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Schaeffler will Vitesco übernehmen

Gemeinsam möchte man die Position in der Branche ausbauen.

Schaeffler möchte  den Antriebs-Spezialisten Vitesco (WKN: VTSC01; ISIN: DE000VTSC017) übernehmen. Das Unternehmen teilte am Montag mit, dass es 91 EUR pro Akte biete, was 21% über dem Schlusskurs am Freitag liegt. Vitesco wird insgesamt mit 3,64 Milliarden EUR bewertet.

Mit der Übernahme könnte Schaeffler seine Position in der Autozulieferer-Branche deutlich ausbauen. Das Familienunternehmen erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 16 Milliarden EUR Umsatz. Vitesco, an dem die Familie Schaeffler bereits beteiligt ist, setzte rund neun Milliarden EUR um.

„Schaeffler und Vitesco sind zusammen stärker“, meint Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld. Die Pläne sind allerdings nicht mit dem Vitesco-Vorstand abgestimmt. Schaeffler strebe einen „einvernehmlichen Zusammenschluss“ an, sagte Rosenfeld.

Die Eigentümerfamilie Schaeffler hält aktuell knapp 50 Prozent an Vitesco. Sie sagte zu, ihre Aktien an die Schaeffler AG zu verkaufen. Die Schaefflers spielen bei der Konsolidierung der Autozuliefererbranche schon länger eine aktive Rolle. Die Übernahme von Continental hätte 2008 aber beinahe zur Pleite der Familie geführt. Derzeit ist sie mit 46 Prozent größter Anteilseigner von Continental.

Es heißt nun, die Schaeffler AG habe „ein umfangreiches Finanzierungspaket arrangiert, das eine Brückenfinanzierung für das Erwerbsangebot einschließt“. Die Banken hätten bereits ihre Zusagen gegeben.

Schon länger war über einen Zusammenschluss spekuliert worden. Im letzten Jahr hat die Vitesco-Aktie um 56% zugelegt. Der österreichische Unternehmer Siegfried Wolf ist mit fünf Prozent der zweitgrößte Aktionär. Für eine Stellungnahme war das Unternehmen bisher nicht verfügbar. 

Gerade bei der Elektrifizierung verfügen Schaeffler und Vitesco nach Einschätzung des Unternehmens „über ein sehr komplementäres Technologieportfolio, das es dem kombinierten Unternehmen ermöglichen wird, in diesem Bereich eine lückenlose Produktpalette anzubieten und so das beschleunigte Wachstumspotenzial der Elektromobilität zu nutzen“.

Vitesco transformiert derzeit vom Hersteller von Teilen für Verbrennungsmotoren zum Lieferanten von Antriebstechnik für Elektroautos. Die beiden Unternehmen kämen gemeinsam auf 120.000 Mitarbeiter und 25 Milliarden EUR Umsatz, sagte Rosenfeld. Die sich bis 2029 ergebenden Synergien, könnten das operative Ergebnis (Ebit) um bis zu 600 Millionen Euro verbessern. Schon 2026 seien erste positive Effekte auf den Gewinn zu erwarten.

Zunächst geht Schaeffler allerdings von Kosten von bis zu 665 Millionen EUR aus. Der Kauf soll über Überbrückungskredite der Bank of America, Citi und BNP Paribas finanziert werden.

Mit der Vitesco-Übernahme will die Schaeffler AG auch ihre Aktionärsstruktur vereinfachen. Die börsennotierten Vorzugsaktien sollen in Stammaktien umgewandelt werden, die übrigen Aktionäre werden damit der Familie gleichgestellt, die bisher über alle Stammaktien verfügt.

„Für meine Mutter und mich als Familiengesellschafter ist die Abgabe von Stimmrechten ein einschneidender Schritt, den wir im Interesse des Unternehmens sorgfältig abgewogen haben“, sagte Aufsichtsratschef Georg Schaeffler. „Angesichts der signifikanten Vorteile, die die gesamte Transaktion für alle Stakeholder mit sich bringt, sind wir überzeugt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, den nächsten großen Schritt (...) zu gehen.“



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