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Fusionspläne von Konzernchef Rabe setzen Bertelsmann unter Druck

Warum nun der Druck auf den CEO wächst.

© Getty Images

Standing Ovation und Applaus aus aller Welt: Der Manager Thomas Rabe, gleich dreifacher CEO von Bertelsmann, RTL und RTL Deutschland, galt bislang als Ikone in der Welt der Unternehmer. Unter seiner Führung wurde das Unternehmen Bertelsmann internationaler, digitaler und breiter aufgestellt. Ihm sind Expansionen nach China, Indien und Brasilien und ein damit stärkeres Wachstum zu verdanken. Rabe gelang zudem der Zusammenschluss von Penguin Books und Random House und konnte so zum weltgrößten Buchverlag werden. 

Nun gerät der 57-Jährige jedoch unter Druck: Kartellbehörden schränken seine Pläne ein und bislang fehlt auch in verschiedenen Segmenten der große Durchbruch. Die Kritik an seiner Person wächst. 

Finanzkennzahlen von Bertelsmann: “Wir sind organisch zweistellig gewachsen, haben das höchste operative Ergebnis seit Gründung erzielt und das beste Konzernergebnis seit 2006”, erklärte Konzernchef Thomas Rabe noch im Frühjahr. Die Wachstumsziele, die der CEO prognostiziert, sprechen für sich: Bis 2026 soll der Konzernumsatz auf 24 Milliarden Euro steigen, der operative Gewinn soll dann knapp vier Milliarden Euro betragen. Beobachter kritisieren jedoch, dass der große Aufbruch fehle. Die Kennzahlen zeigen jedoch auf, dass der operative Gewinn, der Umsatz und die Investitionen in den letzten fünf Jahren gestiegen sind, während Rabe die Finanzschulden um zwei Drittel reduzieren konnte. 

Gewinnwarnung und gescheiterte Fusionen: Konjunkturelle Flaute im Werbegeschäft, eine Gewinnwarnung der RTL Group und zwei gescheiterte Übernahmen: Abseits der grünen Zahlen häufen sich die Probleme. Im Theater Gütersloh soll Rabe von “zwei ernsten Rückschlägen” und von Frustration gesprochen haben. In Frankreich versuchte der CEO, den hoch profitablen RTL-Sender M6 mit der TV-Gruppe TF1 zu fusionieren. Nach Bedenken der Kartellbehörde zog Bertelsmann die Pläne zurück. 

Thomas Rabes Strategie im Fokus der Kritik: François Godard, Analyst beim britischen Beratungshaus Ender Analyst, schreibt den Rückschlägen persönliches Versagen Rabes vor. “Bertelsmanns gesamte strategische Vision von nationalen Plattformen ist vom Kurs abgekommen”, so Godard. Auch in den Niederlanden und im Büchersegment bahnen sich Schlappen an. Demnach spricht sich das US-Justizministerium dagegen aus, dass Penguin Random House den US-Rivalen Simon & Schuster übernimmt. Es bleibt abzuwarten, wie Bertelsmann unter CEO Thomas Rabe auf die wachsende Kritik reagiert. 

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