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Wasser als Anlageprodukt

Die weltweite Bedrohung durch Trockenheit lässt Wasser zu einer attraktiven Anlage werden.

Nur drei Prozent der weltweiten Wasservorkommen sind trinkbar. Diese drei Prozent sind dafür auch noch ungünstig verteilt - so haben vielerorts Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. 

Die Vereinten Nationen (UN) wollen das ändern. Der Klimawandel sorgt für eine weitere Verknappung, während der Bedarf gleichzeitig steigt. „Umso wichtiger ist es, die bestehende Wasserinfrastruktur zu verbessern und neue Maßnahmen für eine nachhaltige Wasserversorgung zu ergreifen“, sagt Andreas Fruschki von Allianz Global Investors.

Fruschki managt den Allianz Global Water Fonds, der zwar nicht in Wasser als Rohstoff selbst investiert, sondern in Unternehmen, die Lösungen zur effizienten Nutzung des Rohstoffs anbieten. „Wir versuchen, der Bewältigung der Wasserknappheit durch unsere Investments mit drei Lösungswegen zu begegnen“, erklärt der Fondsmanager. „Zunächst über das Thema Wasserversorgung. Darunter fallen Unternehmen mit Bezug zu Wasserspeicherung, aber auch Wassernetzbetreiber sowie Lösungsanbieter rund um Pumpen und Leitungen.“

Daneben sind auch die Effizienzsteigerung der Wassernutzung und die Wasserqualität wichtige Themen. „Wasser selbst hat im Übrigen keinen Preis“, betont Fruschki, „allerdings wird für die Wasserinfrastruktur eine Aufrechterhaltungs- und Liefergebühr fällig, die sich mit effizienten Technologien günstiger gestalten lässt.“ Der Fondsmanager betrachtet deswegen effizientes Wassermanagement als eines der zentralen Themen für langfristig ausgerichtete Investoren. 

Fruschkis Fonds investiert etwa in Veolia Environnement (WKN: 501451 ; ISIN: FR0000124141), einen weltweit führenden Anbieter von Wasser- und Abfalldienstleistungen. Dabei ist das Geschäft mit Wasser in der Spartentochter Veolia Water gebündelt. Dabei geht es um das Sammeln und Aufbereiten von Abwasser und um die Trinkwasserversorgung. Das Unternehmen baut  beispielsweise in der Millionenstadt Dhaka in Bangladesch eine Trinkwasseraufbereitungsanlage, die 500.000 Kubikmeter Wasser pro Tag erzeugen soll. Daneben ist Veolia im Bereich der sogenannten Umkehrosmose oder Meerwasserentsalzung führend und baut entsprechende Anlagen in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr 22,75 Milliarden Euro umgesetzt, ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Nettoertrag stieg um knapp 19 Prozent auf 662 Millionen Euro, wobei mehr als 40 Prozent des Konzernumsatzes auf Veolia Water entfallen. Das KGV liegt bei niedrigen 16. Die Analysten empfehlen die Aktie überwiegend zum Kauf und sehen ein Kurspotenzial von 12% auf 33 EUR. 

Eine Alternative ist American Water Works (WKN: A0NJ38 , ISIN: US0304201033), das größte Wasserversorgungsunternehmen in den USA und eine beliebte Aktie in verschiedenen Wasser-Fonds. Das Unternehmen zählte Ende des Vorjahres 3,4 Millionen Kunden in 24 Bundesstaaten. Das sind Privathaushalte, Industrieunternehmen und staatliche Einrichtungen.

Das Geschäft gliedert sich in Trink- und Abwasseraufbereitung und den Betrieb von Wasseranlagen und -leitungen. Die Dienstleistungen von American Water werden von dem jeweiligen US-Bundesstaat reguliert, in dem das Unternehmen tätig ist. American Water kann seine Tarife für die Wasserversorgung damit nicht selbst festlegen, sondern braucht dazu staatliche Genehmigungen.

Der Umsatz belief sich im dritten Quartal auf 1,17 Milliarden US-Dollar und übertraf mit einer Steigerung von acht Prozent leicht die Erwartungen der Analysten von 1,14 Milliarden. Der Nettogewinn stieg von 297 auf 323 Millionen US-Dollar. 

Das KGV beträgt teure 28. Sieben Experten raten zum Halten, einer zum Verkauf, sechs allerdings zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 141 US-Dollar, was ein Kursplus von gut 7 Prozent bedeutet.  

Der iShares Global Water ETF bildet den Index S&P Global Water nach. darüber erhalten Anleger Zugang zu den 50 größten börsennotierten Unternehmen weltweit, die in der Wasserversorgung und -aufbereitung tätig sind. Neben den beiden genannten Titeln findet sich darunter auch das US-Unternehmen Xylem, einer der führenden Hersteller von Wasseraufbereitungsanlagen. Die Gesamtkostenquote des Indexfonds (TER) liegt bei 0,65 Prozent pro Jahr. Der ETF kommt auf ein sehr großes Fondsvolumen von 1,9 Milliarden Euro und schüttet Dividendenerträge halbjährlich an die Anleger aus.

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