Depression an den Börsen
Die Wall Street verzeichnet schwärzestes erstes Halbjahr seit langem.
Die anhaltende wirtschaftliche Rezession hat für historisch hohe Verluste an den Börsen gesorgt. Der amerikanische Leitindex Dow Jones musste die schlechtesten ersten zwei Quartale seit 1962 verzeichnen, der DAX den schwächsten Juni aller Zeiten.
Eine Ursache für das Tief lässt sich in der Gaskrise finden. Infolgedessen wurde am vergangenen Donnerstag ein neues Tief seit Anfang März erreicht. Zwischenzeitlich befand sich der bedeutendste deutsche Index bei knapp über 12.600 Punkten. Bis Handelsschluss erholte sich der DAX wieder und ging mit 12.784 Punkten aus dem Tag. Warum der Juni der schwächste Monat ist, lässt sich am Verlust darstellen: Innerhalb eines Monats verlor der Index 11,6 Prozent, im ganzen halben Jahr knapp 19,5 Prozent.
Die Wall Street beendete ebenfalls das erste Halbjahr 2022 mit historischen Verlusten. Der breit gefächerte S&P 500 verlor innerhalb von sechs Monaten über 20 Prozent, so viel wie seit 1970 nicht mehr. Die Technologie-Börse NASDAQ nahm um fast 30 Prozent ab, ein bis Dato nie dagewesener Verlust. Auch der Dow Jones hat die schwächsten ersten fünf Monate hinter sich seit 1962.
Im November vergangenen Jahres war die Stimmung an den Märkten noch optimistisch: Es wurden Rekordsummen an den Börsen erzielt. Der Umbruch kam mit der ersten Leitzinserhöhung, wodurch es den Märkten nun an Liquidität fehlt. Mit dem Ukraine-Krieg, der Inflation, der rasanten Teuerung im Energie- und Lebensmittelsektor und den Folgen der Corona-Pandemie wurde die Rezession eingeleitet.
Die steigenden Preise äußern sich ebenfalls in verschiedenen Branchen: Die Wertpapiere vieler börsennotierter Automobilunternehmen mussten hohe Korrekturen verzeichnen. Ford, General Motors und Tesla verloren zwischen drei und vier Prozent. Zu den Gewinnern an der Börse zählen Pharmaunternehmen wie Biontech und Pfizer mit Zuschlägen von jeweils knapp einem Prozent.
Auch die Mutter aller Kryptowährungen Bitcoin hat erneut eine wichtige Handelsmarke unterschritten: Die bekannteste Digitalwährung befindet sich seit ihrem All Time High im November unter Druck. Dort erreichte ein Rekordhoch von 69.000 US-Dollar.
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