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Staatsanleihen als Geldanlage

Aufgrund der unsicheren Konjunktur haben Experten Vorbehalte gegen Aktien. Investoren vertrauen stattdessen auf Staatsanleihen.

Anleger und Investoren blicken an den Börsen auf ein dramatisches erstes Halbjahr zurück: Aktien und Anleihen haben eine historisch schlechte Entwicklung erlebt, der MSCI World brach um 21% ein und der globale Anleihenindex von Barclays, der sich auf Staats- und Unternehmensanleihen fokussiert, brach um beinahe 14% ein. 

Wissenswertes

Staatsanleihen sind Schuldverschreibungen von Staaten, die sich am Finanzmarkt Geld leihen. Oder anders formuliert: Anleger können Staaten innerhalb einer festen Laufzeit Geld leihen und erhalten dafür Zinsen. Der Zinssatz ist festgelegt, Staatsanleihen sind also festverzinsliche Wertpapiere. Die Zinsen werden in der Regel jedes Jahr ausgezahlt und steigen meist mit der Laufzeit.

Laut Aktienstrategen ist diese Talfahrt noch lange nicht vorbei. 

Laut Luca Paolini, Chefstratege bei Pictet Asset Management, sehe die Lage mit Blick auf die Wirtschaft sogar dramatisch aus. Er warnt vor einer Rezession in Europa, getrieben von der Inflation, Lieferengpässen und der Gefahr eines Gasembargos. 

Auch in den USA herrscht große Sorge vor einem Einbruch der Konjunktur. Hintergrund sind die deutlichen Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed und die Sorge, dass diese die wirtschaftliche Entwicklung ausbremsen könnten. 

Aus Sorge vor einer Rezession wenden sich Anleger deswegen vermehrt Staatsfonds zu, deren Zins- und Rückzahlung als gesichert gelten. Aus diesem Grund sind die Kurse an den Anleihemärkten gestiegen, während die Renditen sinken. Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen und deutscher Bundesanleihen sanken seit Anfang Juni von 3,5 und 1,9 Prozent um 0,7 Punkte ab. 

Investoren an den Zinsterminmärkten gehen davon aus, dass die Fed im nächsten Jahr die Zinserhöhung stoppt und die Leitsätze senkt, weshalb Banken und Investoren wie HSBC, Pimco und Pictet Anleihen zunehmend attraktiv finden. Bei Aktien zeigen sich, angesichts der unsicheren Konjunkturaussichten, die meisten Investoren hingegen noch vorsichtig.

Laut Tilmann Galler, Kapitalmarkstratege bei JP Morgan Asset Management, dürften Lieferengpässe und steigende Lohnkosten in diesem Jahr die Unternehmenskosten erhöhen und Gewinnmargen schmälern. Die Energieprobleme, ausgelöst durch den  Krieg in der Ukraine, verstärken dieses Problem. 

Viele Investoren teilen diese Ansicht und sind der Auffassung, dass die Korrekturen am Aktienmarkt noch nicht abgeschlossen sind. Der deutsche Leitindex DAX hat sich allerdings ausgerechnet zum Wochenschluss etwas erholt. Er steht zur Stunde bei etwa 12.820 Punkten. Die Aufwärtsdynamik der letzten Tage scheint aber passé.

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