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Siemens
WKN 723610

Milliardenrisiken bei Siemens Gamesa:

Aufsichtsrat sucht nach Antworten. Wann zieht der Sturm vorbei?

Am Freitag beschäftigte sich der Aufsichtsrat von Siemens Energy mit den Milliardenrisiken der Windkrafttochter Gamesa. Aus Aufsichtsratskreisen kam heraus, dass allein für diesen Tagesordnungspunkt drei Stunden angesetzt seien. „Das wird keine schöne Sitzung, die Stimmungslage ist im Keller.“

Untersuchung der Qualitätsprobleme

Seit vielen Jahren steckt Siemens Gamesa in einer Krise. Externe und interne Experten versuchen nun, die Erneuerbare-Energien-Sparte näher zu durchleuchten, um die möglichen Belastungen wegen der Qualitätsprobleme bei Siemens Gamesa genauer beziffern zu können. Der Produzent von Windkraftanlagen kämpft mit schwierigen Marktkonditionen. Zudem belasteten Gewinnwarnungen den ganzen Konzern. Auch Qualitätsprobleme bei Onshore-Windrädern ließ den Kurs der Siemens-Energy-Aktie drastisch einbrechen. 

Negatives Nettoergebnis belastet den Aktienkurs

Allein die Probleme bei den Onshore-Windrädern würden die Milliardengrenze deutlich überschreiten. Analysten hatten die Kosten für den möglichen Austausch von Komponenten wie Getrieben und Rotorblättern auf 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro beziffert. In Industriekreisen wird diese Schätzung als plausibel bezeichnet. Außerdem gibt es Probleme beim Hochfahren der Produktion von Offshore-Windrädern. Insgesamt liegt das Nettoergebnis der Siemens Energy seit dem Börsengang mit 203 Millionen Euro im Minus. 

Suche nach Verantwortlichen für Qualitätsprobleme bei Siemens Gamesa

Intern wird derzeit nach den Verantwortlichen für die Qualitätsprobleme gesucht. Siemens Energy hatte einen Sonderausschuss des Aufsichtsrats eingesetzt und externe Gutachter wie den TÜV Nord herangezogen. Ende 2022 wurde Gamesa in einem Milliardendeal vollständig übernommen. Obwohl es eine sogenannte “Due Diligence”, also eine genaue Prüfung der Bücher und der wirtschaftlichen und rechtlichen Risiken gab, müsse man nun herausfinden, „in welcher Schublade die Papiere steckten und wer möglicherweise etwas nicht weitergemeldet hat“, heißt es in Industriekreisen.

Vollständige Integration von Gamesa könnte sich verzögern

Auch die Komplettintegration von Gamesa könnte sich verzögern. „Wir müssen beide Zimmer aufräumen, bevor wir die Trennwand rausschlagen“, hieß es in Kreisen des Aufsichtsrates. Allerdings gebe es keine Beschlüsse, die Integration auszusetzen. Siemens Gamesa war im Jahr 2016 aus der Fusion der Siemens-Windkraftsparte mit dem börsennotierten Konkurrenten Gamesa entstanden.

Fazit

Siemens Gamesa steht vor erheblichen Herausforderungen, die das Unternehmen und den gesamten Konzern belasten. Die Qualitätsprobleme bei Onshore-Windrädern und die damit verbundenen Milliardenrisiken haben zu einem drastischen Einbruch des Aktienkurses geführt und das Nettoergebnis der Siemens Energy negativ beeinflusst. 

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