Intel-Aktie auf expansivem Kurs
Der Konkurrenzdruck auf europäische Unternehmen steigt
Intel Corporation (ISIN: US4581401001 ; WKN: 855681) ist ein US-amerikanischer Halbleiterhersteller mit Sitz in Santa Clara im Silicon Valley. Hohe Bekanntheit hat das Unternehmen durch seine PC-Mikroprozessoren erlangt, bei denen Intel knapp 80 Prozent des weltweiten Marktanteiles einnimmt.
Derzeit ist ein milliardenschweres Projekt in Aussicht: Geplant seien Fabriken in Magdeburg im Wert von 17 Milliarden Euro, wo Hightech-Chips der neuesten Generation hergestellt werden sollen. “Es ist ein tolles Projekt, aber die Gesamtwirkung auf den Standort ist noch begrenzt“, sagt Infineon-Chef Reinhard Ploss. „Die Intel-Foundry ist für Produkte in den Bereichen Kommunikation, Datenverarbeitung, Mobilfunk und Künstliche Intelligenz bekannt. Leider gibt es in Europa nicht so viele Unternehmen, die diese Produkte entwickeln und fertigen.“ Die Produktion von Halbleitern in Sachsen-Anhalt soll mit gut fünf Milliarden Euro subventioniert werden.
Infineon (ISIN: DE0006231004 ; WKN: 623100), Deutschlands größter Halbleiterproduzent, benötigt die Chips unter anderem für die Automobilindustrie. Dort kommt es jedoch seit Jahren zu Produktionsproblemen, aufgrund von Lieferschwierigkeiten. Nun wird der Druck auf Europa größer: Asiatische Länder entwickeln seit Jahrzehnten die Chipindustrie weiter, während die europäische Herstellung der elektrischen Leiter eher stagniert.
Lola Attenberger, Forscherin an der European School of Management and Technology in Berlin, kritisiert die Europäische Union für diesen Verlauf: “Es ist nur sinnvoll, eine Halbleiterindustrie in enger Abstimmung mit dem Markt aufzubauen, um dem Bedarf gerecht zu werden [...]. Man dachte, der Markt reguliert sich selbst. Doch klar wird, dass man sich damit deindustrialisiert hat”.
Ziel sei es, Europas Stellung in der globalen Chipproduktion von weniger als 10 Prozent auf 20 Prozent bis 2030 zu steigern. Die EU benötige aufgrund der erhöhten Nachfrage viermal so hohe Fertigungskapazitäten wie heute. Gerhard Reischl, Chef des Chipzulieferers AT&S appelliert zudem, sich nicht nur auf die reine Herstellung von Halbleitern (Siliziumfabriken) zu konzentrieren: “Es gilt auch, die Technologieentwicklung zu fördern. Zudem sollte die Chipverpackung nach Europa geholt werden”. Bislang werden die Halbleiter größtenteils in China, Indonesien und Malaysia weiterverarbeitet.
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