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IPOs 2024: Diese Unternehmen planen den Gang aufs Börsenparkett

Das Jahr 2024 steht möglicherweise ganz im Zeichen zahlreicher Börsendebüts.

Unternehmen wie “Douglas”, “Renk” und “Reddit” haben bereits erfolgreich den Sprung auf das Börsenparkett vollzogen, und es wird erwartet, dass sich ihnen weitere namhafte Firmen wie “Shein” oder “Flix” anschließen werden. 

Das gesamte Emissionsvolumen der Börsengänge in Deutschland belief sich im Jahr 2023 auf knapp zwei Milliarden Euro, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 9,1 Milliarden Euro im Jahr 2022 und den 3,6 Milliarden Euro vor einem Jahrzehnt, laut einer Analyse der Unternehmensberatung Kirchhoff. Trotz der Einführungen von Unternehmen wie “Ionos”, “Thyssen-Krupp”, “Nucera” und “Schott Pharma” konnte der deutsche Markt für “Initial Public Offerings” (“IPOs”) zuletzt kaum Dynamik entwickeln.

Die internationale Börsenlandschaft sah sich im Jahr 2023 ebenfalls einer verhaltenen IPO-Aktivität gegenüber. Schätzungen der Beratungsfirma “Ernst & Young” (EY) zufolge fiel das weltweite Emissionsvolumen um etwa ein Drittel auf 123 Milliarden Dollar. Ob das Jahr 2024 Unternehmen günstigere Bedingungen für ihre Börseneinführung bieten wird, bleibt abzuwarten. Für Optimismus sorgen könnte ein stabileres Kapitalmarktumfeld und anziehende Aktienkurse. 

Am 7. Februar 2024 hat die “Renk Group AG”, ein führender Zulieferer für Panzertechnik, ihr Börsendebüt gefeiert. Über zwei Tage hinweg wurden 33,33 Millionen Aktien von Renk, 3,33 Millionen mehr als anfänglich geplant, zu einem Preis von 15 Euro pro Stück ausgegeben. “Triton”, der Finanzinvestor hinter “Renk”, hat beschlossen, die verbleibenden fast 67 Prozent Anteile an der ehemaligen VW-Tochter zunächst zu behalten. Die Aktie verzeichnete am Eröffnungstag einen Anstieg und schloss am Nachmittag bei 19,10 Euro, was das Unternehmen mit etwa 1,9 Milliarden Euro bewertet. Eigentlich sollte der Börsengang schon am 5. Oktober 2023 stattfinden, wurde aber aufgrund der Marktlage verschoben.

Nach “Renk” wagte auch “Douglas” im März 2024 den Gang an die Börse. Laut Angaben der Frankfurter Börse wurden am 21. März 2024 insgesamt 34,6 Millionen neue Aktien zu je 26 Euro ausgegeben. Allerdings eröffnete die “Douglas”-Aktie etwas tiefer mit 25,50 Euro und verlor über den Tag hinweg mehr als zwölf Prozent ihres Werts. Durch den Börsengang erhielt “Douglas” brutto etwa 850 Millionen Euro, die zur Reduktion der Schuldenlast von über drei Milliarden Euro verwendet werden sollen. 2013 wurde “Douglas” von der Börse genommen, nachdem es von dem Finanzinvestor “Advent” und der Eigentümerfamilie Kreke übernommen wurde. Mehr als ein Jahrzehnt später kehrt die größte Parfümeriekette Europas unter der Führung des neuen Eigentümers, der Private-Equity-Firma “CVC”, an die Frankfurter Börse zurück.

Der deutsche Anbieter für Fernreisen, “Flix”, bekannt für “Flixbus” und “Flixtrain”, bereitet sich laut Finanzexperten auf einen Börsengang vor. Für diesen Schritt wurden bereits drei renommierte Banken - “JP Morgan”, “Goldman Sachs” und “PNB Paribas” - als Berater engagiert. Christoph Debus, Finanzvorstand bei “Flix”, äußerte im Februar, dass ein IPO eine mögliche Strategie für das Unternehmen darstellt, wobei ein konkretes Datum für den Börsengang noch aussteht. Die Bewertung von Flix könnte sich auf etwa vier Milliarden Euro belaufen. Seit der Liberalisierung des deutschen Fernbusmarktes im Jahr 2013 hat “Flix” eine beachtliche Entwicklung hingelegt und ist nach eigenen Angaben inzwischen in über 40 Ländern weltweit präsent, einschließlich Europa, den USA und Südamerika. Die finanziellen Mittel aus einem Börsengang könnten Flix unterstützen, seine Expansionspläne weiter voranzutreiben.

