Siemens Energy im Aufschwung
Wurde die Trendwende eingeleitet?
Die Talfahrt der Siemens Energy Aktie wurde am vergangenen Mittwoch vorerst gestoppt. Zeitweise stieg sie um mehr als sieben Prozent auf 15,75 Euro und war somit der Top-Gainer im deutschen Leitindex. Nachdem die Wertpapiere ins Bodenlose gefallen waren, gibt es jetzt wieder erste Hoffnungen. Analyst:innen warnen jedoch vor übereilten Investitionen.
Was ist passiert?
Letzten Freitag hatte Siemens Energy wegen milliardenteurer Qualitätsprobleme bei der Windkrafttochter Gamesa seine Ertragsprognose kassiert. Die Folge: Die Aktie stürzte um fast 40 Prozent ab. Nun haben sich erste Käufer:innen wieder in den Markt getraut. Obwohl Siemens Gamesa zu den größten Anbietern weltweit für Windkraftanlagen gehört, werden seit Jahren hohe Verluste eingefahren. So gab es Anlaufschwierigkeiten bei der neuen Windturbine-Generation 5.X und die Kosten für Rohstoffe stiegen bei im Vorfeld festgelegten Preisen.
Siemens Gamesa Renewable Energy (ISIN: ES0143416115 ; WKN: A0B5Z8), ehemals Gamesa Corporación Tecnológica, ist ein börsennotierter Hersteller von Windkraftanlagen mit Sitz in Bilbao. Im April 2017 entstand eine Fusion mit der damaligen Windenergie-Sparte von Siemens.
Analyst:innen ändern ihre Kursziele:
Eine Gewinnwarnung vom Freitag hat erste Auswirkungen gezeigt: Mindestens fünf Analyst:innen haben ihre Kursziele gesenkt. Unter anderem auch UBS-Expertin Supriya Subramanian von 25 auf 16 Euro. Zudem veränderte sie ihre Empfehlung von „Kaufen“ auf „Neutral“. In ihrer Studie von Mittwoch erklärt Subramanian:
„Wir sehen ein hohes Maß an Ungewissheit im Zusammenhang mit den anhaltenden Problemen mit potenziellen Belastungen in Höhe von einer bis vier Milliarden Euro sowie langfristigen Auswirkungen auf die Servicemargen von Siemens-Gamesa.“
Wie geht es nun mit Siemens Energy weiter?
Die Siemens Energy AG (ISIN: DE000ENER6Y0 ; WKN: ENER6Y) gehört zu den sogenannten Spin-Off Wertpapieren. Durch eine Abspaltung vom Mutterunternehmen Siemens (ISIN: DE0007236101 ; WKN: 723610) können die Aktien des Unternehmens seit September 2020 an der Börse gehandelt werden. Das Tochterunternehmen mit Sitz in München ist spezialisiert auf Elektro- und Energieherstellung sowie Energieerzeugung und Energieübertragung.
Der Konzern fokussiert sich nicht nur auf konventionelle Energiequellen wie Öl, sondern ist durch das Tochterunternehmen Siemens Gamesa Spitzenreiter in Bezug auf erneuerbare Energien. Windkraftanlagen, Dampf- und Gasturbinen, Transformatoren, Schaltanlagen oder Wasserstofftechnologien sind nur ein kleiner Teil des riesigen Repertoires des Unternehmens.
Die Aufsichtsräte fordern nun umfassende Informationen über die Probleme bei Gamesa. Im Umfeld des Unternehmens hieß es: „Jetzt kommt alles auf den Prüfstand.“
Auch Konzernchef Christian Buch betonte: „Ich glaube an ein positives Windgeschäft.“ Ohne das Tochterunternehmen würde eine wichtige Unternehmenssparte, besonders in Bezug auf die ökologische Nachhaltigkeit, wegfallen. Die Probleme seien größer als bislang angenommen, allerdings sei nur „ein Bruchteil der Flotte“ betroffen. Es bleibt abzuwarten, wie es mit dem Energiekonzern in naher Zukunft weitergeht. Die internen Probleme dürften aber auf dem Aktienmarkt weiterhin zu spüren sein, trotz vorerst grüner Zahlen.
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