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RWE
WKN 703712

Die besten Gewinnaussichten 2023

Für diese Aktien haben Analysten ihre Erwartungen im letzten halben Jahr um über 20% erhöht.

Die Börse erlebt einen Kursrutsch. Seit dem Beginn der Bankenkrise hat der Dax um fünf Prozent nachgegeben, der MDax hat fast neun Prozent verloren. Wegen des Kursrutsches sinken die Aktienbewertungen, zumal die Prognosen für die Unternehmensgewinne steigen. 

Das Handelsblatt hat die fünf Unternehmen mit der stärksten Verbesserung der Gewinnprognosen in den letzten sechs Monaten ins Auge gefasst, um die Kurschancen zu analysieren. Die Aussichten der Aktien sind zuletzt um 20 bis 40% gestiegen. 

RWE

Im vergangenen Jahr hat RWE (WKN: 703712 ; ISIN: DE0007037129) 3,2 Milliarden EUR verdient. Im Jahr zuvor waren es 721 Millionen EUR. Wenngleich das Ausnahmejahr 2022 vorüber ist, ist die Rückkehr in die Normalität weniger drastisch als befürchtet. Analysten haben im vergangenen halben Jahr die Gewinnerwartungen um 55% auf 2,4 Milliarden EUR angehoben. 

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist aufgrund der Schätzungen auf einen Wert von 12 gefallen. Damit kostet jede Aktie das zwölffache der erwarteten Gewinne des nächsten Jahres. Vor allem die Bereiche Wasser, Biomasse und Gas sind für die Gewinne verantwortlich. Die Gewinne aus der Stromerzeugung mit Kernkraft und Kohle ist indes rückläufig. 

In den USA sorgt die vor einigen Jahren beschlossene Umstellung auf alternative Energie derzeit für große Gewinne. Laut dem UBS-Analysten Sam Arie ist die Aktie von RWE derzeit besonders interessant. 22 von 23 Analysten raten zum Kauf der RWE Aktie. 

Infineon

Die Anleger haben zuletzt mit einem Ende des Halbleiter-Booms gerechnet, weshalb die Aktie von Infineon (WKN: 623100 ; ISIN: DE0006231004) in den letzten acht Monaten um 50% nachgegeben hat. Dennoch endet der Erfolg der Chip-Branche nicht. Infineons Vorstandschef Jochen Hanebeck rechnet mit einer steigenden Nachfrage nach Leistungshalbleitern und baut deshalb die Kapazitäten weiter aus. „Der langfristige Trend bleibt stark“, so Hanebeck. 

Für 830 Millionen US-Dollar hat Infineon den kanadischen  Energiewandlerkonzern Gan Systems gekauft. Durch die Übernahme ist die Vorrangstellung bei Galliumnitrithalbleitern gesichert, so der Deutsche-Bank-Analyst Johannes Schaller. 26 von 31 Analysten raten zum Kauf der Infineon-Aktie. Schon nach dem ersten Quartal hat Infineon den Ausblick angehoben, da die Energiewende und der Umbau der Autoindustrie für einen steigenden Bedarf an Halbleitern sorgen. Fast die Hälfte des Umsatzes stammt aus der Automobilindustrie. 

Für 2023 rechnen Analysten mit einem Gewinn von 2,5 Milliarden EUR. Im Vorjahr lag der Gewinn noch bei 2,18 Milliarden EUR. Ein halbes Jahr zuvor lag die Schätzung der Analysten noch bei zwei Milliarden EUR. Aufgrund der steigenden Gewinnaussichten ist die Aktie günstiger geworden. Anleger:innen bezahlen derzeit jeden Anteilsschein mit dem 15-fachen erwarteten Jahresnettogewinn. 

Das Chinageschäft gilt als das größte Risiko. 29% des Umsatzes stammt aus dem chinesischen Festland. Bei einer Eskalation des Taiwan-Konfliktes sind diese Umsätze in Gefahr. Mit dem Bau einer Fabrik in Dresden will die Firma diese Abhängigkeit verringern. 

Aurubis

Für den weltgrößten Kupferproduzenten Aurubis (WKN: 676650 ; ISIN: DE0006766504) prognostizieren Analysten einen Nettogewinn von 370 Millionen EUR. Die Schätzung ist im letzten halben Jahr um 20 Prozent gestiegen. Grund für den Optimismus sind steigende Rohstoffpreise. Laut Konzernchef Roland Harings wird der Vorsteuergewinn des Geschäftsjahres das obere Ende des Prognosekorridors von 400 bis 500 Millionen EUR erreichen. 

Fast alle Analyst:innen haben ihre Kursziele für die Aktie angehoben. Aufgrund der steigenden Nachfrage kann Aurubis höhere Preise von den Kunden verlangen, weshalb Margen und Gewinne steigen. Aufgrund des volatilen Kupferpreises schwanken die Kurse für gewöhnlich stark, Energiewende, Elektromobilität mit Batterie-Recycling und Cloud-Computing, also das Auslagern von Speicherkapazitäten, stützen aber aktuell die Nachfrage. 

Evotec

Für spekulative Anleger:innen ist die Aktie des Prüfspezialisten für Wirkstoffe im Pharmabereich, Evotec (WKN: 566480 ; ISIN: DE0005664809) , interessant. Zuletzt belasten die Kosten für den Ausbau weiterer Produktionskapazitäten und hohe Energiekosten die Bilanz. Nachdem Evotec im letzten Geschäftsjahr einen Verlust von 100 bis 150 Millionen EUR machte, rechnen Analyst:innen in diesem Jahr mit Gewinnen von durchschnittlich 26 Millionen EUR. Innerhalb von sechs Monaten sind die Nettogewinn-Schätzungen im Durchschnitt um ein Drittel gestiegen. 

Zehn von dreizehn Analysten raten zum Kauf der Aktie. Die Kooperation mit der Pharmatochter Janssen Biotech vom US-Konzern Johnson & Johnson nährt die Hoffnungen auf einen starken Kursanstieg. Das Ziel ist die Entwicklung einer Tumor-Therapie. Von den steigenden Zinsen ist der MDax-Konzern nicht betroffen. Die Bilanz weist eine Nettoverschuldung von minus 298 Millionen Euro aus, was bedeutet, dass Evotec mehr Bares als Schulden hat.

Lufthansa

Nach 2,2 Milliarden EUR Verlust im Jahr 2021 hat die Lufthansa (WKN: 823212 ; ISIN: DE0008232125) im letzten Geschäftsjahr netto 791 EUR verdient. Die Erwartungen für das laufende Jahr steigen rasant. Analysten rechnen mit einem Nettogewinn von 1,17 Milliarden EUR, womit die Prognose im letzten halben Jahr um zwei Drittel gestiegen ist. 

Die Lufthansa bemerkt eine stark steigende Nachfrage im Passagiergeschäft. Konzernchef Carsten Spohr rechnet mit einem Rekordumsatz. Erstmals seit Jahren hat der Konzern eine Dividende in Aussicht gestellt. Auch bei der Lufthansa ist die Bewertung aufgrund der Gewinaussichten gesunken. Die  Aktien kosten derzeit den knapp zehnfachen erwarteten Jahresnettogewinn, womit die Aktie günstig bewertet ist, so Achal Kumar von HSBC

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