Die Machtposition der Technologie-Aktien
Wie resistent sind die größten Unternehmen gegen wirtschaftspolitische Herausforderungen?
Technologie-Aktien erwecken bei Aktionären und Interessenten verschiedenste Assoziationen: Sie repräsentieren einerseits Innovation und Fortschritt, die Liberalität des Aktienmarktes und haben durch ihr exorbitantes Wachstum die Börsen ins Staunen versetzt. Sie heben sich von anderen Wertpapieren durch ihre überaus hohe Marktkapitalisierung ab, wodurch ihnen eine privilegierte Stellung zugetragen wird. Ihre Wertpapiere haben im Zeitalter der Digitalisierung eine derartige Nachfrage erfahren, dass die Preise für einzelne Aktien infolgedessen nie dagewesene Dimensionen angenommen haben.
Andererseits kennzeichnen gerade diese Merkmale gleichermaßen die Schattenseite der Big- Global-Players: Die Freiheit des Aktienmarktes und die bis dato lockere Zinspolitik haben unter anderem Deutschland und die USA in eine fast irreversible Inflation gestürzt, deren Folgen auch abseits der Börsen zu spüren sind. Zudem wird den größten Technologie-Unternehmen eine Machtposition zuteil, da diese aufgrund ihrer enormen Marktkapitalisierung die Börsen und Indizes maßgeblich beeinflussen.
Die NASDAQ
Viele der börsennotierten Technologie-Unternehmen sind in der NASDAQ (Akronym für National Association of Securities Dealers Automated Quotations) gelistet. Die größte US-amerikanische Börse mit Sitz in New York wird auch als “Technologiebörse” betitelt. Die Handelszeiten sind nach New Yorker Ortszeit von 09:30 Uhr bis 16:00 Uhr. Dies entspricht nach mitteleuropäischer Zeit 15:30 Uhr bis 22:00 Uhr.
An der NASDAQ lässt sich unter anderem der NASDAQ Composite finden. Dieser ist der größte Aktienindex an der Nasdaq und listet über 3.000 Unternehmen aus dem Technologiesektor. Im NASDAQ-100 werden hingegen die Aktien der 100 größten Unternehmen aufgeführt.
Wirtschaftspolitische Herausforderungen
Sowohl die Börsen als auch Indizes sind geprägt von globalen wirtschaftspolitischen Faktoren. Am 19. November vergangenen Jahres erreichte der NASDAQ Composite Index mit 16057,44 Punkten sein All-Time-High. Diese Bewertung portraitiert das gigantische Wachstum der Technologie-Aktien. Allerdings darf an dieser Stelle nicht unberücksichtigt bleiben, dass dieser Höhenflug trotz eingeschränkter Wirtschaftsleistung durch die Corona-Pandemie erzielt worden ist.
Seit dem Allzeithoch hat alleine dieser Index fast 30 Prozent seiner Punkte verloren, eine Korrektur, die die gegenwärtige Situation an den Börsen versinnbildlicht. Der NASDAQ Composite Index lässt sich mit 11.418,15 Punkten taxieren, Tendenz eher fallend.
Es kann durchaus festgestellt werden, dass einzelne Umweltfaktoren die Börsen und Indizes nicht beeinträchtigen bzw. zu keinen Zäsuren führen. Allerdings steht der Aktienhandel vor großen Herausforderungen und Hindernissen, die die Märkte schwächen:
Des Weiteren leiden besonders Technologieunternehmen unter dem Halbleiter-Engpass. Diese bilden die Grundlage für einen Großteil der Elektronikindustrie.
Auch die Lieferketten-Probleme und die strikten Corona-Maßnahmen in der Volksrepublik China bremsen das westliche Wirtschaftswachstum. Zudem führte der unerwartete Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu Unsicherheiten an den globalen Börsen.
Aus der Gesamtheit dieser Einschnitte lässt sich schlussfolgern, dass der Wirtschaftsabschwung das Postulat dieser globalen Bedingungen ist.
Inflation und Leitzinserhöhung
Die hohe Inflation in den USA hat die US-Notenbank FED dazu veranlasst, den Leitzins um 25 Basispunkte zu erhöhen. Eine weitere Erhöhung um einen halben Prozentpunkt sollen im Juni folgen. Eine Leitzinserhöhung hat das Ziel einer Preisstabilität. Angebot und Nachfrage müssen so angepasst werden, dass die Inflation zurückgeht. Allerdings droht im Zuge dessen eine Rezession, da ein erhöhter Leitzins Kredite verteuert und die Nachfrage schmälert. Ein ambivalenter Balanceakt, da sowohl Inflationsrate als auch Wirtschaftswachstum sinken können.
Tech-Attack oder Flaute?
Wie schon eingangs erwähnt sind einige Werte maßgeblich für die Entwicklung der Börsen und Indizes aufgrund ihrer hohen Marktkapitalisierung verantwortlich. Allein Apple, Microsoft, Amazon, Tesla und Alphabet machen fast 25 Prozent des US-Leitindex S&P 500 aus. Dies symbolisiert die Macht, welche von einzelnen Technologie-Unternehmen ausgeht. Im Folgenden werden die Top 3 Wertpapiere aufgeführt und genauer betrachtet:
Apple (ISIN: US0378331005 ; WKN: 865985): Der US-amerikanische Hard- und Softwareentwickler Apple Inc. erlangte hohen Bekanntheitsgrad durch seine Computer, Smartphones und Betriebssysteme. Mit einem Verlust von 2,8 Prozent gehört das Unternehmen aus Kalifornien zu den Verlierern der Handelswoche.
Das Allzeithoch wurde trotz äußerer Umstände am 05. April 2022 erreicht. Seitdem haben die Wertpapiere knapp 30 Euro an Wert verloren und liegen nach einer schwachen Handelswoche bei 132,60 Euro.
Microsoft (ISIN: US5949181045 ; WKN: 870747): Eine deutliche Korrektur musste ebenfalls der Hard- und Softwareentwickler Microsoft hinnehmen. Im November vergangenen Jahres wurde das All-Time-High mit einem Wert von 307,25 Euro pro Wertpapier erzielt. Derzeit werden die Aktien für 239,40 Euro gehandelt. Daraus ergibt sich ein Abschwung von 22,08 Prozent seit dem 22. November 2021.
Amazon (ISIN: US0231351067 ; WKN: 906866): Der Online-Versandhändler Amazon gilt als Marktführer im Internethandel. Mit einer Mitarbeiterzahl von knapp 1,6 Millionen und einem Umsatz von 470 Milliarden US-Dollar (Stand: 2021) ist es kein Wunder, dass die Aktien zu einem Preis von 2011,50 Euro gehandelt werden. Dennoch musste das Unternehmen von Jeff Bezos seit dem 19. November 2021 einen Verlust von fast 40 Prozent hinnehmen. Daraus lässt sich schließen, dass das Allzeithoch bei knapp 3312 Euro pro Wertpapier lag.
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