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Snapchat Wertpapiere brechen ein

Zu Beginn der Handelswoche kündigte der Instant-Messaging-Dienst an, dass Ziele in Bezug auf Umsatz und operativem Gewinn nicht eingehalten werden können.

Durch diese Gewinnwarnung sorgte die Foto-App für neue Verkäufe, woraufhin die Aktien fielen. Snapchat (ISIN: US83304A1060 ; WKN: A2DLMS) ist eine App, die es auf Smartphones und Tablets ermöglicht, Fotos und Videos zu erstellen, die nur einige Sekunden beim Empfänger sichtbar sind. Zu Beginn des Jahres 2017 vollzog Snapchat den Börsengang. 

Das US-amerikanische Unternehmen erzielt seine Gewinne durch Werbeeinnahmen. Durch die derzeitige prekäre wirtschaftliche Situation besteht jedoch nicht die gewünschte Nachfrage, sodass Kunden zurückhaltender werden. Analyst Brent Thill von der Investmentbank Jefferies erklärte in einer Analyse, dass die Prognosesenkung ein Indiz für die verschlechternde Konjunktur und das Werbegeschäft sei. 

Chartanalyse

Im März 2017 wurden die Aktien des Messaging-Dienstes für 20,88 Euro gehandelt. Bis zum September 2020 stagnierte der Preis pro Anteilsschein und fiel zwischenzeitlich sogar auf einen Wert von 4,65 Euro. Das All-Time-High wurde am 31. August vergangenen Jahres erreicht. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Wertpapiere für knapp 64,49 Euro gehandelt. Seitdem verlor Snapchat über 80 Prozent an Wert, 30 Prozent alleine durch die jüngsten Ankündigungen. Ein Verlust, der die unsichere Lage um die Technologie-Aktien und die schwierigen wirtschaftspolitischen Umstände portraitiert. 

Folgen und Auswirkungen auf die Börsen

Der Fall der Foto-Aktie löste an der Wall Street auch einen Abverkauf von anderen Wertpapieren aus. Andere vom Werbegeschäft abhängige Technologiewerte mussten ebenfalls satte Verluste hinnehmen. Die Facebook-Mutter Meta verlor 7,6 Prozent, Alphabet knapp 5,1 Prozent, der Kurznachrichtendienst Twitter 5,5 Prozent und die Fotoplattform Pinterest sogar 23,6 Prozent. Nach Berechnungen des Finanzdienstes Bloomberg büßten die Technologiewerte mehr als 165 Milliarden Dollar an Börsenwert ein. 

Fazit

Der Analyst Joachim Stanzl vom Broker CMC Market kommentierte ebenfalls den Sturz von Snapchat: “Die gestern nach Börsenschluss veröffentlichte Gewinnwarnung von Snap ist ein weiterer psychologischer Dämpfer für die Börse, die im Moment jeden Strohhalm für eine Erholung nutzen will und muss. Mit den Sorgen vor einem einbrechenden Werbegeschäft schwindet die kurzzeitig aufgekommene Hoffnung, dass die arg gebeutelten US-Technologiewerten einen Boden gefunden haben könnten.“ Zu erwarten ist, dass die Kurse an den US-Börsen noch weiter fallen. Die schwache Konjunktur in China und die Leitzinserhöhung der Notenbank Fed tragen maßgeblich zu der gegenwärtigen Rezession bei. 



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