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Nachfrage an Wertpapieren sinkt trotz fallender Kurse

Experten handeln wenig mit unternehmenseigenen Aktien

Die jüngste Quartalsrally lief trotz wirtschaftspolitischer Umstände überraschend gut. Die Energiekrise, Inflation, Leitzinserhöhung und der anhaltende Ukrainekrieg stellen eine gewaltige Herausforderung für die Unternehmen dar. Trotz dieser Konditionen haben die Unternehmen, die im Dax gelistet sind, ihre Jahresprognosen angehoben. Dennoch wurde bei der Präsentation der Geschäftszahlen nach Ansicht von Jürgen Schallmeyer, Aktienstratege bei der Dekabank, verstärkt auf eine “wirtschaftliche Verlangsamung” hingewiesen. 

Verringerte Handelsaktivität

Olaf Stotz, Professor an der Privatuniversität Frankfurt School of Finance & Management, beschreibt das gegenwärtige Geschehen wie folgt: “Insider trauen dem Braten offensichtlich noch nicht und erwarten einen weiteren Rückgang der Wirtschaft - und der Börsen.” Die oben genannte “wirtschaftliche Verlangsamung” äußert sich jedoch nicht nur in Worten, sondern vielmehr an den Börsen: Firmeninsider haben im August deutlich weniger Aktien der eigenen Unternehmen gekauft, was auf eine verringerte Handelsaktivität schließen lässt. 

Sommerrally des Dax wieder vorüber

Im Juli erfuhr der Dax einen deutlichen Aufschwung: Es war die Rede von einer Sommerrally, die Mitte August jedoch ihr Ende fand. Die Zurückhaltung an den Märkten ist für den bedeutendsten deutschen Aktienindex ein schlechtes Zeichen. So ist die Frankfurter Benchmark auf die 12.620 Punkte-Marke gefallen und 21 Prozent von ihrem All-Time-High im vergangenen November getrennt. 

Zurückhaltung als Warnsignal

Olaf Stotz interpretiert die wirtschaftliche Verlangsamung als Warnsignal. Topmanager haben in bisherigen Krisen immer sehr schnell gute Einstiegsmöglichkeiten gewittert. “Das war so in der Finanzkrise, in der Euro-Krise, in der Coronakrise und auch kurz nach Beginn des Ukrainekrieges”, erklärt der Professor of Asset Management and Pension Economics.Auch Aktienstrategen teilen die Skepsis der Insider. ”Das Umfeld für die Aktien hat sich weiter eingetrübt”, erklärt Andreas Hürkamp von der Commerzbank. Die Gewinnprognosen der Analysten seien zu optimistisch für das rezessive Umfeld. 

Insiderbarometer als Indikator

Aus den Käufen und Verkäufen lässt sich das Insiderbarometer berechnen. Dieses ist im August um 19 Punkte auf 119 Punkte gefallen, ein deutliches Zeichen für die Börsen. Ein vergleichbares Tief notierte das Barometer zuletzt vor drei Monaten. Zu dieser Zeit lag der Dax jedoch deutlich höher als jetzt. Trotz fallender Kurse ergeben sich keine adäquaten Einstiegsmöglichkeiten, ein schlechtes Zeichen für die Aktienwelt. 

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