Investition in Krisenzeiten - Rezessionen bieten Einstiegschancen
Hätte die Fed den Geldhahn früher zudrehen müssen?
Übersicht
Retrospektiv betrachtet hätten restriktive Maßnahmen seitens der Fed-Notenbank schon im vergangenen Jahr kommen müssen. Die lockere Zinspolitik von Jerome Powell hat die USA in eine tiefe Inflation gestürzt. Letztes Jahr stieg bereits die Inflationsrate in der Spitze auf 6,8 Prozent. Gleichzeitig verharrte der Leitzins in einer Spanne von 0 bis 0,25 Prozent. Vermutlich hätte die US-Wirtschaft eine Leitzinserhöhung 2021 besser verkraftet als in diesem Jahr.
Gegenwärtig steigen die US-Preise mit einer Inflationsrate von 8,6 Prozent so stark wie seit 40 Jahren nicht mehr. Im bisherigen Jahresverlauf hat die Fed den Leitzins in drei Schritten um 1,5 Prozentpunkte erhöht - weitere Zinsschritte folgen. Dazu kommen die Rezession, regionale Lockdowns in China, Facharbeitermangel, Lieferkettenprobleme und der Krieg in der Ukraine. Es lässt sich sagen, dass die Fed es nicht geschafft hat frühzeitig auf eine geldpolitische Bremse zu treten.
Seit Beginn des Handelsjahres hat der S&P 500 (ISIN: US78378X1072 ; WKN A0AET0) knapp 20 Prozent nachgegeben, der Dow Jones (ISIN: US2605661048 ; WKN 969420) fast 15 Prozent und die Technologie-Börse NASDAQ (ISIN: US6311011026; WKN: A0AE1X) fast 30 Prozent. Bislang ist es nicht auszuschließen, dass weitere Korrekturen folgen und der Abwärtstrend fortgesetzt wird.
Ein Blick in die Vergangenheit genügt, um zu wissen, dass sich die Märkte nach einer gewissen Zeit wieder erholen. Sowohl die Ölkrise in den 1970er Jahren als auch die Wirtschaftskrise 2008 haben die Weltwirtschaft in einen Bärenmarkt getrieben. Dennoch haben sich Börsen und Indizes von den Krisen erholt. So brauchte der S&P 500 einige Jahre, um das Platzen der Dotcom-Blase oder die Finanzkrise zur Jahrtausendwende hinter sich zu lassen, so wurde das Level von vor der Corona-Pandemie schon nach wenigen Monaten wieder erreicht.
Generell gilt: Risikominimierung ist die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Handeln an den Börsen.
Es zeigt sich, dass auch Krisenzeiten Einstiegschancen bieten. Allerdings sollten unerfahrene Trader nicht den Fehler machen und auf den richtigen Einstiegspunkt warten. Behutsames, sukzessives Investieren sollte zur Devise werden. Investoren sollten dabei Branchen in den Fokus nehmen, die nicht von hoher Volatilität gezeichnet sind und sich beständig gegenüber Krisen verhalten. Unternehmen aus dem Nahrungsmittelsektor oder aus der Health-Care-Sparte etwa eignen sich gerade zu Investitionen. Wichtig ist zudem, immer rund 20 Prozent Cash im Wallet zu behalten, um gegebenenfalls nachkaufen zu können.
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