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Was das Jahr zu bieten hat

Wie sich das Jahr nach den ersten beiden Monaten fortsetzen könnte und wann Anleger:innen mit einer Korrektur rechnen müssen.

Obwohl sich die Inflation hält und die Zinsen weiter steigen könnten, zeigt sich die Börse in Deutschland wider Erwarten unbeeindruckt, attestiert Jörg Scherer von HSBC Deutschland. Auch im Februar konnte sich der Aufwärtstrend fortsetzen. Insgesamt legte der Dax seit Anfang Januar um 10,4% zu. 

Derzeit notiert der Dax bei 15,578 Punkten. Dabei ist die Kursentwicklung besser als die Stimmung unter den Anlegern. Nach einem Rekordjahresbeginn und einer Seitwärtsbewegung im Februar rechnen Anleger:innen jetzt mit einer Korrektur. Aus einem Rückblick auf die Zahlen des Börsenbarometers seit 1988 will das Handelsblatt nun Lehren bezüglich der Kursentwicklung und der Korrekturerwartung ziehen. 

In den 35 Jahren, in denen der Dax existiert, hat er in 20 Jahren nach den ersten beiden Handelsmonaten im Plus gelegen. Zuletzt startete der Dax 2015 besser ins Jahr als 2023 und insgesamt gab es nur fünf erfolgreiche Jahre Starts. Allerdings folgen auf gute Starts nicht immer gute Jahre und nicht immer folgt ein Jahresplus nach zwei positiven ersten Monaten.

In 20 von 34 Jahren stieg der Dax nach den ersten beiden Monaten ins Plus. Nur fünf mal fiel der Kurs unter den Stand im Februar zurück. Das letzte Mal war dies 2011 der Fall, als der Dax mit minus 15% schloss. Scherer meint deswegen, dass ein guter Jahresauftakt Grund für Optimismus sein könnte. Er meint, dass diese Stärke weitere Stärke nach sich ziehen könnte. Auch Analyst Pascal Kielkopf setzt auf dieses vorläufige Momentum. Dennoch gibt es seiner Ansicht nach auch einen fundamentalen Grund für eine Rallye, nämlich die Entspannung des Gaspreises, die sich positiv auf die Aktienkurse auswirkt.

Historisch betrachtet ist es unwahrscheinlich, dass sich mehrere Verlustjahre an der Börse aneinanderreihen. 2022 war mit einem Minus von 12,4% ein solches Verlustjahr und das zehnte Verlustjahr in der Dax-Geschichte. Nur zwei Mal haben sich mehrere Verlustjahre aneinander gereiht, und zwar in einer dreijährigen Verlustserie von 2000 bis 2002. Im Schnitt ging es nach einem Verlustjahr wieder 24,6% aufwärts. 

Für Anleger:innen stellt sich jetzt vor allem die Frage, ob sich der Einstieg nach einem guten Start ins Jahr noch lohnt. Allerdings hat der Index sein Jahreshoch nie im Januar oder Februar erreicht. Das früheste Maximum lag 1990 im März. Auch Scherer meint, dass der Höhepunkt des Index im ersten Halbjahr liegen dürfte. Auch Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest meint, dass steigende Kurse zu Anschlusskäufen führen. Noch immer können nicht investierte Anleger:innen die Kurse weiter antreiben, etwa internationale Fondsmanager, die Europa übergewichten können. Noch Anfang des Jahres galt Europa als unattraktiv und war deshalb in vielen Portfolios untergewichtet. 

Trotz der erfolgreichen ersten beiden Monate, müssen Anleger aber auch mit der Option einer starken Kurskorrektur planen. Kursverluste von zehn oder mehr Prozent sind möglich. Insgesamt gab es nur fünf Fälle in den letzten 20 Jahren, in denen es keine Korrektur gab, nach einem guten Start ins Handelsjahr. 

Derartige Korrekturen können deutlich verzögert eintreten. Selten begann ein starker Rutsch in den ersten drei Monaten des Jahres. Meistens ist ab Sommer mit einer Korrektur zu rechnen. Scherer rechnet ab Mitte des laufenden Jahres mit Korrekturen an der Börse. Rethfeld rechnet ab dem dritten Quartal mit Korrekturen. Im vierten Quartal könnte es wieder zu einer Jahresendrally kommen. 

Laut Rethfeld sollten Anleger:innen ihre Gewinne weiterlaufen lassen und die Korrektur nutzen, um nachzukaufen. Noch nicht investierte Anleger:innen könnten seiner Ansicht nach Gefahr laufen, in die Topbildung einzusteigen. Kielkopf von HQ Trust schlägt vor, einen Teil jetzt zu investieren und einen Teil nach einer Korrektur, da nicht mit einem idealtypischen Jahresverlauf zu rechnen sei.  

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