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Rheinmetall AG
WKN 703000

Rüstungsaktien als Investitionsmöglichkeit

Wie sind die Aussichten für 2023?

Während zahlreiche Unternehmen und Indizes in Europa und in den USA im vergangenen Handelsjahr unter der Inflation und den enormen Energiepreisen gelitten haben, gehörten besonders die Rüstungskonzerne zu den Gewinnern auf dem Aktienmarkt. Seit fast einem Jahr tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Zu Beginn dieser “militärischen Operation” schossen die Aktien nach oben. Fraglich ist nun, wie es in den kommenden Monaten weitergeht.

Ein kurzer Rückblick: 

Am 24. Februar 2022 hat der russische Machthaber Wladimir Putin die Ukraine überfallen. Binnen weniger Stunden wurde der Osten Europas zum Kriegsschauplatz. Die Europäische Union (EU) hat den Angriff Russlands kompromisslos kritisiert und im Zuge dessen wirtschaftliche Sanktionen verhängt. Zahlreiche EU- oder NATO-Bündnispartner unterstützen nach wie vor die Ukraine mit Waffenlieferungen. Schon vor einigen Monaten verankerte die deutsche Ampel-Koalition das 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen durch eine Grundgesetzänderung. Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl, forderte vergangene Woche, das Budget zu verdreifachen. 

Rüstungsunternehmen in der Übersicht: Lohnt sich der Einstieg noch? 

Lockheed Martin:

Die Lockheed Martin Corp. (ISIN: US5398301094 ;  WKN: 894648) ist ein US-amerikanischer Rüstungs- und Technologiekonzern. Dieser ist vor allem in der militärischen und zivilen Luft- und Raumfahrt tätig. Knapp 71 Prozent des 2021 erreichten Umsatzes wurde durch Käufe der US-amerikanischen Regierung erzielt. 

Laut Statista ist Lockheed Martin gemessen nach Umsatz das Top-Rüstungsunternehmen weltweit. Insbesondere der Bau von Kampfflugzeugen mit Tarnkappentechnologie sowie von Fluggeräten mit Drohnentechnologie stellen dabei die größten Umsatzgaranten für das Unternehmen dar.

Seit Jahren befindet sich das Unternehmen in einer ständigen Expansionsphase. Auch in den Vereinigten Staaten spiegelt sich der Krieg in Europa in den Wertpapieren wider. So stieg die Aktie in den ersten zwei Kriegswochen um fast 30 Prozent. Anfang November konnte das All-Time-High mit fast 500 Euro erreicht werden. Seitdem sind die Aktien wieder um fast 17 Prozent gefallen, was einer natürlichen Korrektur nach dieser Aufwärtsrally entspricht.

Raytheon Technologies:

Platz zwei gemessen nach Umsatz belegt die Raytheon Technologies Corp. (ISIN: US75513E1010 ; WKN: A2PZ0R). Dieser multinationaler Mischkonzern entwickelt und produziert Technologie im Bereich der Verteidigung und der Luft- und Raumfahrt, darunter Flugzeugtriebwerke, Raketen, Luftverteidigungssysteme und Drohnen. In der ersten Handelswoche dieses Jahres konnte Raytheon Technologies sein Allzeithoch erreichen mit einem Wert von rund 98,20 Euro. Seit Januar 2022 konnten die Wertpapiere einen Zuwachs von rund 27 Prozent verzeichnen. Damit gehört das US-amerikanische Rüstungsunternehmen zu den Global-Playern seines Sektors.

Die Rheinmetall AG:

Die Rheinmetall AG (ISIN: DE0007030009 ;  WKN: 703000) ist ein börsennotiertes Rüstungsunternehmen und Automobilzulieferer aus Düsseldorf. Mit Beginn des Ukrainekrieges und des Millionen-Etats für die Bundeswehr sprangen die Wertpapiere auf ein neues Alltime-High. 

Während die Aktien des Düsseldorfer Rüstungsunternehmens noch vor Kriegsbeginn bei knapp 93 Euro lagen, legten diese innerhalb von sechs Handelstagen um über 66 Prozent zu. Gegenwärtig werden die Handelspapiere für einen Preis von 219 Euro gehandelt. Die jüngsten Forderungen nach dem Leopard-Kampfpanzer hat die Aktie in die Höhe schnellen lassen. Diese nimmt derzeit Kurs in Richtung Allzeithoch. 

Heckler & Koch:

Heckler & Koch (ISIN: ISIN: DE000A11Q133 ; WKN: A11Q13) ist ein deutsches Rüstungsunternehmen mit Sitz in Oberndorf am Neckar, Baden-Württemberg. Derzeit ist H&K der bedeutendste Hersteller von Handfeuerwaffen und Infanteriewaffen und zählt zu den fünf größten Gewehr- und Pistolenherstellern weltweit. Im Jahr 2020 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 275 Millionen Euro. 

Wer vor Kriegsbeginn Unternehmensanteile kaufen konnte, der dürfte sich über kurzfristig satte Gewinne gefreut haben. Binnen weniger als zwei Wochen sprangen die Wertpapiere von knapp 80 Euro auf 246 Euro. In den letzten Monaten stabilisierten sich die Wertpapiere nach einer Korrektur bei 100-120 Euro. Ein erneutes Allzeithoch steht in naher Zukunft nicht in Aussicht. 

L3 Harris Technologies:

L3 Harris Technologies (ISIN: US5024311095; WKN: A2PM3H) ist ein US-amerikanisches Technologie- und Rüstungsunternehmen, zudem ein Informationstechnologie-Dienstleister mit Sitz in Florida. Es produziert C6ISR-Systeme, drahtlose Geräte, taktische Funkgeräte, Avionik- und elektronische Systeme, Nachtsichtgeräte sowie terrestrische und weltraumgestützte Antennen zur Verwendung in herstellt der Regierungs-, Verteidigungs- und Handelssektor. Der Konzern zählt zu den größten Rüstungsunternehmen der Vereinigten Staaten.

Auch L3 Harris Technologies zählt zu den Profiteuren des Krieges, allerdings war der prozentuale Anstieg der Wertpapiere mit Kriegsausbruch nicht so eklatant hoch wie bei den deutschen Unternehmen. Vor dem 24. Februar schwankten die Aktien zwischen 180 und 200 Euro. In den ersten zwei Wochen des Krieges schossen die Wertpapiere von 197,25 Euro um 27,05 Prozent auf ein Hoch von 250,60 Euro.  

Anders als die bisherigen Unternehmen gehört L3 Harris Technologies zu den Verlierern dieser Branche: Ende Oktober konnte beinahe ein neues Hoch erreicht werden. Allerdings befindet sich seitdem die Aktie im freien Fall und musste um fast 30 Prozent an Wert nachgeben. Hierbei ist es fraglich, ob es sich um eine Korrektur oder Trendwende handelt. 

Die Aufwärtsrally der einzelnen Unternehmen zeigt: Die Rüstungsbranche boomt. Die Lockheed Martin Corp., die Raytheon Technologies Corp. und die Rheinmetall AG übertrumpfen sich gegenseitig in ihren expansiven Wertentwicklungen. Dabei spiegeln sich die Regierungsaufträge im Aktienkurs wider.

Fazit und Aussichten:

Aktionären wird geraten, den Kriegsverlauf weiter im Auge zu behalten. Sollte es zu einer diplomatischen Lösung kommen, könnten die Kurse fallen. Sollten sich die Regierungen weiter dazu entschließen, Waffen und Panzerfahrzeuge zu liefern, dürfte die Expansion weitergehen. 

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