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Zahl der Börsengänge weiterhin gering

Während die Zahl der weltweiten Börsengänge abnimmt, kommen gute Zeichen aus den USA und China.

Auch im laufenden Quartal wagen immer weniger Unternehmen den Gang an die Börse. Dennoch kommen positive Signale von den US-Börsen. Laut dem jüngsten IPO-Barometer der Beratungsgesellschaft EY sind weltweit nur 299 Unternehmen den Schritt zum Initial Public Offering (IPO) gegangen. Das sind acht Prozent weniger als im Vorjahresquartal, welches deutlich vom Krieg in der Ukraine geprägt war. 

Das Emissionsvolumen erreichte mit einem Rückgang um 61% auf 21,5 Milliarden US-Dollar sogar den niedrigsten Stand seit 2019. Im Jahresvergleich sank die Zahl der Börsengänge mit einem Emissionsvolumen von über einer Milliarde US-Dollar von sieben auf eins. 

Vor allem die derzeitigen Turbulenzen im Bankensektor tragen zu dieser Bilanz bei. Auch die zinsbedingten Kursschwankungen an den Börsen belasten die Stimmung. „Wir sehen eine derzeit große Zurückhaltung aufseiten der Börsenkandidaten – gerade Großunternehmen warten auf bessere Rahmenbedingungen“, so Martin Steinbach, Partner und Leiter des Bereichs IPO and Listing Services bei EY. Seiner Einschätzung nach bleiben Investor:innen ob der derzeitigen Probleme im Bankensektor vorsichtig und erwarten auch größere Zugeständnisse bei den Bewertungen. 

Die USA stehen aber dem Gesamttrend entgegen. Nur in den Vereinigten Staaten waren zuletzt zunehmende Aktivitäten bei IPOs festzustellen. Die Zahl der Börsengänge stieg um 29% auf 31 und das Emissionsvolumen legte um sechs Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar zu. 

Weltweit entfiel über ein Viertel des Emissionsvolumens auf Energieunternehmen. Der größte Börsengang des Jahres war ebenfalls ein Energie-IPO. Die Gassparte des Ölkonzerns Adnoc erbrachte bei der Erstnotiz zweieinhalb Milliarden US-Dollar. Auch die Börsengänge des US-Herstellers von Solarenergieanlagen, Nextracker (WKN: A3D5CW ;

ISIN: US65290E1010), und des chinesischen Lithium-Lieferanten Hunan Yuneng New Energy Battery Material fielen groß aus. Den zehnten Platz der internationalen Börengänge belegte die Erstnotiz des deutschen Unternehmens Ionos (WKN: A3E00M ; ISIN: DE000A3E00M1). Allerdings war dieser Börsengang für Anleger:innen bislang enttäuschend, da der Kurs nach einem Einstiegskurs bei 18,50 EUR am Freitag bei 14,50 EUR notierte.

Stephan Wyrobisch, Kapitalmarktexperte beim Beratungsunternehmen PwC Deutschland, meint, dass dieses Beispiel verdeutliche, dass es insbesondere Unternehmen aus dem Tech-Bereich derzeit an den Börsen schwer hätten. In der ersten Jahreshälfte sei nicht mit großen Börsengängen in Frankfurt zu rechnen, weshalb die Hoffnung auf der zweiten Hälfte liege. Er hält den Börsengang weiterhin für ein gutes Mittel, um an frisches Kapital zu gelangen, zumal es derzeit schwierig und teuer sei, an Venture Capital oder Kredite zu kommen. 

Laut EY wird sich dieses Jahr der chinesische IPO-Markt gut entwickeln. Rund 800 Unternehmen warten dort auf den Börsengang, darunter werden 10 sehr große Börsengänge erwartet. Für den europäischen Markt zeigt sich Steinbach vorsichtig optimistisch: „Wir sehen, dass IPO-Kandidaten daran arbeiten, ihre Zeitpläne für den Börsengang zu flexibilisieren und ihre ‚IPO-Readiness‘ sicherzustellen, um von einem günstigen Marktumfeld zu profitieren, wenn es sich kurzfristig bietet.“

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