Amazon plant Aktiensplit
Neue Investitionsmöglichkeiten für Kleinanleger bieten sich an
Nachdem schon Alphabet und Tesla einen Aktiensplit für dieses Jahr angekündigt haben, folgt nun auch der US-amerikanische Onlineversandhändler Amazon (ISIN: US0231351067 ; WKN: 906866). Vorgenommen wird dieser im Verhältnis 1:20. Alle drei Techgiganten sind aufgrund ihrer hochpreisigen Wertpapiere nicht im Dow Jones gelistet, da der Leitindex preisgewichtet ist. Ein günstigerer Aktienkurs, als Folge des Splits, könnte den Aufstieg in den Dow Jones ermöglichen.
Definition
Bei einem Aktiensplit (engl. forward stock split) werden existierende Wertpapiere in eine höhere Anzahl mit einem niedrigeren Nennwert umgewandelt. Ziel der Aktiengesellschaft ist es, durch den geringeren Nennwert oder die höhere Anzahl von Wertpapieren den Handel zu erleichtern. Das Gegenteil hierzu findet sich in der Aktienzusammenlegung (engl. reverse stock split). Mit dieser Maßnahme wird die Anzahl der ausgegebenen Wertpapiere verringert, wodurch der Börsenkurs steigt. Allegorisch lässt sich das Prinzip mit einer Pizza verdeutlichen: Diese vergrößert sich nicht, nur weil sie in mehrere Stücke unterteilt wird. Ein “forward stock split” macht die Wertpapiere vor allem für Kleinanleger attraktiver, weswegen eine Kurssteigerung erwartet wird.
Amazons Aktiensplits und Kursexpansionen
Am 15. Mai 1997 wurde Amazon auf der NASDAQ aufgenommen. Innerhalb kurzer Zeit hat sich der Preis der Aktie vervierfacht, weswegen im darauffolgendem Jahr, am 02. Juni 1998, ein Aktiensplit im Verhältnis 1:2 veranlasst wurde. Die Folge war eine Verdopplung des Aktienkurses. Der nächste Split wurde am 05. Januar 1999 im Verhältnis 1:3 vollzogen. Erstmals brach der Kurs um ein Viertel ein, konnte sich jedoch durch einen Aufwärtstrend sukzessiv erholen. Am 01. September gleichen Jahres fand der letzte Aktiensplit im Verhältnis 1:2 statt. Kurzzeitig konnte der Tech-Riese einen Gewinn von 48 Prozent verzeichnen, der jedoch im Zuge hoher Volatilität wieder abnahm.
Psychologische Hintergründe
Ein Aktiensplit ist meist die Reaktion auf einen langanhaltenden, expansiven Kurs. Dies hat zur Folge, dass der Aktienwert weiter ansteigt, die Nachfrage durch den höher werdenden Preis jedoch nachlässt. Um die Attraktivität weiter aufrecht zu erhalten, bedienen sich börsennotierte Unternehmen gerne an dem Instrument des Aktiensplits. Gegenwärtig lässt sich eine Aktie mit einem Wert von 3.034,00 USD beziffern. Dieser hohe Preis macht eine Investition für Kleinanleger fast unmöglich. Ausgehend von diesem Marktwert könnten Aktionäre bald ein Handelspapier für 151,7 USD erwerben.
Prognose
Amazons Bilanzen vom letzten Jahr sprechen für sich: Im letzten Geschäftsjahr konnte der Onlineversandhändler einen Umsatz von über 21 Prozent auf 469,8 Milliarden US-Dollar steigern. Laut einer Studie der Bank of America wirken sich Aktiensplits positiv auf den Verlauf eines Wertpapiers aus: Dafür wurden gelistete Unternehmen aus dem S&P 500 ausgewählt und analysiert. Das Ergebnis: In den ersten zwölf Monaten nach der erstmaligen Ankündigung verzeichneten die Aktien ein Kursplus von über 25 Prozent. Tech-Aktien sind in jüngster Vergangenheit gefragter den je. Das hohe Verhältnis von 1:20 bietet allen Aktionären neue Investitionsmöglichkeiten, auch durch die Listung im Dow Jones. Ob eine Steigerung von 25 Prozent erfolgt, ist bei den exorbitanten Geschäftszahlen und der Leitzinserhöhung jedoch fraglich.
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