“DKV Mobility”, ein Anbieter von Tankkarten für die Bezahlung von Diesel und Mautgebühren für Lkw-Fahrer, hat seinen geplanten Börsengang im Oktober 2023 auf Eis gelegt. Für den damals aufgeschobenen IPO, bei dem die Investmentbanken “JP Morgan”, “Bank of America” und “UBS” involviert waren, visierte “DKV eine Unternehmensbewertung von rund vier Milliarden Euro an, wie Reuters berichtete.

“Shein”, der chinesische Online-Modehändler, hat im November 2023 in einem vertraulichen Schreiben an die US-Börsenaufsicht seine Börsengangabsichten dargelegt und Banken für diesen Zweck engagiert, wie das „Wall Street Journal“ auf Basis von Insiderinformationen berichtet. Mit einer aktuellen Bewertung von etwa 66 Milliarden Dollar (circa 60 Milliarden Euro) steht “Shein” vor einem der größten Börsengänge der letzten Jahre. Bekannt für seine günstigen Preise, fertigt “Shein” Bekleidung in China an und verkauft diese vorrangig in den USA und Europa. Experten zufolge hält “Shein” fast 40 Prozent Marktanteil im Fast-Fashion-Sektor in den Vereinigten Staaten.

Das Internetforum “Reddit” ging am 21. März 2024 an der New York Stock Exchange an die Öffentlichkeit. Laut “Reuters” endete der Handelstag für die “Reddit”-Aktie bei einem Kurs von etwa 50 Dollar, was einem Zuwachs von 48 Prozent im Vergleich zum Emissionspreis von 34 Dollar je Aktie entspricht. Durch den Verkauf von 22 Millionen Aktien generierte das Unternehmen Einnahmen von annähernd 750 Millionen Dollar. Dies markiert den ersten bedeutenden Börsengang eines Social-Media-Unternehmens seit “Pinterest” im Jahr 2019. “Reddit”, mit Sitz in San Francisco, wurde 2005 gegründet und erreichte bei einer Finanzierungsrunde im Jahr 2021 eine Bewertung von zehn Milliarden Dollar.

Der Schweizer Konzern “Syngenta”, spezialisiert auf Agrarchemie, hat seit geraumer Zeit einen Börsengang an der Shanghaier Börse ins Auge gefasst. Wegen eines ungünstigen Marktumfelds und Verzögerungen in der Genehmigung durch chinesische Regulierungsbehörden musste der IPO jedoch mehrfach aufgeschoben werden. Im November 2023 verkündete “Syngenta”, den Börsengang bis spätestens Ende 2024 realisieren zu wollen. 2017 wurde “Syngenta” von “Chemchina” für 43 Milliarden Dollar übernommen und 2022 in den Chemiekonzern “Sinochem” eingegliedert. Der chinesische Mutterkonzern strebt den Verkauf eines Minderheitsanteils im Wert von 50 bis 60 Milliarden Dollar an.

Mögliche Börsendebüts 2024: Spekulationen über weitere IPO-Kandidaten

Zusätzlich zu den bereits bekannten Börsenambitionen einiger Unternehmen gibt es Spekulationen über weitere Firmen, die möglicherweise ein IPO anstreben. Dazu zählt “Bytedance”, das Unternehmen hinter der beliebten Videoplattform “TikTok”. Laut Bloomberg erwägt “Bytedance” einen Börsengang in den nächsten Jahren, obwohl noch unklar ist, ob dies bereits 2024 geschehen wird.

“OpenAI”, das Unternehmen hinter “ChatGPT”, könnte ebenfalls einen Börsengang in Erwägung ziehen. Berichten von “Reuters” zufolge befindet sich “OpenAI” in Gesprächen mit Investoren über einen Aktienverkauf, der das Unternehmen mit 80 bis 90 Milliarden Dollar bewerten könnte.

Auch der amerikanische Online-Zahlungsdienst “Stripe” und der schwedische Zahlungsanbieter “Klarna” werden als mögliche IPO-Kandidaten für dieses Jahr gehandelt.

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