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“Gottes Geld”

Warum die Kirchenbank verstärkt in Edelmetalle investiert.

Aufgrund der aktuellen Unsicherheiten an den Aktienmärkten setzen Großinvestor:innen wieder zunehmend auf Sachwerte wie Edelmetalle, Rohstoffe und alternative Anlagen wie außerbörsliche Beteiligungen. So folgt etwa die Bank für Kirche und Caritas (BKC), die jüngste genossenschaftliche Kirchenbank in Deutschland, die überwiegend Kirchen und Stiftungen zu ihrem Kundenkreis zählt, dieser Strategie. 

Die Kirchenbank verfolgt einen langfristigen Anlagehorizont. „Unsere Anleger sind alle sehr langfristig orientiert, sie denken nicht in Quartalen, eher in Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten“, sagt Bernhard Matthes, Leiter von BKC Asset Management. „Das ist auch für uns der Maßstab.“

Das Portfolio ist dementsprechend weit gestreut und umfasst neben traditionellen Segmenten wie Aktien und Anleihen auch Edelmetalle, alternative Anlagen, Rohstoffe und Immobilien. Gold und Silber stimmen Kapitalmarktexperten kurzfristig optimistisch. 

Robert Greil, Chefanlagestratege beim Bankhaus Merck Finck, sieht Gold in den kommenden Monaten als relevante Position in den Portfolios, da es als “wertvolle strategische Absicherung” funktioniere. 

Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, Edelmetallexperte und Chef der Beratungsfirma Fragold, meint, dass die derzeitige geopolitische Lage für viele Investor:innen eine größere Rolle als das aktuelle Zinsumfeld spiele. So etwa der Krieg in der Ukraine oder die Spannungen zwischen China und den USA. 

Auch namhafte Börsianer wie Gert Flossbach von Flossbach von Storch nutzen Gold als Krisenschutz. Und auch Zentralbanken kaufen kräftig Gold zu, um unabhängiger vom US-Dollar zu sein. Die Zentralbanken haben im ersten Quartal des Jahres ihre Reserven um über 228 Tonnen aufgestockt, was 172% mehr als im Vorjahreszeitraum sind, wie Zahlen des Verbands World Gold Council zeigen. Aktuell schwankt der Goldpreis unterhalb der Marke von 2000 US-Dollar pro Feinunze. 

Bei Silber sehen Experten ebenfalls Steigerungschancen. Die Nachfrage von professionellen und privaten Anleger:innen, Investitionen in eine grünere Wirtschaft und das anhaltend begrenzte Angebot könnten laut dem Vermögensverwalter Jupiter Asset Management den Silberpreis in die Höhe treiben. Das Silver Institute rechnet mit einem Angebotsdefizit von 142 Millionen Feinunzen in diesem Jahr. 

“Wir verstehen Gold nicht als Rohstoff, sondern als Währung, quasi ‚Gottes Geld‘ mit über 2000 Jahren akkumulierten Vertrauenskapital“, erklärt indes Matthes von der BKC. Die Metalle gelten als Anker, um einen Werterhalt trotz der Inflation zu gewährleisten. 

Edelmetall-ETFs auf Gold und Silber, die BKC in der Schweiz kauft, gehören zu den größten Einzelposten im Stiftungsfonds BKC Treuhand Portfolio. Dagegen sind In Deutschland sind nur Zertifikate auf Gold und Rohstoffe erlaubt, sogenannte ETCs. 

Platin ist laut Matthes, wegen des Einsatzes in den Technologien der Energiewende, ebenfalls interessant. Insgesamt könnten Edelmetalle fast 20% des Portfolios ausmachen. Derzeit stellen die BKC-Manager den Fonds defensiv auf und gewichten 55% des Fondskapitals in Renten, 15% in Aktien und 30% in alternative Investments. In weniger bewegten Zeiten machen die alternativen Investment, zu denen auch Edelmetalle gehören, nur 15% aus. Dann liegt der Anteil der Anleihen bei 70%.

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