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Investments für das neue Jahr

Welche Schwierigkeiten Experten 2023 sehen und welche Aktien sie empfehlen.

Die derzeitigen Unsicherheiten an den Börsen werden mit dem neuen Jahr nicht verschwinden. Auch wenn viele Strategen von Fonds-Häusern und Banken davon ausgehen, dass die Inflation zurückgeht, die Zinsen nicht steigen und die Rezession beherrschbar bleibt, liegt gerade der Beginn des nächsten Jahres im Ungewissen, weshalb die Experten mit Rückschlägen an den Börsen rechnen. Deswegen setzen sie auf konjunkturabhängige Aktien. 

Maximilian Kunkel, Chefanlagestratege der UBS in Deutschland, rät seinen Kunden zum Investment ins Gesundheitswesen, in Basiskonsumgüter und Energie, da diese Branchen gut gegen einen Konjunkturabschwung gefeit seien. 

Markus Poppe von der DWS empfiehlt ebenfalls die Investition in die Gesundheitsbranche. Ferner rät er zu Unternehmen aus dem Industriesektor, deren Geschäftsmodelle mit Energieeffizienz zusammenhängen. 

Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, hält ebenfalls Gesundheit und Versorger für gewinnbringend. Wegen ihrer defensiven Qualitäten rät Carsten Klude von der M. M. Warburg ebenfalls zu Aktien aus diesen Bereichen. Auch Luca Paolini von Pictet Asset Management favorisiert die Gesundheitsbranche. 

Die Gewinnerbranchen, die 2022 stärker performt haben als der breite Markt, zählen auch im neuen Jahr zu den Branchen, denen Experten am meisten zutrauen. Vor allem Aktien aus der Energiebranche, vor allem Öl- und Gaskonzerne, haben, gemessen am globalen Branchenindex MSCI, in diesem Jahr inklusive Dividendenausschüttungen über 40% gewonnen - so viel wie keine andere Branche.

Die gewichtigsten Unternehmen aus dieser Branche sind Exxon (WKN: 852549 ; ISIN: US30231G1022), Chevron (WKN: 852552 ; ISIN: US1667641005), Shell (WKN: A3C99G ; ISIN: GB00BP6MXD84) und Total (WKN: 850727 ; ISIN: FR0000120271). ETFs auf diesen Index gibt es in Dollar von iShares oder in Euro von Amundi. 

Aktien aus der Gesundheitsbranche wie die von Merck (WKN: 659990 ; ISIN: DE0006599905), Pfizer (WKN: 852009 ; ISIN: US7170811035), Johnson & Johnson (WKN: 853260 ; ISIN: US4781601046), Astra Zeneca (WKN: 886455 ; ISIN: GB0009895292), Novo Nordisk (WKN: A1XA8R ; ISIN: DK0060534915) oder Bayer (WKN: BAY001 ; ISIN: DE000BAY0017) haben rund 3,8% weniger verloren als der MSCI World, der etwa 16% Verlust hinnehmen musste. 

Ebenso haben Basiskonsumgüterhersteller wie Procter & Gamble (WKN: 852062 ; ISIN: US7427181091), Nestle (WKN: A0Q4DC ; ISIN: CH0038863350) oder Coca Cola (WKN: 850663 ; ISIN: US1912161007) nur 3,8% verloren und damit relativ gut abgeschnitten. Ebenso Strom-, Gas- und Wasserversorger wie Nextera (WKN: A1CZ4H ; ISIN: US65339F1012), Duke Energy (WKN: A1J0EV ; ISIN: US26441C2044), Enel (WKN: 928624 ; ISIN: IT0003128367), Iberdrola (WKN: A0M46B ; ISIN: ES0144580Y14) und die deutschen Unternehmen RWE (WKN: 703712 ; ISIN: DE0007037129) und Eon (WKN: ENAG99 ; ISIN: DE000ENAG999). Global büße die Versorgerbranche seit Januar 4,4% an Wert ein. 

Diese Branchen sind vor allem attraktiv, da sich am wirtschaftlichen Umfeld nicht viel ändert. Die Krisen dieses Jahres werden sich im folgenden Jahr fortsetzen, so hält die zunächst hohe Inflation voraussichtlich an, in Europa droht eine Rezession und das Wachstum in den USA stagniert. Kurzfristig ist mit weiteren Zinsanhebungen zu rechnen. Thomas Kruse von Amundi Deutschland rät zu einer defensiven Aufstellung, welche auch bedeuten kann, in Unternehmen zu investieren, die solide Bilanzen und stabile Gewinne über den gesamten Marktzyklus hinweg vorweisen können. 

Laut Paolini sind die Märkte derzeit zu optimistisch hinsichtlich Konjunktur und Inflation. Auch seien die Gewinnerwartungen an Unternehmen zu hoch. Andere Strategen gehen davon aus, dass die gestiegenen Zinsen zu höheren Refinanzierungskosten führen, die die Gewinne von Unternehmen im kommenden Jahr schmälern werden. Durch die Rezession könnte gleichzeitig der Konsum sinken. 

Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte könnte es aber Hoffnung geben. Kunkel meint, dass in der Vergangenheit an den Börsen eine Rallye eingetreten sei, wenn Anleger eine Lockerung der Geldpolitik spüren konnten. Diesen Wendepunkt erwartet Kunkel im Sommer. Ebenso viele andere Banken und Fondshäuser. Taktische Anleger können dann wieder in zyklische Aktien investieren, wie aus der Industrie oder der Tech-Branche. Diese Branchen leiden aktuell besonders stark. 

Viele Fondshäuser raten zu Investitionen in Unternehmen, die wenig verschuldet sind und stabil wachsen. Vor allem die Technologiebranche scheint in dieser Hinsicht geeignet. So etwa Apple (WKN: 865985 ; ISIN: US0378331005) und Microsoft (WKN: 870747 ; ISIN: US5949181045), deren Kurse zwar deutlich gefallen sind, die aber noch Wachstumsraten aufweisen. Ebenso Facebook-Mutter Meta (WKN: A1JWVX ; ISIN: US30303M1027). 

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