am Donnerstag das erste mal seit 2019 bei über zwei Prozent und die Rendite zweijähriger Bonds lag bei 1,56%.

Die Sorge vor der US-Zinspolitik schlägt sich auch in den asiatischen Märkten nieder. Für die Börse in Shanghai äußerte sich dies bisher mit einem Minus von 0,2% und auch der Index der wichtigsten Unternehmen dort und in Shenzen machte ebenfalls einen Verlust von 0,2%. Der MSCI-Asien-Pazifik-Index verlor gleichsam 0,7%. 

Optimistisch gibt sich hingegen Lorraine Tan von Morningstar in Asien. Sie hält die asiatischen Aktien für weniger überbewertet als die US-Aktien und somit für entsprechend widerstandsfähiger. 

Auch in Deutschland herrscht eine unerwartet hohe Inflation vor. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes lag die Teuerungsrate im Januar bei 4,9%. Ökonomen gingen zuvor von lediglich 4,4% aus. Im Dezember hatte die Rate noch bei 5,3% gelegen. Ein großer Treiber die Inflation sind die deutlich steigenden Energiepreise in Deutschland.

Ebenso Unerwartet war auch der Kursabsturz der Aktie von Delivery Hero. Obwohl der Lieferdienst-Anbieter sein Wachstum steigern konnte, sind auf mehrere Jahre nur Verluste zu erwarten, wie die Veröffentlichung der Firmenzahlen ergab. Anleger schreckte dies ab. Die Aktie stürzte deswegen am 10.2.2022 um 30 Prozentpunkte ab. Bisher hatte nur Wirecard 2020 einen ähnlichen Absturz zu verzeichnen.

In nächster Zeit steht darüber hinaus die Veröffentlichung der Zahlen mehrer Firmen aus, darunter die von Volvo (WKN: 871229 ; ISIN: SE0000115420) und dem US-Sportartikelhersteller Under-Armour (WKN: A0HL4V ; ISIN: US9043111072). In Deutschland steht die Veröffentlichung der Zahlen von Carl Zeiss Meditec (WKN: 531370 ; ISIN: DE0005313704) und Fraport (WKN: 577330 ; ISIN: DE0005773303), dem Betreiber des Frankfurter Flughafens, an. Besondere Impulse sind von diesen Veröffentlichungen jedoch nicht zu erwarten.

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